Lebensdaten
1665 – 1728
Geburtsort
Stuttgart
Sterbeort
Schwarzenau bei Berleburg
Beruf/Funktion
evangelischer Theologe ; Pietist ; Separatist
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 10248581X | OGND | VIAF: 24992211
Namensvarianten
  • Gruber, Eberhard Ludwig
  • Gruber, Eberhard L.

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Gruber, Eberhard Ludwig, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd10248581X.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Phil. Hermann, Rentkammer-Buchhalter in St.;
    M N. N.;
    Stuttgart 1692 Anna Elis., T d. Joh. Adam Schäfer, Sup. u. Senior in Kempten;
    1 S Joh. Adam, „Werkzeug“ d. Inspirierten, später nach Amerika ausgewandert.

  • Biographie

    Nach dem Studium in Tübingen wurde der begabte junge Theologe 1689 Repetent am Stift, 1692 Diakonus in Großbottwar bei Marbach. Unter dem Einfluß des Heilbronner Sporergesellen J. Rosenbach wandte sich G. einem extremen Pietismus zu; seit 1702 geriet er in offenen, die Gemeinde verwirrenden und spaltenden Konflikt mit dem ihm vorgesetzten Stadtpfarrer, der gegen die damals noch nicht erlaubten „Privatversammlungen“ G.s Widerspruch erhob. In einer lutherischen Bekenntniskirche war G. auf die Dauer untragbar; die Kirchenbehörde warf ihm mangelnde Übereinstimmung mit den symbolischen Büchern (Wiedergeburts- und Abendmahlslehre) vor und versetzte ihn 1703 in die kleine Gemeinde Höfen (bei Lauffen a. N.). Auch dort kam es zu neuen Konflikten; die Gemeinde weigerte sich zweieinhalb Jahre lang, zum Abendmahl zu gehen, worauf sich das Kirchenregiment nach langem Zögern 1706 zu G.s Entlassung entschloß. G. wandte sich in die Wetterau, den separatistischen Fluchtwinkel, und vertrat in der Nachfolge Taulers einen mystischen Spiritualismus. In der Erweckungszeit der dortigen Inspirationsgemeinden erfolgte die Wendung zur enthusiastisch-missionarischen Gemeinschaft der Inspirierten, unter denen G. bald eine führende Rolle spielte. Nach seiner Ausweisung aus Himbach (bei Hanau) 1715 ging G. mit zahlreichen Anhängern nach Schwarzenau bei Berleburg. Dort wirkte er bis zu seinem Tode als Vorsteher der „Sieben asiatischen Gemeinden“. Seine zahlreichen für die Gemeinden gedichteten „Jesuslieder“ sind „voll mystischen Spielwerks“ (Koch).

  • Werke

    Jesus-Lieder f. s. Glieder, wahrsch. Lemgo 1720 (164 Lieder);
    Fortges. Jesus-Lieder f. s. Glieder, 1723 (130 Lieder);
    Weitere Jesus-Lieder f. s. Glieder, 1725 (225 Lieder).

  • Literatur

    Koch V, S. 4, VI, S. 164 f., 173 f.;
    Ch. Kolb, Die Anfänge d. Pietismus u. Separatismus in Württemberg, 1902, S. 80-89;
    H. Hermelink, Gesch. d. ev. Kirche in Württemberg v. d. Ref. b. z. Gegenwart, 1949, S. 165 ff., passim;
    PRE IX, S. 203-08.

  • Autor/in

    Heinrich Fausel
  • Zitierweise

    Fausel, Heinrich, "Gruber, Eberhard Ludwig" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 179-180 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd10248581X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA