Lebensdaten
1854 – 1936
Geburtsort
Berlin
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Politiker ; Volkswirt
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116320222 | OGND | VIAF: 250983533
Namensvarianten
  • Arendt, Otto

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Zitierweise

Arendt, Otto, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116320222.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Julius (1813–85), Kaufmann;
    M Emma (1820–70), T des Michael Selig Nathan in Magdeburg;
    1) 1883 Olga (Pseudonym Rosa Morgan, 1859–1902), Dichterin, T des Theodor Morgenstern (1827–1910), Kaufmann, Verleger, Lebensmittelgroßhändler, Mitbegründer eines Baubedarf- und Braunkohlewerkes in Schwedt/Oder, und der Lina Bauer (1830–1909), Schriftstellerin, 2) 1910 Hedwig Zabel geborene Hinsch (1863–1951);
    2 S, 1 T aus 1);
    N Gertrud (1882–1962, Theodor Brugsch, 1878–1963, ordentlicher Professor für Innere Medizin an der Humboldt-Universität in Berlin, Direktor der 1. Medizinischen Klinik der Charité in Berlin, Vizepräsident der Verwaltung für Volksbildung, Verfasser einer Autobiografie “Arzt seit fünf Jahrzehnten“, 1957, S des Heinrich Brugsch-Pascha, 1827–1984, Ägyptologe und Diplomat, s. ADB 47).

  • Biographie

    A., der in Leipzig und Freiburg Rechts- und Staatswissenschaften studiert hatte, wandte sich sowohl politischen als auch volkswirtschaftlichen Fragen zu und entfaltete in zahlreichen Schriften sowie in praktischer Wirksamkeit eine zweifache Tätigkeit. Seit 1880 in der deutschen Kolonialbewegung in hervorragendem Maße tätig, gehörte er zu den Mitbegründern der Deutschen Kolonialgesellschaft und des im Wettbewerb mit England gegründeten Deutschen Emin-Pascha-Komitees, das sich die Aufgabe stellte, dem am oberen Nil in der Aequatorialprovinz tätigen deutschen Gelehrten Dr. Eduard Schnitzer (Emin Pascha) Hilfe zu leisten, und 1889 die Deutsche Emin-Pascha-Entsatzexpedition unter Carl Peters ausrüstete. In diesem Komitee war A. führend tätig und trat auch sonst für eine aktive Kolonialpolitik ein. Als Freikonservativer gehörte er dem preußischen Abgeordnetenhaus seit 1885, dem Reichstag als Mitglied der Reichspartei seit 1898 an und gab in den Jahren 1888-98 das „Deutsche Wochenblatt“ heraus; 1907 war er einer der entschiedensten Anhänger des Bülow-Blocks und zog sich 1918 völlig von der Politik zurück.

    Als Währungsfachmann trat A. in dem Streit zwischen Monometallismus (Gold- oder Silberwährung) und Bimetallismus (Doppelwährung mit Gold- und Silbermünzen) für die Doppelwährung ein. 1882 wurde er Mitbegründer des internationalen Vereins für Doppelwährung und galt auf Grund seiner finanzwissenschaftlichen Schriften als Hauptvertreter der bimetallistischen Theorie in Deutschland. Da aber jede nationale Doppelwährung durch das Schwanken der Gold- und Silberpreise auf dem Weltmarkt bedroht wird, trat A. für eine allgemeine, auf internationalen Verträgen begründete, durch einen Weltmünzbund sanktionierte Welt-Doppelwährung ein, da der Bimetallismus die absolute Sicherheit gegen jede künftige Wertschwankung biete.

  • Werke

    Die internat. Zahlungsbilanz Dtld.s in d. letzten Jahrzehnten d. Silberwährung, 1878;
    Die vertragsmäßige Doppelwährung, Vorschlag z. Vollendung d. dt. Münzreform, 1880;
    Der Währungsstreit in Dtld., 1886;
    Ziele dt. Kolonialpolitik, 1886;
    Der Streit um d. Dt. Emin-Pascha-Expedition, ²1889;
    Leitfaden d. Währungsfrage, 1898;
    Die Ursache d. Silberentwertung, 1899;
    Die Parlamentar. Studienreise nach West- u. Ostafrika, 1906;
    Geld, Bank, Börse, 1907.

  • Literatur

    C. Peters, Afrikan. Köpfe, 1915;
    R. Kerschagl, Theorie d. Geldes u. d. Geldwirtschaft, 1923;
    E. W. Freissler, Emin Pascha, 1925;
    K. Diehl, Theoret. Nationalökonomie, Bd. 3, 1927;
    S. v. Sardorf, W. v. Kardorff, 1936;
    H. Schnee, Dt. Koloniallex., 1920;
    Wi. VI, 1912.

  • Autor/in

    Jakob Baxa
  • Zitierweise

    Baxa, Jakob, "Arendt, Otto" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 345 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116320222.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA