Lebensdaten
1829 – 1912
Geburtsort
Wiesbaden
Sterbeort
Weidling (Niederösterreich)
Beruf/Funktion
Finanzwissenschaftler ; Industrieller ; Politiker
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 116072237 | OGND | VIAF: 5673098
Namensvarianten
  • Peez, Alexander (bis 1899)
  • Peez, Ernst Alexander (bis 1899)
  • Peez, Ernst Alexander von
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Zitierweise

Peez, Alexander von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116072237.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus mainz. Beamtenfam.;
    V August Heinrich P. (1786-1847), Dr. med., Brunnen- u. Badearzt in W., förderte d. Entwicklung Wiesbadens z. Kurort, Geh. Hof- u. Med.rat (s. ADB 25; Nassau. Biogr.), S d. Johann Joseph Carl (1735–1809), Stiftssekr. in Mainz, u. d. Maria Theresia Gaßmann;
    M Maria Weinrich ( 1843), aus Rechtenbach (Kr. Wetzlar);
    1857 Anna Busch (1833–94), aus W.;
    2 S Carl (1858–1919), k. u. k. Gen.konsul, Ernst (1863- n. 1937. N. N., T d. Baron Francesco Rossi, Industr. in Arsiero, Vicenza), Verw.rat d. Krain. Ind.ges. u. d. Theresienthaler Papierfabr. v. Ellissen Roeder & Co. (s. Wi. 1935; Kosch, Kath. Dtld.);
    2 T Amalie Josepha Dresler v. Scharfenstein, Maria v. Vivenot (* 1873).

  • Biographie

    kiP. studierte Volkswirtschaft und Rechtswissenschaften in Heidelberg, München und Göttingen, wobei ihn die Schriften Friedrich Lists und dessen Thesen von einer nationalen Handelspolitik stark beeinflußten (Dr. iur. 1854). In Prag erstellte er mit seinem Lehrer, dem Nationalökonomen Peter Mischler

    (1821-64), Rentabilitätsberechungen der böhm. Industrie. Seit 1857 in Frankfurt, wo er mit seinen wirtschaftspolitischen Schriften auf sich aufmerksam machte, holte ihn der Präsident der Reichenberger Handels- u. Gewerbekammer, der Großindustrielle Johann Liebig, 1861 in die Redaktion der „Reichenberger Zeitung“. Die Verbindungen, die P. sich dort aufbaute, führten 1864 zu seiner Wahl zum Generalsekretär des Vereins der Industriellen in Wien. Mit seinen Publikationen gewann er großen Einfluß auf die Handelspolitik der Monarchie, ohne ein staatliches Amt zu bekleiden; er setzte sich erfolgreich für eine gemäßigte Schutzzollpolitik ein. Zu diesem Zweck wirkte er 1875 mit an der Gründung des „Industriellen Clubs“, in dem er als Sekretär und später als Präsident amtierte. P. verfocht die Idee eines größeren Wirtschaftsraumes in „Mitteleuropa“ mit den Kernstaaten Österreich-Ungarn. Deutschland und Frankreich. Unterstützt von seinem Sohn Ernst errichtete er 1886 eine Zellulosefabrik in Weißenbach/Enns (Steiermark) und gehörte dem Verwaltungsrat mehrerer Aktiengesellschaften an (z. B. Aussig-Teplitzer Bahn AG). Aufgrund seines Ansehens in Unternehmerkreisen wurde P. 1876-85 von der Reichenberger Handelskammer (Böhmen) und 1890-95 von der Leobener Handelskammer (Steiermark) in das Abgeordnetenhaus des Reichsrates entsandt, wo er als Mitglied der Vereinigten deutschen Linken bzw. der deutschen Fortschrittspartei die wirtschaftlichen Interessen seiner Wahlbezirke vertrat. Kaiser Franz Joseph I. berief ihn 1902 als lebenslängliches Mitglied in das Herrenhaus, wo er sich der Verfassungspartei anschloß. P. hat nicht nur als Wissenschaftler ein umfangreiches Schrifttum hinterlassen, sondern auch als Verbandspolitiker und Unternehmer seine Anschauungen wirkungsvoll in der Praxis vertreten.|

  • Auszeichnungen

    Rr. d. Franz Joseph-Ordens (1908);
    Dr. h. c. (Berlin 1910).

  • Werke

    Die amerik. Konkurrenz, 1881;
    Denkschr. üb. d. Bindung unseres Zolltarifs, 1882, Zur neuesten Handelspol., 1895;
    Die österr. Ind. einst u. jetzt, in: Die Groß-Ind. Österr., I, 1898, S. 43-60, England u. d. Kontinent, 1. T., ⁹1915, 2. T., ²1917.

  • Literatur

    Neue Freie Presse v. 12.1.1912;
    Wiener Ztg. v. 14.1.1912;
    L. Eisenberg, Künstler- u. Schriftst.-Lex., 3. Jg. 1891, S. 259;
    G. Kolmer, Das Herrenhaus d. österr. Reichsrates, 1907, S. 263 f.;
    E. M. Adametz, A. v. R, Biogr., Diss. 1948;
    H. Benedikt, Die wirtschaftl. Entwicklung in d. Franz-Joseph-Zeit, 1958, S. 105 f.;
    E. März, Österr. Ind.- u. Bankenpol. in d. Zeit Franz Josephs I, 1968, S. 95, 137, 187;
    H. Matis, Österr.s Wirtsch. 1848-1913, 1972, S. 35, 128, 154 f., 362, 372, 378;
    A. Wandruszka u. P. Urbanitsch, Die Habsburgennonarchie 1848-1918, I, 1974, S. 35, 51, 256;
    Kosch, Kath. Dtld.;
    BJ 17 (W, L);
    ÖBL;
    Biogr. Lex Böhmen;
    Hist. Lex. Wien. |

  • Quellen

    Qu ÖStA (Adelsakt Ernst v. Peez); Wiener Stadt- u. Landesarchiv (Biogr. Slg.); Pfarramt Weidling, Mitt. W. Uhlik, Weidling.

  • Autor/in

    Josef Mentschl
  • Zitierweise

    Mentschl, Josef, "Peez, Alexander von" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 159-160 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116072237.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA