Dates of Life
1632 – 1677
Place of birth
Saarbrücken
Place of death
Straßburg
Occupation
Graf von Nassau-Saarbrücken
Religious Denomination
evangelisch
Authority Data
GND: 115846670 | OGND | VIAF: 8126920
Alternate Names
  • Gustav Adolf
  • Nassau-Saarbrücken, Gustav Adolf von
  • Gustav Adolf, Nassau-Saarbrücken
  • more

Relations

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Citation

Gustav Adolf, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd115846670.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Wilhelm Ludwig Gf. zu N.-S. (1590–1640, s. ADB 43), S d. Ludwig Gf. zu N.-Weilburg (1565–1627, s. ADB 19), u. d. Anna Maria v. Hessen-Kassel;
    M Anna Amalie (1595–1661), führte die Vormundschaft bis 1659, T d. Mgf. Georg Friedrich v. Baden-Durlach (* 1638, s. NDB VI);
    1662 Eleonore Klara (1632–1709), Regentin 1677–97, T d. Gf. Kraft v. Hohenlohe-Neuenstein;
    5 S, 3 T, u. a. Ludwig Kraft (1663–1713), regierte seit 1697, Karl Ludwig (1665–1723), regierte seit 1713, Letzter d. Geschl.

  • Biographical Presentation

    Nach freudloser Jugend in Metz und Studium in Basel beteiligte sich G. auf französischer Seite am Krieg gegen Spanien und auf schwedischer gegen Dänemark. 1659 übernahm er selbst die Regierung seiner Grafschaft. Mit aller Umsicht und Tatkraft ging er an den Wiederaufbau seines Landes nach den Verwüstungen des 30jährigen Krieges. Er holte geflüchtete Bewohner des Landes zurück und bemühte sich erfolgreich, Einwanderer für das Land zu gewinnen, Neusiedler für die Landwirtschaft und Facharbeiter für eine aufzubauende Industrie (Glasindustrie in Klarenthal). Durch diese Einwanderungen aus den Reichsgebieten einschließlich Österreichs, Tirols, der Schweiz und Lothringens wurde die Bevölkerungsstruktur des Landes im Vergleich zu der Zeit vor dem 30jährigen Krieg stark verändert.

    Der Reunionspolitik Ludwigs XIV. vermochte G. keinen aktiven Widerstand entgegenzusetzen, weigerte sich aber standhaft, den vom König geforderten Lehenseid zu leisten, auch als er 1673 von den Franzosen als Gefangener nach Metz gebracht wurde. 1674 wurde er zwar freigelassen, durfte aber nicht in seine Lande zurückkehren. Er nahm daher in kaiserlichen Diensten an den Kämpfen in Philippsburg 1676 und im Elsaß 1677 teil. Er starb an den Wunden, die er im Gefecht am Kocherberg erhalten hatte.

  • Literature

    ADB X;
    F. Kloevekorn, in: Saarpfälz. Lb. I, 1938, S. 75-83 (P).

  • Author

    Fritz Kloevekorn
  • Citation

    Kloevekorn, Fritz, "Gustav Adolf" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 334 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd115846670.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographical Presentation

    Gustav Adolf, Graf von Nassau-Saarbrücken-Saarbrücken, geb. den 27. März 1632, Sohn des Grafen Wilhelm Ludwig, Stifters der neuen saarbrückischen Linie ( 1640) und der Anna Amalia, Markgräfin von Baden-Durlach ( 1651), der Drittletzte unter 12 Geschwistern. Seine Jugend verbrachte er zu Metz im Exil, da sein Vater und dessen Brüder nach der Schlacht bei Nördlingen wegen des Anschlusses an die Schweden und die evangelische Sache durch die kaiserlichen Heere 1635 ihre Lande zu verlassen gezwungen und durch Urtheil des Reichskammergerichts 1637 sogar ihrer Herrschaft entsetzt worden waren, welcher Zustand durch den westfälischen Frieden erst ein Ende nahm. Von 1645—49 studirte er auf der Universität Basel und bezog seinen Unterhalt von dem markgräflich badischen Hofe. Von 1649—59 lebte er theils auf Reisen, theils vermuthlich auch bei der kaiserlichen Armee. 1660 übernahm er die Regierung über die ihm schon 1651 durch den mit seinen Brüdern Johann Ludwig und Walrad vereinbarten sogen. gothaischen Theilungsreceß zugefallene Grafschaft Saarbrücken und wurde so der Begründer der Linie Nassau-Saarbrücken-Saarbrücken. Die ihm trotz der Bestimmungen des westfälischen Friedens von Lothringen immer noch vorenthaltene Grafschaft Saarwerden mit der Vogtei Herbitzheim vermochte er erst 1670 zurückzuerlangen. Fortgesetzt hatte er den schon damals hervortretenden Reunionsgelüsten Frankreichs Widerstand zu leisten, bis denn zuletzt die 1672 hereinbrechenden Kriegsunruhen, die gerade in jenen linksrheinischen Gegenden hin- und herwogten, sein tragisches Schicksal herbeiführten. Sein von ihm geäußerter Wunsch, sein Land wieder in die frühere Blüthe zu bringen, sollte ihm nicht in Erfüllung gehen. Am 2. December 1673 besetzte der französische General Marquis de Rochefort Saarbrücken und ließ am 11. December den Grafen, welcher der Aufforderung zu einer schriftlichen Erklärung, nicht in Kriegsdienste gegen Frankreich treten zu|wollen, keine Folge gab, verhaften und nach Nancy abführen. Von dort wurde derselbe nach Metz gebracht und kehrte erst am 13. Mai 1674 aus der Kriegsgefangenschaft zurück. Da er sein Land von den Franzosen überschwemmt vorfand — erst 1677 wichen sie daraus — trat G. A. in die Reichsarmee, in welcher er in der Stellung eines Generalmajors u. A. der von Erfolg gekrönten Belagerung von Philippsburg im Sommer 1676 beiwohnte. Später treffen wir ihn in dem Heere des Herzogs Karl von Lothringen. Mit diesem betheiligte er sich am 7. October 1677 an dem Treffen bei dem Kochersberge im Elsaß, wurde dort tödtlich verwundet und gerieth dabei zum zweiten Male in französische Gefangenschaft, aus welcher ihn am 9. October der Tod erlöste. Er liegt zu Straßburg in der Thomaskirche begraben. Vermählt war G. A. seit dem 14. Juni 1662 mit Eleonore Clara, Gräfin von Hohenlohe-Gleichen-Neuenstein ( am 4. Mai 1709), mit welcher er 8 Kinder hatte, von denen ihm in der Regierung zunächst der älteste Sohn, Ludwig Crato, und nach dessen Ableben ohne Hinterlassung von männlichen Erben 1713 der zweite, Karl Ludwig, folgte, welcher 1723 kinderlos sterbend, die von G. A. begonnene Linie beschloß.

    • Literature

      Fr. Köllner, Gesch. des vormal. nass.-saarbr. Landes, Saarbrücken 1841. J. G. Hagelgans, Nass. Geschlechtstafel des Walramischen Stammes, Frankfurt und Leipzig 1753. C. D. Vogel, Beschreibung d. Herzogthums Nassau, Wiesbaden 1843.

  • Author

    Joachim.
  • Citation

    Joachim, Ernst, "Gustav Adolf" in: Allgemeine Deutsche Biographie 10 (1879), S. 187-188 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd115846670.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA