Lebensdaten
um 1492 – 1547
Geburtsort
Großenhain (Sachsen)
Sterbeort
Leipzig
Beruf/Funktion
Humanist ; Reformator der Universität Leipzig
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 116255498 | OGND | VIAF: 64753378
Namensvarianten
  • Borner, Caspar
  • Borner, Kaspar
  • Bornerus, Caspar
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Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Borner, Caspar, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116255498.html [19.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Nach dem Studium in Leipzig, das schon im Zeichen beginnender Auseinandersetzung zwischen Scholastik und Humanismus stand, übernahm B. 1522 das Rektorat der Thomasschule. Als Schüler Aesticampians erfüllt von humanistischem Bildungsstreben, mit eigener Anschauung des klassischen Italien und westlicher Lande, begünstigte er die neue Geistesrichtung, schrieb eine faßliche Einführung in die lateinische Grammatik (1524) und verstand es, tüchtige Lehrkräfte an sich heranzuziehen, die dem Humanismus in Leipzig und Sachsen weiter die Bahn öffneten. Seine Lehrtätigkeit an der Universität (seit 1523) umfaßte philologische und mathematische Disziplinen; besonderes Ansehen gewann er durch Vorträge und Schriften über Astronomie, Erdkunde und Geschichte. Rechtskenntnisse erwarb B. durch langjährige praktische Tätigkeit in der Universitätsverwaltung. Bleibenden Ruhm um das Ansehen der Hochschule verdiente er sich dann durch ihre protestantische Reformation und die Neuordnung des Lehrbetriebes während seiner beiden Rektorate (1539/40, 1541/42). Die Reform der Statuten, eine gesicherte Besoldung der Professoren, die Bereicherung und Einrichtung der Universitätsbibliothek, schließlich die Erwerbung des Paulinerklosters sind in den Grundzügen von ihm geplant und gefordert, von Herzog Moritz durchgeführt worden. Durch diese Maßnahmen wurde die Leipziger Universität aus den dogmatischen Bindungen einer mittelalterlichen, halbgeistlichen Anstalt befreit.

  • Literatur

    . F. Zarncke, C. B. u. d. Ref. d. Univ. Leipzig, in: Kleine Schrr. II, 1898, S. 75 ff.;
    R. Kallmeier, C. B. in seiner Bedeutung f. d. Ref. u. f. d. Leipziger Univ., Diss. Leipzig 1898 (W);
    H. Helbig, Die Ref. d. Univ. Leipzig im 16. Jh., = Schrr. d. Ver. f. Ref.gesch., 1953.

  • Porträts

    Grabdenkmal (Paulinerkirche Leipzig).

  • Autor/in

    Herbert Helbig
  • Zitierweise

    Helbig, Herbert, "Borner, Caspar" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 469-470 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116255498.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA