Lebensdaten
erwähnt 1413, gestorben 1463
Sterbeort
wohl Zeitz
Beruf/Funktion
Bischof von Naumburg
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 104349778 | OGND | VIAF: 49659834
Namensvarianten
  • Haugwitz, Peter von
  • Peter von Haugwitz
  • Peter
  • mehr

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Zitierweise

Peter von Schleinitz, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd104349778.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus niederem Adelsgeschl. d. Mark Meißen;
    V Hans ( vor 1408);
    M N. N.;
    B Dietrich ( 1426), Friedrich, Heinrich ( 1426);
    Ov Georg, Scholaster in Z. (erw. 1450);
    Vt Johannes ( 1434), seit 1422 Bf. v. N.

  • Biographie

    Nach dem Studium der Rechte an der Univ. Leipzig seit Wintersemester 1413 wirkte P. ebenda bis 1422 als Rechtslehrer. Zu unbekanntem Zeitpunkt wurde er Vikar in Meißen; seit 1424 studierte er in Bologna und wurde dort 1428 zum Doktor decretorum promoviert. Im Jahr zuvor hatte er die Dompropstei in Naumburg erhalten, wo sein Vetter Bischof war. Im Juni 1434 wurde er Koadjutor seines Vetters und im September desselben Jahres vom Papst mit dem Bistum providiert. Nach dem Tod seines Vetters folgte er diesem im Dezember 1434 als Bischof von Naumburg.

    Beim Amtsantritt P.s ging – anders als unter seinem Vorgänger – von den Hussiten, gegen die P.s Brüder Dietrich und Heinrich 1426 bei Aussig gefallen waren, kaum noch eine Bedrohung aus. Dennoch gestaltete sich sein fast drei Jahrzehnte dauernder Pontifikat unruhig wegen der Auseinandersetzungen unter den Wettinern, denen er, wie fast alle Naumburger Bischöfe des 15. Jh., seine Erhebung mit verdankte. In engem Verhältnis zu Kf. Friedrich II. d. Sanftmütigen (1412–64) stehend, mußte P. gleichzeitig um guten Kontakt zu dessen Bruder Hzg. Wilhelm III. (1425–82) bemüht sein. An den Verhandlungen über die Landesteilung von 1445 zwischen dem Kurfürsten und seinem Bruder nahm P. beratend teil, wobei das Hochstift zur thüring. Hälfte Wilhelms kam. Auch danach suchte P. zwischen den fürstl. Brüdern zu vermitteln. Bei der Hochzeit Wilhelms mit Anna von Österreich (1432-62) am 20.6.1446 in Jena zelebrierte er die Messe, schloß aber am 27.8.1446 mit dem Kurfürsten einen Vertrag zu gegenseitiger Hilfe für die nächsten 24 Jahre.

    In dem im Herbst 1446 ausbrechenden Bruderkrieg zwischen dem Kurfürsten und Hzg. Wilhelm, in dem P. vertragsgemäß auf Seiten des Kurfürsten stand, wurde das Stiftsgebiet wiederholt verwüstet; die finanzielle Belastung für das Stift wuchs derart, daß neben dem Bischof auch die beiden Kapitel und Stadträte in Naumburg und Zeitz Anleihen aufnehmen mußten. Die Friedensvereinbarung vom 12.5.1447 war nicht von Dauer. 1450 entzündete sich der Bruderkrieg erneut; erst am 27.1.1451 kam es in Naumburg endgültig zum Friedensschluß. Der unentschiedene Ausgang des Krieges brachte die von P. wohl erhoffte Verbesserung seiner Stellung als Landesherr nicht, da das Bistum bei der thüring. Hälfte Hzg. Wilhelms blieb. Unter P.s Amtshandlungen war die in den Bruderkriegswirren vollzogene Verlegung des Benediktinerinnenklosters St. Stephan in Zeitz aus der Stephansvorstadt an die Michaeliskirche der Oberstadt von Dauer. Von P., der wegen seiner stockenden Rede „der Stammler“ (balbus) genannt wurde, ist in der Stiftsbibliothek Zeitz zumindest der Codex 26 mit juristischen Traktaten aus seiner Studienzeit in Bologna erhalten; darin ist mehrfach seine Handschrift erkennbar.

  • Literatur

    [G. Frhr. v. Schleinitz,] Gesch. d. Schleinitz-schen Geschl., 1897, S. 114-20;
    H. Koch, Der sächs. Bruderkrieg 1446-1451, in. Jbb. d. Ak. Erfurt NF 35, 1910;
    Germania Sacra NF 35/2: Das Bistum Naumburg 2. bearb. v. H. Wießner, 1998, S. 895-906;
    Gatz III.

  • Porträts

    Grabplatte, Bronze (Zeitz, Stiftskirche), Abb. in: A. Bringmann, Der Peter-Paulsdom in Zeitz, 1906, Tafel 3;
    M. Voigt, Die Inschrr. d. Stadt Zeitz bis 1650 (in Vorbereitung).

  • Autor/in

    Heinz Wießner
  • Zitierweise

    Wießner, Heinz, "Peter von Schleinitz" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 223 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd104349778.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA