Lebensdaten
1869 – 1939
Geburtsort
Görlitz
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Geologe
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 116574291 | OGND | VIAF: 20435333
Namensvarianten
  • Krusch, Paul
  • Krusch, Johann P.
  • Krusch, Johann Paul
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Zitierweise

Krusch, Paul, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116574291.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    B Bruno (s. 1);
    - 1896 Hedwig Krohnke aus G.;
    1 S, 1 T.

  • Biographie

    K. absolvierte nach dem Abitur (1890) eine bergmännische Ausbildung in den Erzgruben von Deutz und Wetzlar und im Saarbrücker Kohlenrevier. 1891/92 studierte er in Leipzig 3 Semester Petrographie, Geologie, Mineralogie, Chemie, dazu Statistik und Volkswirtschaftslehre, und schloß nach Ableistung des bergmännischen Praktikums sein Studium mit weiteren 3 Semestern an der Bergakademie Berlin ab (1894 Bergreferendar); dabei lernte er in der von F. Beyschlag gelehrten Lagerstättenkunde seinen späteren Wirkungskreis kennen. Nach kurzer Zusammenarbeit mit Althans, der Braunkohlenlager bei Lauban (Schlesien), Marklissa und Greiffenberg erkundete, trat er im Sept. 1894 als Hilfsarbeiter in die Preuß. Geolog. Landesanstalt in Berlin ein (1895 Hilfsgeologe, 1901 Bezirks-, 1904 Landesgeologe). Hier lernte er unter H. Schröder im rhein.-westfäl. Industriegebiet zunächst das Kartieren kennen und war dann als Beyschlags Assistent in den damals noch vereinten Sammlungen der Bergakademie und Landesanstalt tätig. K. wurde 1895 in Leipzig zum Dr. phil. promoviert. Durch seine Mitarbeit an führenden Fachzeitschriften frühzeitig bekanntgeworden, konnte er dank ständiger Zuwendungen nun zahlreiche geologische Erkundungsreisen zu den wichtigsten Erz- und Kohlenlagerstätten durchführen (Norwegen, Schweden, Lappland, Australien, Spanien, Dalmatien, Ungarn, Türkei, Transjordanien, Sardinien, Kanada, Südafrika, Sowjetunion). In seinen wirtschaftsgeographisch ausgerichteten Darstellungen setzte er sich auch mit der Erschließbarkeit und der Ergiebigkeit der Rohstoffvorräte auseinander. Die vor|allem auch im Krieg wirtschaftspolitisch wertvollen Übersichten über die Rohstoffe der Länder Europas setzte er bis in die 30er Jahre fort. K. wurde 1901 zum Dozenten (1906 Prof.) an der Bergakademie und 1909 in der Landesanstalt zum Abteilungsdirigenten für Erzlagerstätten und Kartierung im Gebirgslande ernannt (1920 Abteilungsdirektor), 1923-33 war er als deren Präsident tätig. – K.s Wirken hatte entscheidenden Einfluß auf die Entwicklung der gesamten Lagerstättenkunde als dem für die Rohstoffversorgung mit Erzen und Kohle wichtigsten Gebiet. Auf Grund seiner Arbeitserfahrungen konnte er sich auch mit den Problemen weiterer Rohstoffquellen, wie z. B. radioaktiven Lagerstätten, befassen. Zu K.s Verdiensten zählt auch – neben der Herausgabe grundlegender Fachbücher und der Einrichtung des Institutes für geophysikalische Erforschung des Untergrundes – die dem Bergbaufach dienlich gewesene Herauslösung der Berliner Bergakademie aus der verwaltungstechnischen Einheit mit der Landesanstalt und ihre mit dem Umzug nach Charlottenburg verbundene Eingliederung in die TH Berlin als Bergbauabteilung.|

  • Auszeichnungen

    Geh. Bergrat (1917);
    Vorsitzender d. Dt. Geolog. Ges.

  • Werke

    (rd. 200 Arbb.: wiss. Btrr. sowie Bll. d. geolog. Karte v. Preußen Zachow, Wartenberg, Rosenthal, Schildberg, Schönfließ, Königsberg/Nm.;
    ferner kartierte Bll., z. T. mit H. Müller, R. Bärtling u. O. Tietze: Bingen, Hörde, Kamen, Dortmund, Witten, Hagen i. W., Minden);
    - Btr. z. Kenntnis d. Basalte zw. d. Lausitzer Neiße n. d. Queiß (Diss. Leipzig), in: Jb. d. preuß. geolog. Landesanstalt f. 1894, 15, S. 279 f.;
    Auf- u. Unters. v. Gegenständen bergbaul. Betriebes, in: K. Keilhack, Lehrb. d. prakt. Geol., 1896, ⁴1921;
    Die Geol. Landesanstalt u. Bergak. zu Berlin, in: Zs. f. Prakt. Geol. 8, 1900, S. 201-13;
    Die Gesch. d. Bergak. zu Berlin v. ihrer Gründung im J. 1770 bis z. Neueinrichtung im J. 1860, 1904;
    Die Unters. u. Bewertung v. Erzlagerstätten, 1907, ³1920;
    Die Lagerstätten d. nutzbaren Mineralien u. Gesteine I/II, 1910/13, ³1937 f. (mit F. Beyschlag u. J. H. L. Vogt);
    Gerichts- u. Verwaltungsgeol., 1916;
    Die metall. Rohstoffe, H. 1: Vanadium, Uran, Radium, 1937;
    dass., H. 2: Molybdän, Monazit, Mesothorium, 1938. -
    Mitarb. (Hilfsredakteur, Schriftleiter, Hrsg., mit M. Krahmann): Zs. f. prakt. Geol., 1896 ff.;
    Taschenbuch (Kal.) f. Geologen, Paläontologen u. Mineralogen, begr. v. K. Keilhack, ⁵1902, ⁶1903. - Schriftleiter:
    Zs. d. Dt. Geolog. Ges., 1906-09.

  • Literatur

    Zs. f. prakt. Geol. 47, 1939, S. 41 (P) u. 81;
    G. Berg, in: Zs. d. Dt. Geolog. Ges. 91, 1939, S. 836-41 (P);
    ders., in: Jb. d. Reichsstelle f. Bodenforschung 60, 1939, S. 487-505 (W, P);
    E. Flemming, in: Kali, verwandte Salze, Erdöl 23, 1939, S. 111 f.;
    H. Strunz, Von d. Bergak. z. TU Berlin, 1770–1970, 1970, S. 63 (P);
    Pogg. IV, VII a.

  • Autor/in

    Heinz Walter
  • Zitierweise

    Walter, Heinz, "Krusch, Paul" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 147-148 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116574291.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA