Lebensdaten
um 1565 – 1611
Geburtsort
Hamburg
Sterbeort
Hamburg
Beruf/Funktion
Tonsetzer und Organist ; Komponist
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 102441219 | OGND | VIAF: 44566316
Namensvarianten
  • Decker, Joachim
  • Deckerus, Joachimus

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Decker, Joachim, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd102441219.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Eberh. (1532–1609), Mag., Kantor am Johanneum in Hamburg, S des Salinenbeamten Eberh. (1503–58) in Halle/Saale;
    M Cathar. v. Pilssen;
    ⚭ Christina ( 1630), T des Joh. Ossenbrügge ( 1612), Pastor in Eppendorf, Diakonus an St. Nikolai in Hamburg;
    S Johannes (1598–1668), Domorganist in Hamburg.

  • Biographie

    D. war wohl Schüler des Hamburger Johanneums, insbesondere seines Vaters, der dort Kantor war. Von 1596 bis zu seinem Tode Organist an Sankt Nikolai in Hamburg, war er 1604 zusammen mit Hieronymus Praetorius (Sankt Jacobi), dessen Sohn Jacob (Sankt Petri) und David Scheidemann (Sankt Katharinen) Hauptmitarbeiter am „Melodeyen-Gesangbuch“ (Drucker Samuel Rüdinger). Darin wird es auch ihm vom Vorwort-Verfasser Modderanus als Verdienst angerechnet, daß er unter Verzicht auf die „große kunst“ den schlichten Christen „unsere Teutschen Melodeyen“„unverworren“ ohne „coloraturn“ zum Mitsingen biete. Mit 29 4stimmigen Liedsätzen hat D. den zahlenmäßig größten Anteil zu einer Sammlung beigesteuert, die L. Osianders Neuerung (Liedmelodie stets im Sopran) nach 18 Jahren auch in Hamburg durchführte und den berühmten Kantionalien des Thomaskantors S. Calvisius (1597) und des B. Gesius (1601) einreiht. Ohne die Beschwingtheit des D. Scheidemann und den „gravitetischen“ Stil der beiden Hamburger H. und J. Praetorius kennzeichnen häufige Durchgänge und Vorhalte neben schlichter Syrrhythmik, auch Querstände, gelegentlich textbedingt, meist aber aus dem Klangreiz des damals modernen Dur-Moll-Wechsels (nach Dur-Binnenkadenzen) erklärlich, ferner Vorliebe für einen melodisch-sangbaren Tenor die Setzweise D.s.

  • Werke

    Tonsätze bei: L. Schoeberlein, Schatz d. lit. Chor- u. Gemeindegesangs II, 1865, R. Gölz, Chorgesangbuch, 1934 (zusammen 5), Hdb. d. dt. ev. Kirchenmusik, 1942.

  • Literatur

    ADB V;
    H. Leichsenring, Hamburg. Kirchenmusik im Ref.za., Diss. Berlin 1922;
    L. Krüger, Die Hamburg. Musikorganisation im 17. Jh., in: Slg. musikwiss. Abhh. XII, 1933;
    E. Günther, Das Hamburger „Melodeyen Gesangbuch“ v. 1604, Musikhochschule Hamburg (ungedr.).

  • Autor/in

    Fritz Feldmann
  • Zitierweise

    Feldmann, Fritz, "Decker, Joachim" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 548 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd102441219.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Decker: Joachim D., Tonsetzer und Organist zu Hamburg um 1600. Man kennt ihn lediglich als Theilhaber an dem vierstimmigen „Melodeyen Gesangbuch“ etc., welches die vier Hamburger Kirchspiels-Organisten: Hieronymus Prätorius, Joachim D., Jakob Prätorius und David Scheidemann, im J. 1604 bei Samuel Riedinger daselbst herausgegeben haben. Von den darin enthaltenen, die einfach harmonisirte Melodie stets in der Oberstimme führenden 88 Tonsätzen haben 30 Joachim D. zum Verfasser.

  • Autor/in

    v. Dommer.
  • Zitierweise

    Dommer, Arrey von, "Decker, Joachim" in: Allgemeine Deutsche Biographie 5 (1877), S. 8 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd102441219.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA