Dates of Life
1890 – 1966
Place of birth
Breslau
Place of death
Frankfurt/Main
Occupation
Paläobotaniker
Religious Denomination
evangelisch
Authority Data
GND: 116355840 | OGND | VIAF: 94101944
Alternate Names
  • Kräusel, Richard
  • Kräusel, Richard
  • Kräusel, R.
  • more

Objekt/Werk(nachweise)

Relations

Outbound Links from this Person

Genealogical Section (NDB)
Life description (NDB)

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Kräusel, Richard, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116355840.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Frdr. Wilh. Karl (1858–1922), Theateragent in B., später in Mannheim, S d. Dieners Joh. Gottfried Wilh. u. d. Sophie Caroline Florine Schulze;
    M Katharina Maria (1851–1921), T d. Anton Bartel (1812–78), Opernsänger in Wien, u. d. Katharina Vogel;
    Joh. Mathilde Louise (1887–1954), T d. Oberpostsekr. Karl Wellenstein in B. u. d. Maria Clara Hedwig Schröter;
    1 S, 2 T.

  • Biographical Presentation

    K. studierte 1909-13 in Breslau bei F. A. Pax Botanik (Promotion 1913) und erwarb 1914 die Lehrbefähigung für höhere Schulen. Während des 1. Weltkrieges war er zeitweise als Kriegsgeologe in Südosteuropa tätig und ging 1920 als Studienassessor an das Goethe-Gymnasium nach Frankfurt/Main, wo er sich im selben Jahr an der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität für das Fach Paläobotanik (1925 auf Botanik und Paläobotanik erweitert) habilitierte. 1928 wurde er zum außerplanmäßigen und 1939 zum außerordentlichen Professor ernannt. Die Senckenbergische Naturforschende Gesellschaft übertrug ihm 1938 die ehrenamtliche Leitung ihrer paläobotanischen Sammlung und ernannte ihn 1941 zum ehrenamtlichen Leiter der „Paläobotanischen Abteilung“. Diese Aufgabe, wie auch seine Lehrtätigkeit an der Universität, führte er noch nach seiner Pensionierung vom Schuldienst (1952) bis zu seinem Tode fort.

    K.s Werk ist weitgespannt und berührt fast alle Perioden der Erdgeschichte. Besonders beschäftigt hat er sich mit dem Holzbau fossiler Koniferen und mit mesozoischen Floren Süddeutschlands, Österreichs und der Schweiz. Aus der engen Zusammenarbeit mit dem befreundeten Hermann Weyland entstand eine lange Reihe von Arbeiten über Devonfloren des Rheinlandes (Rekonstruktionen in alle einschlägigen Lehr- und Handbücher übernommen). Zum Studium gleichalter Floren unternahm K. 2 Reisen in die USA und nach Kanada (1928 u. 1959). In K.s letzten 2 Jahrzehnten beschäftigten sich die beiden Freunde außerdem mit dem Bau von Laubblättern aus dem Tertiär. Weitere fruchtbare Arbeiten K.s sind nach Reisen in die Gondwanaländer, Süd- und Südwestafrika (1953/54 und 1963), Südamerika (1956/57) und Indien (1960/61 u. 1964) entstanden. – Eine ausgeprägte Beobachtungsgabe und kritische Betrachtungsweise sowie die Fähigkeit zu klarer Darstellung haben K. zu einem führenden Paläobotaniker seiner Zeit gemacht, der schon früh erkannte, daß wesentliche Fortschritte in der Kenntnis der Geschichte der Pflanzenwelt nur durch bessere Untersuchungsmethoden und stärkere Beteiligung der Anatomie erzielt werden können. Seine Arbeiten über fossile Hölzer, die ersten Landpflanzen und mesozoische Floren haben grundlegende Bedeutung für die Paläobotanik. Darüber hinaus hat K. sein Fachwissen auch in allgemeinverständlichen Vorträgen, Artikeln und dem Buch „Versunkene Floren“ (1950) einem größeren Kreis von Interessenten mitgeteilt. – Korrespondierendes Mitglied der American Botanical Society (1954), Leopoldina (1957), Ehrenmitgl der Palaeobotanical Society of India (1959), Dr. honoris causa (Universität of Durham und Newcastle-upon-Tyne 1963).

  • Works

    Btrr. z. Kenntnis d. Hölzer d. schles. Braunkohle, Diss. Breslau 1913;
    Die fossilen Koniferenhölzer, in: Palaeontographica 62, 1919, S. 185-280, 89 B, 1949, S. 83-203;
    Unterss. z. mesozo. Florengesch. d. alpinen u. süddt. Raumes I-III, ebd. 84 B, 1938, S. 21-43, 87 B, 1943, S. 59-93, 89 B, 1949, S. 35-82;
    Krit. Unterss. z. Kutikularanalyse tertiärer Bll. I, II, IV (mit H. Weyland), ebd. 91 B, 1950, S. 7-92, 96 B, 1954, S. 106-63, 105 B, 1959, S. 101-24;
    Btrr. z. Kenntnis d. Devonflora I (mit dems.), in: Senckenbergiana 5, 1923, S. 154-84, II u. III, in: Abhh. d. Senckenberg. naturforsch. Ges. 40, 1926, S. 115-55, 41, 1929, S. 315-60;
    Die Flora d. dt. Unterdevons (mit dems.), in: Abhh. d. preuß. geolog. Landesanstalt NF 131, 1930, S. 1-92;
    Die Pflanzen d. Schles. Tertiär, in: Jb. d. kgl. preuß. geolog. Landesanstalt 38, 1920, S. 1-338;
    Die paläobotan. Unters.methoden, 1929, 1950;
    Die Keuperflora v. Neue Welt b. Basel I, III, IV (mit F. Schaarschmidt), in: Schweizer, paläontolog. Abhh. 71, 1955, S. 1-27, 77, 1959, S. 1-19, 84, 1966, S. 1-64.

  • Literature

    W. N. Edwards, in: Paläontographica 92 B, 1952, S. 53-62 (W, P);
    F. Schaarschmidt, in: Natur u. Mus. 67, 1967, S. 40 f. (P);
    ders., in: Berr. d. dt. botan. Ges. 81, 1968, S. 65-80 (W-Verz., P);
    ders., in: Taxon 17, 1968, S. 469-478 (W, P);
    Pogg. VII a.

  • Author

    Friedemann Schaarschmidt
  • Citation

    Schaarschmidt, Friedemann, "Kräusel, Richard" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 642-643 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116355840.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA