Dates of Life
1865 – 1940
Place of birth
Hannover
Place of death
Münster
Occupation
Sprachwissenschaftler
Religious Denomination
evangelisch
Authority Data
GND: 104123567 | OGND | VIAF: 44337522
Alternate Names
  • Hoffmann, Otto

Objekt/Werk(nachweise)

Relations

Outbound Links from this Person

Genealogical Section (NDB)

Inbound Links to this Person

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Hoffmann, Otto, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd104123567.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    Fam. stammt aus d. Weserbergland;
    V Otto Heinr. Karl (1837–79), Reg.sekr. b. d. Landdrostei in H., Gründer u. erster Dir. d. Preuß. Beamtenver., S d. Drechslers August u. d. Luise Kunze;
    M Joh. Sophie Louise, T d. Schneiders Joh. Ludwig Schnelle u. d. Joh. Wilhelmine Biege;
    1896 Anna Auguste (1866–1931), T d. Ernst Bertheau (1812–88), Prof. d. Theol. (AT) in Göttingen (s. ADB 46), u. d. Clara Theresia Burchardi;
    1 S (⚔), 1 T.

  • Biographical Presentation

    H. studierte 1883-88 Sprachwissenschaft in Göttingen, wo August Fick den größten Einfluß auf ihn ausübte (Dissertation 1888: „De mixtis Graecae linguae dialectis“). 1889 habilitierte er sich in Königsberg mit einer umfassenden Arbeit zur indogermanischen Formenlehre über „Das Praesens der indogermanischen Grundsprache in seiner Flexion und Stammbildung“. 1896 wurde er nach Breslau als außerordentlicher Professor berufen (1907 ordentlicher Professor), 1909 zum ordentlichen Professor in Münster ernannt. H. war Mitbegründer der Deutschnationalen Volkspartei seines Mitabiturienten Alfred Hugenberg, Mitglied des Preußischen Landtags bis zu seiner Auflösung 1933, des Westfälischen Provinziallandtags und des Stadtverordnetenkollegiums der Stadt Münster; dem Dritten Reich stand er positiv gegenüber.

    Bereits in seiner Schulzeit auf dem I. Lyzeum in Hannover kam H. durch seinen Direktor Heinrich Ludolf Ahrens, der die damals noch junge Indogermanistik als einer der ersten an den griechischen Dialekten erprobte, mit seinem seit seiner Dissertation wichtigsten Forschungsgebiet in Berührung. Nach der Bearbeitung der „Orakelinschriften von Dodona“ (1890) in Hermann Collitzs „Sammlung der griechischen Dialektinschriften“ wandte sich H. seinem Hauptwerk, der Darstellung der „Griechischen Dialekte in ihrem historischen Zusammenhange“ (3 Bände, 1891–97), zu; ihm folgten in Collitzs Sammlung die Bearbeitung der „Sicilianischen Inschriften und der Söldnerinschriften von Abu-Simbel“ (1904), Nachträge, Wortregister und eine ausführliche Grammatik zu den megarischen und rhodischen Inschriften (1910–11), zu den lakonischen und messenischen Inschriften sowie denen von Thera, Kyrene und Melos (1911) und den ionischen Inschriften (1914). Volkstum und Sprache der Makedonen hat H. 1906 eingehend dargestellt und damit zum ersten Mal dieses schwierige sprachliche Material gesammelt und verarbeitet. Mit all diesen Arbeiten hat er die Erforschung der griechischen Dialekte entscheidend gefördert; darüber hinaus hat er jedoch nie die anderen Bereiche der Indogermanistik aus den Augen verloren, wie die „Beiträge zur lateinischen Grammatik“ (in Beiträge zur Kunde der indogermanischen Sprachen, herausgegeben von A. Bezzenberger, 26, 1901, S. 129-145), seine Bearbeitung der deutschen „Vorgeschichte“ in der 6. und 7. Auflage von B. Gebhardts „Handbuch der deutschen Geschichte“ (1922/30) und noch zuletzt seine Wortstudie von „Weichbild“ (in: Indogermanische Forschungen 56, 1938) zeigen. Sein Beitrag zu der der Sprachvergleichung verpflichteten historischen Linguistik wird stets seine Bedeutung behalten. Über diese seine wissenschaftliche Bedeutung hinaus hat er die Rolle des sprachwissenschaftlichen Unterrichts, besonders für das Lateinische und Griechische, erkannt und stets gefördert. – Ehrenmitglied d. Gesellschaft d. Wissenschaften in Athen 1908; doctor medicinae honoris causa, Dr. iur. honoris causa (Münster 1930 beziehungsweise 1935).

  • Works

    Weitere W u. a. Zur idg. Lautlehre, in: Btrr. z. Kde. d. idg. Sprachen 18, 1892;
    Zur Bildung d. sigmat. Aorists, ebd. 26, 1900;
    Das Präteritum d. sog. reduplizierenden Verba im Nordischen u. Westgermanischen, in: Τέρας, Festschr. f. A. Fick, 1903;
    Die Makedonen, ihre Sprache u. ihr Volkstum, 1906;
    Gesch. d. griech. Sprache I, 1911, ²1916;
    Nation u. Staat, in: Dtld. u. d. Friede, hrsg. v. W. Goetz, 1918;
    Die Ziele d. lat. u. griech. Sprachunterrichts, in: Das Gymnasium, hrsg. v. O. Morgenstern, 1926;
    Volkstum u. Sprache d. Makedonen, in: Paulys Realenz. d. class. Altertumswiss., Neue Bearb. begonnen v. G. Wissowa, hrsg. v. W. Kroll XIV, 1928, Sp. 681-97;
    Ἀλιέξανδρσς, in: Glotta 28, 1940, S. 21-77.

  • Literature

    E. Schwentner, O. H.s schriftsteller. Tätigkeit 1888-1935, in: Idg. Jb. 20, 1936, S. 353-57;
    ders., in: Bursian-Jberr. 280, 1942, Nekr., S. 35-48;
    Karl H. Meyer, ebd. 25, 1941, S. 385-90 (P);
    Portraits of linguists, ed. Thomas A. Sebeok, I, 1966, S. 364, 367.

  • Author

    Gerhard Baader
  • Citation

    Baader, Gerhard, "Hoffmann, Otto" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 436 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd104123567.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA