Dates of Life
1844 – 1899
Place of birth
Löwenberg (Preußisch-Schlesien)
Place of death
Wien
Occupation
Medizinhistoriker
Religious Denomination
keine Angabe
Authority Data
GND: 116313781 | OGND | VIAF: 9921626
Alternate Names
  • Puschmann, Theodor
  • Puschmann, Ferdinand Theodor Gustav
  • Puschmann, Th.

Objekt/Werk(nachweise)

Relations

Outbound Links from this Person

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Puschmann, Theodor, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116313781.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Karl, Gutsbes. u. Ratsherr in Bunzlau (Preuß.-Schlesien), M Pauline, aus Thomaswalde (Preuß.-Schlesien);
    Berlin 1871 ( 1897) Maria Cäcilia Karoline Faelligen (1840–1901), T e. JR; kinderlos.

  • Biographical Presentation

    P. studierte Medizin in Berlin, München und Marburg (Promotion 1869). Nach einjährigem Aufenthalt in Ägypten und kurzer Tätigkeit in einem Reservelazarett während des Dt.-Franz. Kriegs 1870/71 legte er 1871 in München die zum Eintritt in den Staatsdienst und zur Niederlassung notwendige Staatsprüfung ab. Es folgte eine einjährige Tätigkeit an einer Wiener Klinik, bevor sich P. 1872 in München als praktischer Arzt niederließ und sich unter dem Einfluß Bernhard v. Guddens (1824–86) der Psychiatrie zuwandte. Daneben forschte er auch am Physiologischen Institut der Univ. München. In dieser Zeit entstand die Schrift über den Komponisten Richard Wagner, den P. für wahnsinnig erklärte (Richard Wagner, Eine psychiatr. Stud., 1873). Bedeutung erlangte P. v. a. als Medizinhistoriker. Er erkannte früh die Notwendigkeit grundlegender Quellenarbeit als Voraussetzung einer möglichst objektiven Medizingeschichte. Aufgrund seiner ins Deutsche übersetzten und kommentierten Werkausgabe des Alexander Trallianus, eines lydischen Arztes aus dem 6. Jh., erhielt P. 1878 an der Univ. Leipzig eine Privatdozentur für Geschichte der Medizin. 1879 berief ihn die Univ. Wien als ao. Professor für Geschichte der Medizin; 1888 erfolgte seine Beförderung zum oö. Professor, womit ein Ordinariat für Medizingeschichte geschaffen war (Dekan 1898/99).

    In der Folge machte P. es sich zur Aufgabe, die Medizingeschichte als Lehrfach an den dt. Universitäten fest zu verankern. Seine Aufforderung an die dt. Kultusminister (1887), an den größeren Hochschulen Professuren für Geschichte der Medizin zu errichten, blieb ohne unmittelbare Wirkung, doch er erreichte immerhin die Bildung einer wissenschaftshistorischen Sektion auf der 1894 in Wien tagenden Versammlung dt. Naturforscher und Ärzte. P. gab auch den Anstoß zum „Handbuch der Geschichte der Medizin“, das von Max Neuburger (1868–1955) und Julius Pagel (1851–1912) herausgegeben wurde (3 Bde., 1902–05). P.s Nachlaß bildete den Grundstock für das medizinhistorische Museum der Univ. Wien. Die von seiner Frau testamentarisch begründete „Puschmann-Stiftung“ ermöglichte der Univ. Leipzig 1905 die Einrichtung eines medizinhistorischen Extraordinariats und 1906 die Errichtung des weltweit ersten Instituts für Geschichte der Medizin.|

  • Awards

    Hofrat (1899);
    preuß. Kronenorden II. Kl.

  • Works

    Weitere W Über d. Therapie d. Peritomitis, Diss. Marburg 1869;
    A. v. Tralles, Orig.-Text u. Übers. nebst e. einleitenden Abh., 2 Bde., 1878/79;
    Nachträge zu A. Trallianus, 1886;
    Die Med. in Wien während d. letzten 100 J., 1884;
    Gesch. d. med. Unterr. v. d. ältesten Zeiten bis z. Gegenwart, 1889 (engl. 1892, Neudr. 1966);
    Die Bedeutung d. Gesch. f. d. Med. u. d. Naturwiss., in: Dt. med. Wschr. 15, 1889, S. 817-20.

  • Literature

    J. Pagel, in: Janus 4, 1899, S. 567-69 (W-Verz., P);
    ders., in: Berliner klin. Wschr. 36, 1899, S. 911 f.;
    R. R. v. Töply, in: Wiener klin. Wschr. 12, 1899, Sp. 1004 f.;
    M. Neuburger, in: Wiener med. Presse 40, 1899, Sp. 1688-91;
    Feierl. Inauguration d. Rectors d. Wiener Univ. 1900/01, 1900, S. 33-36;
    K. Sudhoff, Th. P. u. d. Aufgaben d. Gesch. d. Med., in: Münchner med. Wschr. 53, 1906, S. 1669-73;
    BJ IV, Tl.;
    Pagel (P);
    ÖBL;
    W. Eckart u. Ch. Gradmann (Hg.), Ärztelex., 1995. |

  • Primary Sources

    Qu Bayer. HStA (MInn 61303); Univ. Archiv Wien (Personalakt); StadtA München.

  • Author

    Wolfgang G. Locher
  • Citation

    Locher, Wolfgang G., "Puschmann, Theodor" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 13-14 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116313781.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA