Lebensdaten
1864 – 1912
Geburtsort
Frankfurt/Main
Sterbeort
Frankfurt/Main
Beruf/Funktion
Unternehmer ; Schriftsteller ; Indologe
Konfession
jüdisch?
Normdaten
GND: 116173807 | OGND | VIAF: 20424993
Namensvarianten
  • Cornelius, Arthur (Pseudonym)
  • Pfungst, Arthur
  • Cornelius, Arthur (Pseudonym)
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Zitierweise

Pfungst, Arthur, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116173807.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Julius (s. Gen. 1);
    Schw Marie (s. 1); – ledig.

  • Biographie

    P. besuchte zunächst das jüd. Philanthropin, danach die Handelsschule in Frankfurt/M., studierte an der TH Hannover und promovierte 1886 in Leipzig im Fachgebiet Chemie zum Dr. phil. Nach dem Tod seines Vaters übernahm er die Verantwortung für die „Naxos Union Schmirgelfabrik“ und machte sie zum führenden Unternehmen der Branche. Schon früh setzte sich P. für soziale Belange seiner Belegschaft ein, indem er den vom Vater gestifteten Arbeiter-Pensionsfonds durch eine Sterbegeldversicherung und eine Witwen- und Waisenstiftung ergänzte. Als einer der ersten Unternehmer gab er seiner Belegschaft am 1. Mai einen halben Tag frei, um die Demonstrationen für sozialen Fortschritt zu unterstützen. Neben seiner beruflichen Tätigkeit widmete P. sich kulturellen, sozialpolitischen, pazifistischen und philanthropischen Ideen und Aufgaben. Intensiv förderte er Bibliotheken, Lesehallen und Volksunterhaltungsabende, um allen Bevölkerungsschichten Zugang zu Wissen und Kultur zu ermöglichen. Er war Vorsitzender und Mitbegründer der „Deutschen Gesellschaft für ethische Kultur“, des „Bundes für weltliche Schule und Moralunterricht“ und des „Weimarer Kartells“, einer Vereinigung freigeistiger Organisationen.

    P., der mehrere europ. Sprachen beherrschte, Sanskrit studierte und sich mit dem Buddhismus beschäftigte, machte sich als Kenner der altind. Philosophie und Kultur sowie als Schriftsteller und Herausgeber in der Fachwelt einen Namen. 1900 gründete er den „Neuen Frankfurter Verlag“ und gab zusammen mit Karl Saenger (1860–1901) die Halbmonatszeitschrift „Das freie Wort“ heraus. Nachdem er bereits in jungen Jahren unter seinem Pseudonym „Lose Blätter“ (1884) und den Gedichtband „Laskaris“ (1892) veröffentlicht hatte, trat er mit einer Übersetzung von Edwin Arnolds „Buddha, die Leuchte Asiens“ (1887) hervor und publizierte zahlreiche Aufsätze zu wissenschaftlichen, wirtschaftlichen und freireligiösen Themen. Sechs Jahre nach seinem plötzlichen Herztod riefen seine Schwester Marie Eleonore und seine Mutter Rosette mit Hilfe des Firmenvermögens die noch heute bestehende „Dr. Arthur Pfungst Stiftung“ ins Leben, nachdem P. selbst vorhatte, den Ertrag seiner Firma in den Dienst einer „Kulturgesellschaft Frankfurt“ zu stellen.|

  • Auszeichnungen

    Mitgl. d. Royal Asiatic Soc.;
    Ehrenmitgl. d. Maha-Bodhi-Soc., Kalkutta u. d. Internat. Buddhist Soc., Rangoon;
    Delegierter z. internat. eth. Bund;
    1. Vors. d. „Weimarer Kartells“ u. d. Bundes f. Weltl. Schule u. Moralunterr.;
    Silberne Medaille d. Ind.-Ges. Mülhausen.

  • Werke

    Weitere W Über d. Einwirkung d. Nitroethane auf d. Chlorhydrine mehrwertiger Alkohole, Diss. Leipzig 1886;
    Neue Gedichte, 1894;
    Ein dt. Buddhist, 1899, ²1900, engl. 1902;
    Aus d. ind. Kulturwelt, 1904;
    In Yamas Reich, 1909;
    Ges. Werke, 3 Bde., hg. v. F. Angermann, E. Doctor u. Marie Pfungst, 1927. – Überss.:
    Das Sutta Nipata, 1889;
    Die pol. Teilung Afrikas nach d. neuesten internat. Vereinbarungen (1885–1889), 1890;
    Der Buddhismus, Eine Darst. v. d. Leben u. d. Lehren Gautamas des Buddhas, (o. J.). – Hg.:
    Th. Schutze, Die Rel. d. Zukunft, 1901;
    G. E. Lessing, Anti-Goeze, 1905. – Überss. v. P.s Gedichten:
    Poesie scelte di Arturo P., übers. v. L. di San Giusto, 1897;
    Poems by A. P., übers. v. E. F. L. Gauss, 1906.

  • Literatur

    Ein Bürger derer, die da kommen werden, Eine Slg. v. Btrr. aus d. Halbmonatszs. „Das freie Wort“, 1913;
    F. Angermann, A. P, Sein Leben u. sein Werk, 1926 (P);
    Paul Arnsberg, Gesch. d. Frankfurter Juden III, 1983;
    Frankfurter Biogr.;
    H. Hecker, Lb. dt. Buddhisten, II, ²1997, S. 252-56 (W, L, P).

  • Porträts

    Bildnachweis in Frankfurt, Inst. f. Stadtgesch.;
    Büste v. A. Jäger, 1956 (Frankfurt, Fa. Naxos Union/Dr. Arthur Pfungst Stiftung).

  • Autor/in

    Dieter Rebentisch
  • Zitierweise

    Rebentisch, Dieter, "Pfungst, Arthur" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 367-368 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116173807.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA