Lebensdaten
1849 – 1927
Geburtsort
Köthen
Sterbeort
Köthen
Beruf/Funktion
Chemiker ; Zeitungsherausgeber
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 116421703 | OGND | VIAF: 57366390
Namensvarianten
  • Krause, Georg
  • Krause, G.

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Zitierweise

Krause, Georg, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116421703.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Gottlieb (1804–88), Hofrat, Schloßbibliothekar in K.;
    M Naïde Antonie, T d. Kaufm. Heinr. Aug. Reuter in Brandenburg;
    1) Marie (1853–1917), T d. Müllers Karl Dennert in Görzig u. d. Wilhelmine Fuhrmann, 2) Köthen 1923 Elisabeth Kopsel (1876–1949) aus K.;
    3 T aus 1).

  • Biographie

    Nach dem Besuch des Gymnasiums erlernte K. in seiner Vaterstadt die Pharmazie, legte 1868 in Schönebeck/Elbe sein Gehilfenexamen ab und war anschließend in verschiedenen deutschen und schweizerischen Apotheken tätig. 1871-72 studierte er an der Universität Berlin und arbeitete nach dem pharmazeutischen Staatsexamen 1873-74 als Chemiker in der Zuckerfabrik Wulfen bei Köthen und in der Chem. Fabrik von F. Müller in Leopoldshall. 1875 wurde K. mit einer Arbeit über Vorkommen und Verwendung des Stassfurtits zum Dr. phil. in Jena promoviert und war dann kurze Zeit als Assistent bei Wilhelm Hampe an der Bergakademie in Clausthal tätig; 1876 entdeckte er das Staßfurter Mineral „Reichardtit“. Er vertrat 1876-77 seinen erkrankten Bruder Paul, der Buchhändler in Wunsiedel war. Während dieser Zeit faßte er, der beruflich gern selbständig sein wollte, den Entschluß, eine eigene Zeitung für Chemiker herauszugeben, obwohl es in Deutschland zu dieser Zeit bereits 8 bedeutende Fachzeitschriften auf dem Gebiet der Chemie gab. Nach einer Probenummer (Dezember 1876) brachte er seit Januar 1877 die „Allgemeine Chemiker-Zeitung“ heraus als „Centralorgan für Chemiker, Techniker, Ingenieure, Maschinenbauer, Fabrikanten chemisch-technischer Apparate. – Correspondenzblatt chemischer, technischer und Gewerbe-Vereine. – Chemisches Central-Annoncenblatt“; sein Bruder Paul firmierte als Verlagsinhaber. K. schuf damit ein bedeutendes Informationsmittel, das heute noch als „Chemiker-Zeitung“ (seit 1951 im Verlag Dr. Alfred Hüthig, Heidelberg) fortbesteht. Obwohl ihm die Zeitung viel Geld einbrachte, verkaufte sie K. 1905 für 1 Million(en) Mark an den Stuttgarter Verleger Otto von Halem (1867–1940), der sie mit von Vietinghoff-Scheel als Chefredakteur bis 1913 fortführte; Nachfolger waren Walther Roth (1913–33) und H. Stadtlinger (1933–45), seit 1920 außerdem H. Blücher als Schriftleiter. 1949/50 erschienen in Berlin und Stuttgart Parallelausgaben, die 1951 unter F. Müller, R. Hanslian, G. A. von Halem vereint wurden.|

  • Auszeichnungen

    K. erwarb sich auch als standespolitisch engagierter Fachschriftsteller einen Namen;
    Artikel in der Allgemeinpresse schrieb er oft unter den Pseudonymen G. Crispé, Crispus oder Dr. Kersau. Seine der Fachpresse und ihren Mitarbeitern gewidmete „Dr. G. Krause-Stiftung“, die später mit der Hofmann-Stiftung des Vereins Deutscher Chemiker vereint wurde, brachte K. in dem von ihm erbauten „Haus des Dürerbundes“ in Köthen unter. 1901 wurde K. der Titel Professor verliehen.

  • Werke

    Internat. Tabellen d. chem. Elemente u. ihrer Eigenschaften in dt., franz. u. engl. Sprache, 1876, ³1882;
    Auszug aus d. Zolltarif d. Hauptstaaten f. Produkte d. chem. u. verwandten Industrie, 1884, ³1888;
    Die chem. Industrie u. ihr verwandte Gebiete am Ende d. 19. Jh., 1900.

  • Literatur

    Pharmazeut. Ztg. 72, 1927, S. 328;
    H. Stadtlinger, Aus d. Vergangenheit d. Chemiker-Ztg., in: Chemiker-Ztg. 80, 1956, S. 585-90 (P);
    W. Ruska, 100 J. Dt. Chem. Ges., 1967;
    H.-D. Schwarz, in: Dt. Apotheker-Biogr. I, 1975, S. 343 f.;
    K. Maas u. H. Möllinger, 100 J. Chemiker-Ztg., in: Chemiker-Ztg. 100, 1976, S. 155-74 (P);
    S. Neufeldt, Die Chemie vor 100 J., ebd., S. 175-82;
    O. Krätz, Chemiker, Wissenschaftler, Industrielle, nach autobiogr. Dokumenten gesammelt, ebd., S. 182-91 (P; „Chemiker-Album“, 4 Bde., v. G. K. zus.gestellt; Orig. i. Dt. Mus.);
    Wi. 1914 (W), 1922 (W);
    Kürschner, Gel.-Kal. 1925 f.

  • Autor/in

    Holm-Dietmar Schwarz
  • Zitierweise

    Schwarz, Holm-Dietmar, "Krause, Georg" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 702 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116421703.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA