Lebensdaten
1850 – 1890
Geburtsort
Regensburg
Sterbeort
Berlin (bei Bootsfahrt im Wannsee ertrunken)
Beruf/Funktion
Bildhauer
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 116018844 | OGND | VIAF: 49965779
Namensvarianten
  • Kaffsack, Joseph
  • Kaffsack, Josef

Quellen(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Kaffsack, Joseph, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116018844.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V N. N., Buchdrucker.

  • Biographie

    Nach dem Besuch der Latein- und der Gewerbeschule in Regensburg wollte K. zunächst Uhrmacher werden. Seine Neigung führte ihn jedoch bald zur Bildhauerei. Er ging nach Lübeck, wo er 1874 mit Restaurierungsarbeiten in der Marienkirche betraut wurde. Im selben Jahr ermöglichte ihm ein Stipendium ein Studium an der Dresdener Kunstakademie und eine Bildhauerausbildung bei E. Hähnel. 1880 siedelte er nach Berlin über. Dort entstand als seine erste Arbeit (Gipsmodell) die „Lubecca“ (1881), eine Personifikation der Stadt Lübeck. Sein Wunsch, sie in Bronze auf einem öffentlichen Platz in Lübeck ausgeführt zu sehen, erfüllte sich nicht. Dagegen war ihm der Weg zu anderen Aufträgen geebnet; er schuf in den nächsten Jahren eine Reihe von dekorativen Werken für öffentliche und private Gebäude: Für die Leipziger Hauptpost 6 Attika-Statuen als Personifikationen von Post, Telegraphie, Kunst, Wissenschaft, Handel und Gewerbe (1882); für das VIII. deutsche Bundesschießen in Leipzig 1884 bemalte Kolossalfiguren zweier Landsknechte in der Tracht des 16. Jh.; für die Leipziger Universitätsbibliothek die Bronzegruppe „Ruhm und Wahrheit erringt der Suchende“ (1886; Universitätswappen, flankiert von 2 weiblichen Figuren); für den Kuppelbau der Jubiläumsausstellung von 1886 in Berlin die Gruppe der „Harmonie“; für den Festsaal des Leipziger Rathauses eine Hermenbüste Wilhelms II. in Marmor (1890); für das Pschorrbräuhaus in Köln vier Wappenschilder in Holz (1890). Zu K.s berühmtesten Werken gehört das am 18.10.1890 enthüllte Denkmal für Wilhelm I. und Friedrich III. am Giebichenstein bei Halle. Den gewachsenen Felsen verwendete K. als Sockel und Hintergrund für die Kolossalfigur einer Walküre aus weißem Marmor, die, das Schwert in der Rechten, den Drachen der Zwietracht zertritt und die mit einem Palmenzweig geschmückte Linke auf einen mit den Reliefbildnissen der beiden Kaiser verzierten Bronzeschild stützt.

  • Werke

    W Verz. z. T. in ThB u. in Ausstellungskatalogen: Ak. Ausstellung Berlin 1881, S. 178;
    dass. 1888, S. 226;
    dass. 1889, S. 172 (mit Abb.);
    dass. 1890, S. 249 (mit Abb.);
    Internat. Kunstausstellung Berlin 1891;
    Glaspalastausstellung München 1888, 1890, S. 52;
    dass. 1891, S. 148;
    Jubiläums-Ausstellung Wien 1888.

  • Literatur

    Fendler, in: LIZ 95, 1890, S. 303, 439, 530 (Abb. S. 300, 530);
    H. Vollmer, in: Der Bär 17, 1891, S. 467-69 (mit Abb.);
    A. Rosenberg, in: Zs. f. bildende Kunst 2, 1891, S. 135-40 (mit Abb.);
    Singer II;
    ThB (W, L).

  • Autor/in

    Volkmar Essers
  • Zitierweise

    Essers, Volkmar, "Kaffsack, Joseph" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 741 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116018844.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA