Lebensdaten
1819 – 1900
Geburtsort
Dresden
Sterbeort
Bad Doberan (Mecklenburg)
Beruf/Funktion
Organist ; Musikhistoriker
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 116012218 | OGND | VIAF: 90736757
Namensvarianten
  • Kade, Otto
  • Kade, L. Otto
  • Kade, O.
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Zitierweise

Kade, Otto, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116012218.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Eltern unbek.;
    O Reinhard Krüger, Münzgraveur;
    - N. N.;
    S Reinhard (1859–1936), Oberstudienrat in Dresden, Musikhist., Vf. d. „Kat. d. Musikslg. i. d. Kgl. Bibl. z. Dresden“, 1890 (mit R. Eitner) (s. L).

  • Biographie

    Seine Jugend verbrachte K. in bescheidenen Verhältnissen. Gegen den Widerstand seiner Mutter beschloß er schon als Kreuzschüler, sich ganz der älteren Musik aus dem Geist der Palestrina-Renaissance zu widmen. Er hat diesen Vorsatz sowohl als Musikwissenschaftler wie als Musikpraktiker später durchgeführt. Er gehört zu den maßgebenden deutschen Musikforschern in der 2. Hälfte des 19. Jh. – Nach seiner Schulzeit studierte er in Dresden Harmonielehre bei Schladitz, Kontrapunkt bei J. Otto und M. Hauptmann. Durch ein Stipendium Kg. Friedrich Augusts konnte er seine musikalischen Studien bei dem Hoforganisten Joh. Gottl. Schneider, vornehmlich in Klavier- und Orgelspiel fortsetzen. Wie sein Vorbild, Hans Leo Haßler, machte K. 1846 eine 1½ jährige Studienreise, die sein Onkel, der Münzgraveur R. Krüger, ihm ermöglichte, nach Italien, die dem Besuch der dortigen Musikarchive galt. Er brachte dort in der Klosterbibliothek der Casanatenensis Palestrinas Messe „Assumpta est Maria“ in Partitur. Schon vor der Italienreise hatte er den Dresdner „Cäcilienverein für gemischten Chor zur Vorführung älterer Tonwerke“ gegründet, den er trotz der Konkurrenz durch den „Neuen Gesangverein“ (mit Robert und Clara Schumann an der Spitze) zu großem Erfolg führte. Auf Grund einer Aufführung vor dem König im Großen-Garten-Palais wurde er Organist an der Waisenhauskirche; 1853 kam er als Musikdirektor an die Neustädter Kirche. Auf Empfehlung E. Grells und des Gründers des Berliner Domchores, A. H. Neithardt, wurde K. 1860 als Nachfolger von J. Schaeffer Ghzgl. Musikdirektor und Leiter des Schloßchores in Schwerin, übernahm 1866 auch den Gesangsunterricht am Schweriner Gymnasium, den er weitgehend dazu nutzte, sich die Knabenstimmen für den Schloßchor heranzubilden.|

  • Auszeichnungen

    Meckl. Goldene Medaille f. Kunst u. Wiss. (1874);
    Dr. h. c. (Leipzig 1884);
    Prof.-Titel (1886);
    Ehrenmitgl. d. Niederländ. Ges. z. Beförderung d. Tonkunst in Amsterdam (f. Preisschr., s. L).

  • Werke

    Zahlr. Aufsätze in d. v. K. mitbegründeten Mhh. f. Musikgesch., 1869 ff.;
    Cantionale f. d. ev.-luth. Kirchen im Ghzgt. Mecklenburg-Schwerin, 4 Bde., 1868-87;
    4stg. Choralbuch z. Meckl. Gesangbuch, 1869, 1886, 1903;
    Die 25jähr. Wirksamkeit d. Ghzgl. Schloßchores in Schwerin, 1880;
    Die Musikalien-Slg. d. Ghzgl. Mecklenburg-Schweriner Fürstenhauses a. d. letzten 2 Jhh. (Themat. Kat.), 2 Bde., 1893, Nachtrag: Der musikal. Nachlaß … d. Erbghzgn. Auguste, 1899 (mit d. Katalogisierung d. Musikalienfundus d. Hofkapelle u. d. Fürstenhauses, erfolgte gleichzeitig d. Aufbau d. Schweriner Musikalienbibl.in d. Räumen d. Domschule);
    Le Maistre (1860), 1862 (Preisschr.);
    Die älteren Passionskompp. b. z. J. 1631, 1893. -
    Bearbeiter: W. Ambros, Gesch. d. Musik II, ²1880, III, ²1881, V, 1893. -
    Mitarb. in d. Komm. f. d. Melodienbuch z. Meckl. Kirchen-Gesangbuch, 1867.

  • Literatur

    Allg. Modenztg. Leipzig V, 11.11.1882, S. 728;
    Kat. d. „Musikalien-Slg. … Schwerin“, 1893, S. 432 (eigene Angaben);
    H. Erdmann, in: Schulmusik in Mecklenburg-Schwerin, 1940, S. 152 ff,;
    ders., Schwerin als Stadt d. Musik, 1967, S. 166 ff. (P S. 117);
    MGG VII (W, L, auch f. S Reinhard).

  • Autor/in

    Hans Erdmann
  • Zitierweise

    Erdmann, Hans, "Kade, Otto" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 720-721 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116012218.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA