Lebensdaten
1778 – 1835
Geburtsort
Ludwigsburg bei Greifswald
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Pädagoge ; Maler ; Schriftsteller
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 11623668X | OGND | VIAF: 59830858
Namensvarianten
  • Kindmann, Friedrich (Pseudonym)
  • Klinkowström, Friedrich August von
  • Klinkowström, Friedrich von
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Klinkowström, Friedrich von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11623668X.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Friedrich Ernst Sebastian (1735–1821, luth.), auf Ludwigsburg, Loissin u. Niederhoff, schwed. Oberstleutnant a. D., S d. Bernd Christoph (1677–1754), schwed. Oberst, u. d. Helene v. Greiffenheim;
    M Anna Luise Wilhelmine (1751–1823, ref.), T d. poln. Geh. Kriegsrats Wilhelm Heinrich v. Rosenberg u. d. Anna Lovisa Jefferyes;
    Ov Gustav Leonhard (1739–1808), Jurist (s. ADB 16);
    B Carl (1784–1865), preuß. Generalleutnant (s. Priesdorff V, S. 207 f.);
    - Wien 1812 Friederike Luise Charlotte (1790–1821), T d. Leggemeisters Georg Christoph v. Mengershausen (1756–1827) in Göttingen u. d. Cathrine Marie Koch; Schwager Joseph Anton Edler v. Pilat (1782–1865), Sekr. Metternichs, Publizist (s. ADB 53; Wurzbach 23);
    5 S, 1 T, u. a. Joseph (1813–76), Jesuit, Kanzelredner (s. ÖBL; LThK 2), Clemens (1815–87), k.u. k. Haus-, Hof- u. Staatsarchivar, Alfons Frhr. (österr. Frhr. 1884, 1818-91), k. k. Hofrat, hist. Schriftsteller, Hrsg. v. „Metternichs nachgelassenen Papieren“ (8 Bde., 1880–84) (s. ÖBL, W), Maximilian (1819–96), Jesuit, Kanzelredner (s. Wurzbach XII; ÖBL).

  • Biographie

    K. wurde 1792 in Greifswald immatrikuliert und war nach dem Wunsch des Vaters seit 1793 preußischer Offizier in Danzig, 1802 konnte|er den Abschied nehmen, um seiner künstlerischen Begabung zu folgen. Anfänglich Schüler von J. G. Quistorp in Greifswald, begab er sich Juli 1802 mit C. D. Friedrich – dem er verbunden blieb – nach Dresden, bildete sich dort an den Werken der Galerie und trat in enge Beziehungen zu Ph. O. Runge. Diesem folgte er 1804/5 nach Hamburg, bis zu dessen Tod mit ihm befreundet, in seinem künstlerischen Ausdruck ihm, aber auch Blake und Füßli verwandt. 1804 und 1806/8 der unruhigen Verhältnisse wegen wieder in der Heimat, reiste K. Ende 1808 über Hamburg und Amsterdam nach Paris, wo er bis 1810 bei J. L. David studierte. In Rom trat er im Herbst 1810 zum Kreis der Nazarener, deren Anschauungen er auch außerhalb seines künstlerischen Werkes konsequent gefolgt ist. Durch seinen Schwager J. A. Pilat faßte er 1811 Fuß in Wien. Als Kunstlehrer für Adam Müllers Erziehungsinstitut vorgesehen, betätigte er sich, nachdem dieser Plan fehlgeschlagen war, journalistisch, zum Beispiel im „Österreichischen Beobachter“. Stein und Humboldt vermittelten Ende 1813 seine Anstellung beim Generalgouvernement in Leipzig, wo er an der Organisation des „Banners der freiwilligen Sachsen“ beteiligt war. Im Sommer 1814 nach Wien zurückgekehrt, konvertierte K. – der katholischen Kirche durch seine Kunstauffassung, unter anderem auch durch Hamanns Schriften, schon länger nahestehend – unter dem Einfluß von Hofbauer. Er fühlte sich dem Kreis der Wiener Romantiker zugehörig. Im Oktober 1818 eröffnete er das „K.sche Institut“, das bis 1.11.1834 bestanden hat. Dieses Konvikt im „Scheiblauerhaus“ der Alservorstadt beherbergte nacheinander 210 Zöglinge, darunter 143Adlige, nicht wenige von ihnen später aktiv und einflußreich in Dienst und Gesellschaft der Monarchie (unter anderem A. Graf von Hübner, L. Graf Batthyany, A. Graf von Auersperg). Hier, in einer durch tiefreligiöse Haltung bestimmten Pädagogik, liegt K.s Hauptbedeutung, deren Erfolg und menschliche Nachwirkung bezeugt sind. Seine Jugendschriften wurden stark beachtet. Von K.s malerischem Werk ist außer im Familienbesitz wenig nachweisbar.

  • Werke

    Ölgem., Aquarelle, Zeichnungen, Kopien nach Corregio (Geburt Christi, 1806, Greifswald, Marienkirche), Raffael, Rubens u. Tizian;
    - Schrr.: Sonntagsbl. f. d. Jugend 1818/19;
    Neues ABC-Buch, um 1820, ²1829;
    Neues Bilder- u. Lesebuch, n. 1820;
    Vater Heinz, e. Slg. v. Erzz., 1833, ³1862. -
    Hrsg.: Friedensbll., 1814. -
    Überss.: J. N. Grou, 1827, 1851;
    D. A. L. Frayssinous, 1829, 1830;
    - Hs. Nachlaß im Bes. v. Dr. H. v. Inama-Sternegg, Innsbruck.

  • Literatur

    ADB 16;
    Alphons v. Klinkowström, F. A. v. K. u. s. Nachkommen, 1877 (P: Selbstbildnis);
    Österr. Gal., Wien, Nazaren. Zeichnungen, 1927, Nr. 11-18 (10. Ausstellung im Ob. Belvedere);
    Wurzbach XII;
    ThB;
    ÖBL.

  • Porträts

    Kreidezeichnung, 1803 (Fam.bes.);
    Ölgem. v. Ph. O. Runge, 1808 (Wien, Neue Gal.), Abb. in: GHdA 57.

  • Autor/in

    Matthias Graf von Schmettow
  • Zitierweise

    Schmettow, Matthias Graf von, "Klinkowström, Friedrich von" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 74-75 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11623668X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Klinkowström: Friedrich August v. K., geb. am 81. August 1778 auf dem Gute Ludwigsburg bei Stralsund, am 4. April 1835 zu Wien. Ein Sohn des ehemaligen schwedischen Oberstlieutenants Sebastian v. K., studirte er einige Zeit zu Greifswald (gleichzeitig mit E. M. Arndt), war 1793—1802 Offizier und widmete sich dann der Malerei. 1802—6 war er in Dresden, wo er sich an seinen Landsmann Otto Runge anschloß leine hier gemalte Copie der „Nacht“ von Correggio befindet sich in der Marienkirche in Greifswald). Nachdem er 1806—8 in seiner Heimath gelebt, ging er 1808 nach Paris, 1810 nach Rom. Im Sommer 1811 ließ er sich in Wien nieder, wo er sich 1812 mit einer Schwägerin Anton v. Pilat's, Luise v. Mengershausen, verheirathete. Durch Pilat wurde er mit dem Hoffbauer’schen Kreise bekannt (s. Allg. d. Biogr. Bd. XII S. 566). Nachdem er 1813 und 1814 im Auftrage Stein's bei der Organisation der Landwehr in Sachsen und in der Rheinprovinz thätig gewesen war, trat er am 13. September 1814, wie kurz vorher seine Frau, zu Wien zur katholischen Kirche über. 1818 gründete er unter dem Einflusse Hoffbauer's eine Erziehungsanstalt, zunächst für adeliche Knaben, der er bis 1834 vorstand. Er gab 1818—21 unter dem Namen „Friedrich Kindmann" das „Wiener Sonntagsblatt" heraus, schrieb Aufsätze für Pilat's „Beobachter“, übersetzte religiöse Schriften von Frayssinous und Groux aus dem Französischen und veröffentlichte außerdem zwei „A-B-C-Bücher mit Illustrationen“ und eine Jugendschrift „Vater Heinz, eine Sammlung von Märchen und Erzählungen“. — Von den vier Söhnen Klinkowström's traten zwei in den Jesuitenorden und erlangten einen großen Ruf als Prediger, Joseph (geb. am 30. August 1813, Jesuit 1831, am 30. März 1876 zu St. Andrä in Kärnthen) und Max (geb. am 21. October 1819, Jesuit 1834).

    • Literatur

      A. v. Klinkowström, Fr. A. v. Klinkowström u. seine Nachkommen, 1877. Hist.-polit. Blätter 81. Bd. S. 48.

  • Autor/in

    Reusch.
  • Zitierweise

    Reusch, Heinrich, "Klinkowström, Friedrich von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 16 (1882), S. 197 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11623668X.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA