Lebensdaten
1811 – 1888
Geburtsort
Fulda
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Chirurg
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 116007494 | OGND | VIAF: 17962830
Namensvarianten
  • Adelmann, Georg Franz Blasius
  • Adelmann, Georg Franz Blasius von
  • Adelmann, Georg Franz Blasius
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Zitierweise

Adelmann, Georg Franz Blasius von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116007494.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Vinzenz Ferrerius Adelmann (1780–1850), Professor und Direktor des Wilhelmsspitals in Fulda;
    M Theresia Eva Vincentia Marg. (1780–1818), T des Stadtrates Georg Franz Endres (Würzburg?);
    Gvv Dominius Adelmann, aus Vechta (Oldenburg), Stadtwundarzt zu Würzburg;
    Ov Georg Adelmann (1777–1865), Landgerichtsphysikus in Gerolzhofen (Unterfranken);
    Vt Heinrich Adelmann (1807–84), Professor für Chirurgie und Augenheilkunde in Würzburg;
    1) 21.2.1841 Amalie Maria (1816–68, reformiert), T des Rentmeisters Johann Christian Peter Ludwig Barkhausen aus Marburg, 2) Berlin 25.10.1874 Anna Goldschmidt, verwitwete Mendheim (1841–1914);
    7K aus 1), u. a. 3T, Ernst von Bergmann, Collegienrat Woldemar Buchholtz, Jurist Max von Haffner.

  • Biographie

    A. besuchte das Gymnasium in Würzburg, studierte in Löwen Naturwissenschaften, in Marburg, Würzburg und bei M. J. Chelius in Heidelberg Medizin (1828–32). Dann war er Assistent bei seinen früheren Lehrern E. von Siebold in Göttingen und K. F. Heusinger in Marburg, wo ihn 1837 Ch. Ullmann für Chirurgie habilitierte. 1841 wurde er Nachfolger des berühmten russischen Chirurgen N. I. Pirogow in Dorpat. Er wurde hier kaiserlich russischer wirklicher Staatsrat. 1871 ließ er sich emeritieren und zog nach Berlin. - In der Übergangszeit vor Einführung der Narkose bis zum Aufkommen der Antisepsis wirkend, trug A. zur damals geübten Chirugie der Extremitäten bei durch seine Methode des Stillens arterieller Blutungen mittels Beugung der Gliedmaßen. Vorarbeiten zur (noch nicht spezialisierten) Rhinologie lieferten seine Untersuchungen über die Erkrankungen der Nebenhöhlen der Nase. A. hat viel veröffentlicht, auch in fremden Sprachen. Unter ihm und G. von Oettingen war Dorpat eine bekannte Schule der Chirurgie. Aus ihr ging E. von Bergmann hervor.

  • Werke

    u. a. Unterss. bei krankhaften Zuständen d. Oberkiefernhöhle, 1845;
    Btrr. z. medizin. u. Chirurg. Heilkde., 3 Bde., 1835–53.

  • Literatur

    ADB XLV (W); BLÄ I, 1929, Erg.-Bd., 1935 (P, W, L; auch für V. F. A., G. A. u. H. A.):
    I. Brennsohn, Ärzte Livlands, 1905, S. 79 f. (W);

    E. v. Bergmann, G. F. B. A., in: Archiv f. klin. Chirurgie 37, 1888, S. 888-93;
    A. Buchholtz, E. v. Bergmann, ²1911, S. 115 f.;
    R. v. Engelhardt, Die Dt. Univ. Dorpat in ihrer geistesgeschichtl. Bedeutung, 1933, S. 299 f. u. ö. (P).

  • Autor/in

    Magnus Schmid
  • Zitierweise

    Schmid, Magnus, "Adelmann, Georg Franz Blasius von" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 60 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116007494.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Adelmann: Georg Franz Blasius A. gehört zu den hervorragenderen Gelehrten deutschen Ursprungs, welche auf russischen Boden verpflanzt, die deutsche Wissenschaft dort zur Blüthe brachten und so wesentlich zur culturellen Hebung|Rußlands auf die moderne Stufe beitrugen. Er wurde am 28. Juni 1811 in Fulda als Sohn des im Wilhelminenhospital wirkenden tüchtigen Professors Vincenz Ferrerius A. geboren, genoß hier den Gymnasialunterricht, studirte die Medicin in Marburg und Würzburg, und wurde an letzterem Orte am 22. August 1832 zum Dr. med. promovirt. Er wirkte dann als Assistenzarzt an der medicinischen Klinik in Marburg, später als Arzt in Fulda, schließlich als Assistent an der chirurgischen Klinik des Professors Christoph Ullmann in Marburg. Am 2. September 1837 habilitirte er sich hier als Privatdocent. Infolge Empfehlung des berühmten Heidelberger Chirurgen Maximilian Joseph Chelius wurde er auf die Lehrkanzel für Chirurgie in Dorpat an Stelle von Nikolaj Iwanowitsch Pirogow berufen. Er übernahm das durch seinen Vorgänger zu hohem Ruhm gebrachte Amt im Juli 1841 und versah es durch 30 Jahre, bis 1871, worauf er seinen Aufenthalt in Berlin wählte. Wenn er auch nicht bahnbrechend in die Entwicklung seines Fachs eingriff, wie sein Vorgänger Pirogow, so erfreute er sich doch als tüchtiger Chirurg eines sehr guten Rufes und wurde für seine Verdienste im J. 1860 zum wirklichen Staatsrath ernannt. A. starb im J. 1888.

    Als fleißiger Arbeiter war A. beinahe ein halbes Jahrhundert lang litterarisch thätig. Seine namhaftesten Schriften sind: „De dignitate lithontritiae“, 1833 (Diss.), „De steatomate“, 1837 (Habilitationsschrift), „Untersuchungen bei krankhaften Zuständen der Oberkieferhöhle“, Dorpat 1844, mit 3 Tafeln. Daneben lieferte er Mittheilungen über die Auscultation von Schwangeren (v. Siebold's Journal Bd. 13. 14, Neue Zeitschrift für Geburtskunde Bd. 8), „Beiträge zur medicinischen und chirurgischen Heilkunde“ (3 Bände in wechselnden Abständen seit 1835 bis 1853), sowie eine Reihe von Aufsätzen in verschiedenen Zeitschriften (deutsch, französisch, italienisch, russisch), darunter besonders hervorhebenswerth „Su i medici del esercito russo“ (Archivio di chirurgia practica di F. Palasciano, vol. 14, 1877), dann zur Geschichte und Statistik der theilweisen und vollständigen Schulterblattresectionen (Prager Vierteljahrschrift 1879, Bd. 144).

  • Autor/in

    R. Ritter von Töply.
  • Zitierweise

    Töply, R. Ritter von, "Adelmann, Georg Franz Blasius von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 45 (1900), S. 701-702 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116007494.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA