Lebensdaten
1763 – 1847
Geburtsort
Hartmannsdorf bei Freiberg (Sachsen)
Sterbeort
Dresden
Beruf/Funktion
Buchhändler ; Verleger
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116349891 | OGND | VIAF: 57364580
Namensvarianten
  • Arnold, Johann Christoph
  • Arnold, Christoph
  • Arnold, Johann Christoph
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Zitierweise

Arnold, Christoph, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116349891.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Verarmter Bauer;
    1791 Agathe Gottwerthe, verwitwete Win(c)kler, T des Pastors Ehrlich in Niederweinlich (Sachsen-Altenburg);
    S Julius Arnold ( 1817).

  • Biographie

    A. besuchte ein Jahr die Freiberger Bergakademie, war nebenbei Schreiber im dortigen Floßamt und übernahm nach notgedrungener Aufgabe des Studiums für 5 Jahre die Geschäftsführung der Crazischen Buchhandlung in Schneeberg. Dort gründete er 1790 die A.ische Buchhandlung mit Verlag. In Dresden eröffnete er 1795 eine Leihbibliothek, 1798 eine hervorragend ausgestattete Lesestube („Literarisches Museum“) und 1802 den ersten Dresdner Journallesezirkel. 1803 übernahm er eine Buchhandlung in Dresden, die er zu einer der angesehensten Firmen Deutschlands ausbaute. Seine Verlagstätigkeit gab Anregung auf allen Wissensgebieten: Neben Werken von B. und H. von Cotta, J. J. von Berzelius, K. H. Aster u. a., sowie Schriften der gerade aufkommenden Homöopathie verlegte er 1804-06 die belletristische „Abendzeitung“, die, nach ihrer Neugründung 1817 von Hofrat Winkler (Theodor Hell) redigiert, zum erfolgreichen Organ des Dresdner Liederkreises wurde. In seinem Kunstverlag erschienen 1820 und 1822 die 30 bzw. 100 malerischen Ansichten von Dresden und Umgebung nach Zeichnungen von C. A. Richter und dessen Sohn Ludwig, dem A. 1823-26 die Mittel zu einem Studienaufenthalt in Italien gewährte. Er förderte auch C. M. von Weber. Zur Hebung des Unterrichts errichtete er 1838 eine Stiftung für die Vermehrung der Buchbestände in den Schulbibliotheken. – Am öffentlichen Leben nahm er teil seit der Pachtung des „Dresdner Frag- und Anzeigers“ (1802-06 und 1827-36). Nach den Dresdner September-Unruhen 1830 gehörte er zu den sieben „Vertretern zur Wahrung der Gerechtsame der Bürger und Einwohner“ und trat für eine zeitgemäße Verfassung ein. 1838-42 war er Mitglied des Stadtverordneten-Kollegiums.

  • Literatur

    ADB I; L. Richter, Lebenserinnerungen eines dt. Malers, 1885, S 46 ff.; 100 J. Gesch. d. A.schen Buchhandlung in Dresden v. 1790-1890, hrsg. v. H. Colditz u. K. F. Leubner, 1890;
    H. Zeissig, Eine dt. Ztg., 200 J. Dresdner Anzeiger, 1930, S. 56, 91 ff. u. ö. (P).

  • Porträts

    Ölgem. v. unbek. Künstler;
    Lithogr. (mit 78 J.) v. E. G. Baisch; Lithogr. v. unbek. Künstler (sämtl. Städt. Slgg., Dresden).

  • Autor/in

    Elisabeth Boer
  • Zitierweise

    Boer, Elisabeth, "Arnold, Christoph" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 386-387 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116349891.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Arnold: Christoph A., geb. 10. März 1763 zu Hartmannsdorf bei Frauenstein im sächs. Erzgebirge, 6. Aug. 1847, Sohn eines verarmten Bauern, besuchte 1778 das Gymnasium zu Freiberg, mußte aber aus Mangel an Mitteln das Studiren aufgeben, ward Schreiber beim dortigen Floßamte, versuchte dann nochmals durch Besuch der Bergakademie eine andere Laufbahn, ward jedoch abermals durch seine Mittellosigkeit daran verhindert und mußte sich wieder von Schreiberdiensten ernähren. Durch seine Begabung brachte er es zum Geschäftsführer der Crazischen Buchhandlung in Schneeberg. Dadurch mit buchhändlerischen Geschäften vertraut geworden, begründete er mit 40 Thalern im J. 1790 ein eignes Geschäft in Schneeberg, wendete sich später nach Dresden, wo er im J. 1803 das Privilegium einer insolvent gewordenen Buchhandlung, fast ohne alle Mittel, kaufte und dieses unter seinem Namen geführte Geschäft nach dem französisch-deutschen Kriege durch Fleiß, Umsicht und Geschick so in die Höhe brachte, daß es eines der angesehensten Deutschlands wurde und eine Commandite in Leipzig errichten mußte. Im J. 1825 gründete er ein litterarisches Lese-Museum und vertrieb seit 1817 die vom Hofrath Winkler (Theodor Hell) herausgegebene, seiner Zeit vielgelesene Abendzeitung, ein belletristisches Blatt, welches die Erzählungen der gelesensten Romanschriftsteller damaliger Zeit, Laun, Schilling, van der Velde, v. Bronikowski, Weisflog, v. Tromlitz, v. Wachsmann u. A. brachte und die meisten davon in die Lesewelt einführte. Bei seinem kinderlosen Ableben ging sein blühendes Geschäft in die Hände eines Adoptivsohnes über und besteht noch unter seinem Namen als eins der größten und geachtetsten Dresdens. Von seinen Verlagsartikeln verdienen außer den gesammelten Schriften obgenannter Romanschriftsteller und Schulbüchern, in zahlreichen Auflagen, noch Erwähnung dir Werke eines Cotta, Aster, Berzelius und wichtige Schriften der damals epochemachenden Homöopathie, Kohl's Reisewerke, Gerstäcker's erste Arbeiten. Er selbst hat „Das neue Dresden“, 1809, geschrieben.

    • Literatur

      Gottwald, Erinnerungsblätter etc., Dresden 1840. S. 106. Sächs. National-Encyklopädie. Bd. I. S. 268.

  • Autor/in

    Gautsch.
  • Zitierweise

    Gautsch, "Arnold, Christoph" in: Allgemeine Deutsche Biographie 1 (1875), S. 585 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116349891.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA