Lebensdaten
1867 – 1944
Geburtsort
Schwartau bei Lübeck
Sterbeort
Göttingen
Beruf/Funktion
Bibliothekar ; Indologe
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116489782 | OGND | VIAF: 5233956
Namensvarianten
  • Fick, Richard Friedrich
  • Fick, Richard
  • Fick, Richard Friedrich
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Fick, Richard, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116489782.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Adolf, Kaufm.;
    M Marie Loewe;
    1900 Emma Petow (* 1868); kinderlos.

  • Biographie

    Bald nach dem Abitur (1885) trat F. noch als Student in den Bibliotheksdienst (1886). Er studierte in Kiel Germanistik, Anglistik, Philosophie, vor allem aber indische Philologie (Lehrer: R. Pischel, H. Jacobi; Promotion 1888). Der Indologie widmete er in der Folge sein besonderes wissenschaftliches Interesse (bekannteste Arbeit: Die sociale Gliederung im nordöstlichen Indien zu Buddhas Zeit…, 1897; englisch von Sh. Maitra: The social Organisation…, Calcutta 1920). 1897 ging F. von der Universitätsbibliothek Kiel an die Königliche Bibliothek nach Berlin. Als Bibliothekar (1897) wurde er dort 1904 zur Leitung der Geschäftsstelle des Preußischen Gesamtkataloges und (ab 1905) des Auskunftsbüros der deutschen Bibliotheken beurlaubt (1905 Oberbibliothekar, 1916 Abteilungsdirektor). Unter seiner Redaktion wurde 1914 vom Auskunftsbüro das Gesamt-Zeitschriften-Verzeichnis herausgegeben. Im Kriege stand er als Bataillonskommandeur in Flandern. – Noch unter F.s organisatorischer Führung wurde der interbibliothekarische Umlauf des Gesamtkatalog-Manuskriptes im wesentlichen abgeschlossen. Von 1921 an leitete er dann bis zu seiner Pensionierung (1932) als Direktor die Universitätsbibliothek Göttingen (1923 Honorarprofessor, 1930 Mitglied des Bibliotheksausschusses der Deutschen Notgemeinschaft). – F. war einer der derzeit führenden Praktiker und Theoretiker in Katalogfragen. Nachdrücklich trat er immer wieder für die Belange der orientalistischen Fächer im Bibliothekswesen ein. Auf dem Boden echter bibliothekarischer Ideale und einer eigenen Verbundenheit mit der Wissenschaft galt sein Streben während der schweren Nachkriegsjahre der Wahrung der großen geistigen Traditionen der Göttinger Bibliothek.

  • Werke

    Weitere W u. a. Bibl.wesen: Ein Ber. Heynes a. d. westf. Zeit, 1924;
    Bibl. u. Schule, 1924;
    Aufsätze in: Zbl. f. Bibl.wesen 19, 1902 ff.;
    Preuß. Jbb. 118, 1904;
    The Library Journ. 29, New York 1904;
    Berliner Ak. Wschr., 1906/07, H. 20;
    Berliner Ak. Nachrr., 1908, H. 11 f.;
    15 J. Kgl. u. Staatsbibl.,|1921;
    Göttinger Gel.Anz. 187, 1925 ff.;
    Göttingens kulturelle Bedeutung im 18. Jh., 1927;
    Btrr. z. Göttinger Bibl.- u. Gel.gesch., 1928;
    Festgabe Glauning, 1936;
    Gesch. d. Göttinger Bibl., 1937, S. 279-314 (anonym);
    – Indologie;
    Eine jainist. Bearb. d. Sagara-Sage, phil. Diss. Kiel 1888;
    Prakt. Grammatik d. Sanskritsprache, 1891, ⁴1922;
    Benfey als Begründer d. vgl. Märchenkde., 1931;
    Buddhist. Kultur u. d. Erbe Alexanders d. Gr., 1933;
    Aufsätze: Zur Gesch. d. ind. Handwerks, in: Beil. z. Allg. Ztg., 1898, S. 195;
    Unehrl. Leute im alten Indien, in: Zukunft 27, 1899;
    Art. Adultery, Child Marriage, Children, Gotra, in: Enc. of Rel. and Ethics, Edinburgh 1908 ff.;
    Zur javan. Kunst, in: Oriental. Lit.ztg. 29, 1926;
    Ursprung d. ind. Kaste, ebd. 36, 1933;
    Zum Vessantara-Jataka, in: Festgabe H. Jacobi, 1926;
    Kielhorns Inschrr.-Abklatsche, in: Zs. f. Indol. u. Iranistik 5, 1927;
    Kielhorns Hss.-Slg., in: Nachrr. v. d. Ges. d. Wiss. z. Göttingen, 1930, dazu: Nachtrag, ebd. 1941, 4;
    Der ind. Weise Kalanos, ebd. 1938;
    Gotras, in: Ehrengabe W. Geiger, 1931;
    Mischkaste d. Ugras, in: Festschr. M. Winternitz, 1933;
    W. Solf, in: Dt. Zukunft 4, 1936, Nr. 19. – Hrsg. u. Mitarb.: Orientalist. Bibliogr. 14-25, 1901-22;
    Briefe an Ewald, 1932;
    Reise d. 3 Söhne d. Kg. v. Serendippo, 1932. – Allgemeines: Das 2. Matrosenrgt. in Flandern, 1936;
    Übers.:
    Max Müller, Die Wiss. d. Sprache I/II, 1892 f. (aus d. Engl. übers.).

  • Literatur

    Abschiedsrede auf R. F., in: Zbl. f. Bibl.wesen 49, 1932, S. 565;
    R. F. 70 J. alt, in: Göttinger Tagebl. v. 9.2.1937, S. 3;
    Glückwunschadresse R. F., 1937, 6 Bll. (Privatdruck, W-Verz.).

  • Autor/in

    Klaus Ludwig Janert
  • Zitierweise

    Janert, Klaus Ludwig, "Fick, Richard" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 131-132 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116489782.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA