Lebensdaten
1694 – 1760
Geburtsort
Molschleben bei Gotha
Sterbeort
Halle
Beruf/Funktion
evangelischer Missionar ; Theologe ; Orientalist
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 104160055 | OGND | VIAF: 7400384
Namensvarianten
  • Callenberg, Johann Heinrich
  • Callenberg, Io. Henr.
  • Callenberg, Ioannes Henricus
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Zitierweise

Callenberg, Johann Heinrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd104160055.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Michael, Bauer in Molschleben;
    Halle 1733 Beata Amalia (1711–62), T des Simon Peter Gasser (1676–1745), o. Prof. der Jurisprudenz u. der Kameralistik in Halle, GR, Kriegs- u. Domänenrat, Senior des Schöppenstuhles (s. ADB VIII [L]), u. der Joh. Elis. Sellentin;
    2 K.

  • Biographie

    C. studierte von 1715 ab Philologie und Theologie in Halle. 1727 wurde er dort außerordentlicher, 1735 ordentlicher Professor der orientalischen Philologie, 1739 Doktor und ordentlicher Professor der Theologie unter Beibehaltung der orientalischen Professur. In ganz jungen Jahren schon bekannte er sich unter dem Einfluß eines Gothaer Predigers J. Müller, später A. H. Franckes und des Stuttgarter Prälaten Hochstetter zum Missionsgedanken und wandte sich speziell der Juden- und Mohammedanermission zu. Das von ihm gegründete Institutum Judaicum (1728-1792 laufende Institutsberichte) sandte circa 20 Judenmissionare (unter anderem Stephan Schulz) in alle möglichen Länder Europas und Asiens aus. Zur Herstellung von Missionsschriften gründete C. eine Spezialdruckerei und ließ hebräische, arabische, persische, türkische und andere Lettern gießen. Das Arabische hatte er insbesondere bei dem mehrfach in Halle sich aufhaltenden Orientalisten Salomon Negri aus Damaskus studiert. Wertvoll war seine soziale Betreuung von Judenchristen.

  • Werke

    W. u. a. Ber. v. einem Versuch, d. Jüd. Volk z. Erkenntnis d. christl. Wahrheit anzuleiten, nebst 16 Fortss., 3 Bde., Halle 1728-29;
    Nachr. v. einem Versuch, d. verlassenen Mohamedaner z. heilsamen Erkenntniß Christi zu bringen, ebenda 1739;
    Verz. b. Meusel, Verstorb. Schriftst. II, S. 6-8.

  • Literatur

    ADB III;
    G. Dalman, Kurzgefaßtes Hdb. d. Mission unter Israel, 1893;
    K. S. Latourette, A Hist. of the Expansion of Christianity, New York-London 1939, S. 61, 76;
    J. J. Moser, Btr. z. einem Lex. d. jetztlebenden Luth.- u. Ref. Theologen, Züllichau 1740, S. 119-138;
    PRE.

  • Autor/in

    Franz Lau
  • Zitierweise

    Lau, Franz, "Callenberg, Johann Heinrich" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 96 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd104160055.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Callenberg: Johann Heinrich C., protestantischer Theolog, geb. 12. Jan. 1694, 16. Juli 1760, ein Bauernsohn aus Molschleben im Gothaischen, besuchte das Gymnasium in Gotha unter dem Rectorat Vockerodt's und bezog 1715 die Universität Halle, um Philologie und Theologie zu studiren. Schon als Jüngling trug er sich mit Missionsgedanken und zwar wünschte er an der|Bekehrung der Mohammedaner zu arbeiten. So war es ihm sehr erwünscht, durch längere Anwesenheit Salomon Negri's in Halle Gelegenheit zur Erlernung des Arabischen zu erhalten. Er brachte es darin bis zum Sprechen. Auf seine innere Entwicklung übte der vertraute Umgang mit Francke großen Einfluß. Seit 1727 lehrte er als außerordentlicher Professor der Philologie an der Universität, ward 1735 ordentlicher Professor, 1739 Doctor und ordentlicher Professor der Theologie mit Beibehaltung der Professur der orientalischen Sprachen. Von Francke angeregt, wandte er seine Gedanken auf die Mission unter den Juden, die durch ihn großen Aufschwung gewann. Er gründete 1728 das nach ihm benannte Institut (auch Institutum judaicum), welches zunächst in einer eigenen Druckerei zahlreiche zweckdienliche Schriften zur Verbreitung unter den Juden veröffentlichte, dann Candidaten der Theologie als Missionäre entsandte, die bis nach Vorderasien kamen, und endlich sich der zum Christenthume übergetretenen Juden annahm. Die Erfolge des Instituts, welches auch auf Belebung der orientalischen Sprachstudien in Halle wirkte, waren nicht so unbedeutend, wie man es bisweilen darstellt. C. gab eine Reihe fortlaufender Berichte darüber heraus. Auch seinen auf die Mohammedaner bezüglichen Plan nahm er wieder auf und ließ Schriften für sie drucken, erreichte jedoch hiermit nichts. Das Institutum judaicum dagegen bestand bis 1791, wo es mit den Francke’schen Stiftungen vereinigt ward.

    • Literatur

      Ein Verzeichniß seiner zahlreichen kleinen Schriften bei Meusel im Lexikon II, 6 ff.

  • Autor/in

    Plitt.
  • Zitierweise

    Plitt, Gustav Leopold, "Callenberg, Johann Heinrich" in: Allgemeine Deutsche Biographie 3 (1876), S. 707-708 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd104160055.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA