Lebensdaten
1849 – 1929
Geburtsort
Dillingen
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Maler
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 116350873 | OGND | VIAF: 40127686
Namensvarianten
  • Habermann, Hugo Jospeh Anton Freiherr von
  • Habermann, Hugo Freiherr von
  • Habermann, Hugo Jospeh Anton Freiherr von
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Zitierweise

Habermann, Hugo Freiherr von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116350873.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Philipp (1814–63), auf Unsleben, bayer. Rittmeister, S d. Jos. Heinr. Peter Otto Phil. (1788–1855), auf Unsleben, bayer. Appellalionsgerichtsrat in Bamberg, u. d. Amalie Freiin v. Rottenhof;
    M Pauline (1820–1910, ev.), T d. Karl Gf. Leutrum v. Ertingen (1782–1842), württ. Erster Kammerherr u. Intendant d. Kapelle u. d. Schauspiele, u. d. Johanna Schad v. Mittelbiberach;
    Ov Gustav (1818–78), Gutsbes., Mitgl. d. Reichstags; ledig;
    N Hugo (1899-1981), Maler.

  • Biographie

    Nach Absolvierung des Gymnasiums in München trat H. 1863 in die Pagerie ein, studierte kurz Jura in München und war im Feldzug 1870/71 zuerst Landwehroffizier, dann Gouvernementadjutant in Ingolstadt. 1871 bezog er die Münchner Akademie der bildenden Künste, wo er 1873-79 Schüler Pilotys war. 1880 gründete er mit B. Piglhein und Fritz von Uhde eine Malschule; 1892 war er Mitbegründer und 2. Vorsitzender der Münchener Secession, 1904 wurde er ihr 1. Vorsitzender, 1905 Professor an der Akademie.

    H. spielte eine führende Rolle in der Münchener Moderne um die Jahrhundertwende, nahm jedoch insofern eine Sonderstellung ein, als er sich von dem luminalistischen Naturalismus fernhielt. Ausgegangen von der Historienmalerei Pilotys, verarbeitete er vielfache Anregungen auch von Seiten der Tonmalerei der Diez- und Leiblschule (Das Mädchen mit der Nelke, 1874; Die schwarze Dame, 1878). Daneben sind Anklänge an Degas und Manet spürbar. Es folgte großes realistisches Genre, „Das Sorgenkind“ (1886, Berlin, Nationalgalerie) und „Krankenstube“ (1886), mit nahezu illusionistischem Beiwerk. Von da an wandte sich H. fast ausschließlich der Darstellung interessanter Frauen und der Wiederentdeckung des Systems der Alten, der „Fleischmalerei“ der Rubensschule und der „Zopfmalerei“, zu. Er suchte durch eingehendes Studium der alten Meister „ihre konstruktive Malweise zu ergründen und für moderne Zwecke anzuwenden“ (Autobiographie). Dabei gewann er eine „imposante Eigenart“ (L. Corinth), die ihm häufig den Vorwurf der Manieriertheit eingetragen hat, jedoch eine echte Manier im Sinne des Barock ist: souveräne Handhabung der Mittel und zugleich unverwechselbare Handschrift der Persönlichkeit.

    H. ist auch für den Jugendstil in Anspruch genommen worden, wohl als Darsteller der diesem Stil entsprechenden Damenmode, jedoch hat seine kräftige, kontrastreiche und bewegte Malweise wenig gemein mit der Wachstumsfreude stilisierter Botanik. – Auf dem Boden der europäischen Tradition begegnet H. oft der französischen Malerei des ausgehenden 19. Jahrhunderts, ohne ihr Nachfolger oder Schüler zu sein.|

  • Auszeichnungen

    Mitgl. d. dt. Künstlerbundes, GR.

  • Werke

    Weitere W u. a. Ruth u. Boas, 1870;
    Judith u. Holofernes, 1872;
    Portrait Signora di Torri, 1886 (München, Bayer. Staatsgem. slgg., Neue Pinakothek);
    Pieta, 1892/93;
    Die Mutter d. Künstlers, 1895 (Fam. Frhr. v. H.);
    Die Mutter d. Künstlers mit Krückstock, 1899 (München, Bayer. Staatsgem.slgg., Neue Pinakothek);
    Salome, 1897;
    Das lachende Modell, 1907;
    Sitzender Frauenakt, 1910;
    Sitzender Halbakt, 1914 (Fam. Frhr. v. H.);
    Landschaft in Unsleben, 1924 (ebd.);
    - Museumsbes., in: Bremen (Kunsthalle), Frankfurt/M. (Städt. Gal. u. Kunstver.), Hamburg (Kunsthalle);
    Hannover (Niedersächs. Landesmuseum, Landesgalerie);
    Leipzig (Museum d. bildenden Künste);
    München (Neue Pinakothek u. Graph. Slg.);
    New York (Metropolitan Mus.), Stuttgart, Karlsruhe, Regensburg u. Würzburg. - Autobiogr., in: W. Zils, Geistiges u. künstler. München, 1913.

  • Literatur

    F. v. Ostini, H. v. H., 1912 (W bis 1910);
    L. Corinth, in: Kunst u. Künstler 8, 1910;
    A. Kolb, Erinnerungen an H., 1930;
    ThB (W, L);
    DBJ XI (Tl. 1929, L).

  • Porträts

    Selbstbildnis (München, Bayer. Staatsgem. slgg., Secessionsgal., u. in Fam. bes.).

  • Autor/in

    Hans Detlev Henningsen
  • Zitierweise

    Henningsen, Hans Detlev, "Habermann, Hugo Freiherr von" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 396-397 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116350873.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA