Lebensdaten
1908 – 1977
Geburtsort
Crimmitschau
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Assyriologe
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 102304408 | OGND | VIAF: 22273046
Namensvarianten
  • Meyer, Gerhard Rudolf
  • Meyer, Gerhard R.
  • Mejer, G. R.
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Quellen(nachweise)

Porträt(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Meyer, Gerhard Rudolf, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd102304408.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Rudolf (* 1879), Postbeamter;
    M Klara Börner (* 1881);
    1) Gertrud Ella Rothe (* 1916) aus C., 2) 1958 Katharina Mahlo (* 1921) aus B.;
    1 S aus 1).

  • Biographie

    M. absolvierte die Schulausbildung in seiner Heimatstadt und begann 1928 ein Studium der Assyriologie, Vorderasiat. Archäologie und Altoriental. Geschichte an der Univ. Rostock, das er 1934-37 an der Univ. Berlin fortsetzte. Schon zu dieser Zeit nahm er eine Tätigkeit als Direktorialassistent für Assyriologie und Vorderasiat. Archäologie im Tell Halaf Museum in Berlin auf, das von dem Ausgräber der Ruinenstätte, Max Frhr. v. Oppenheim, gegründet und geleitet wurde. Sein wissenschaftliches Interesse wurde besonders auf die Region des Habur im nordöstlichen Syrien gelenkt, in der sich der Tell Halaf befindet. M.s erste Publikationen beschäftigen sich mit philologischen Problemen im Zusammenhang mit den alten Kulturen der Hurriter und Mitanni. Aus diesem Forschungsbereich stammt auch das Thema seiner Promotion, die er allerdings erst nach Kriegsende und Gefangenschaft 1951 ablegen konnte. 1940 zum Wehrdienst eingezogen, nahm M. am Afrika-Feldzug teil und geriet 1943 in amerikan. Gefangenschaft. Nach seiner Entlassung wurde er in sowjet. Gefangenschaft übernommen und nach Rußland verbracht, von wo er erst 1949 mit bleibenden Körperschäden zurückkehrte.

    1951 wurde M. zum Nachfolger von Walter Andrae als Direktor des Vorderasiat. Museums in Berlin berufen. Hier widmete er sich den Aufräumungs- und Aufbauarbeiten an den Gebäuden auf der Museumsinsel. Als eine der ersten Sammlungen konnte das Vorderasiat. Museum 1952 einen Teil seiner Ausstellungsräume für das Publikum öffnen. Der praktischen Museumsarbeit und der didaktischen Aufbereitung der Ausstellungen galt stets M.s Hauptinteresse; die wissenschaftliche Forschungstätigkeit trat dahinter zurück. 1958 löste er Ludwig Justi als Generaldirektor der Museen ab und organisierte die im selben Jahr erfolgte Rückgabe der nach dem Kriege in die Sowjetunion überführten Kunstschätze an die Staatlichen Museen und ihre Eingliederung in die einzelnen Sammlungen. Seiner Ernennung zum Titularprofessor folgte die Berufung zum Dozenten und 1971 zum Honorarprofessor für Assyriologie an der Humboldt-Univ. In den folgenden Jahren leitete M. vor allem die Neugestaltung der ständigen Ausstellung des Vorderasiat.|Museums. Er war Mitarbeiter in zahlreichen nationalen und internationalen Gremien wie der Museumskommission der Unesco. Sein wissenschaftliches Interesse konzentrierte sich auf die Kultur der Urartäer, vor allem auf die Funde aus Toprak-kale. Neben fachwissenschaftlichen Aufsätzen verfaßte er zahlreiche populärwissenschaftliche Beiträge sowie Kataloge des Museums. 1976 legte M. das Amt des Generaldirektors nieder, blieb jedoch bis zu seinem Tode Direktor des Vorderasiat. Museums.|

  • Auszeichnungen

    Präs. d. Nationalen Mus.rates d. DDR.

  • Werke

    Die älteste Erwähnung des hurrischen Wettergottes Tešup, in: Archiv f. Orientforschung 12, 1937-39, S. 366-71;
    Noch einige., Mitanni“-Namen aus Drehem u. Djoḥa, ebd. 13, 1939-41, S. 147-52;
    Die Inschriften vom Tell Halaf, 1940 (mit J. Friedrich, A. Ungnad, E. F. Weidner);
    Zwei neue Kizzuwatna-Verträge, in: Mitt. d. Inst. f. Orientforschung 1, 1953, S. 109-24;
    Drei altmesopotam. Gründungsurkunden, in: Forschungen u. Berr. 1, 1957, S. 31-39;
    Ein Onyx-Zepter aus Babylon, ebd. 5, 1962, S. 7-9;
    Zur Bronzestatuette VA 774 aus Toprak-kale, ebd. 8, 1967, S. 7-11;
    Bemerkungen zu einigen urart. Bronzen aus Toprak-kale, in: E. Gräf (Hrsg.). FS f. W. Caskel, 1968, S. 212-23. – Mus.führer: Durch 4 Jahrtausende altvorderasiat. Kultur, 1956, ²1962;
    Altoriental. Denkmäler im Vorderasiat. Mus. zu Berlin, 1965.

  • Literatur

    Namen u. Daten, Biographien wichtiger Personen d. DDR, bearb. v. G. Buch, 1973;
    Archiv f. Orientforschung 25, 1974/77, S. 344 f. (P).

  • Autor/in

    Evelyn Klengel-Brandt
  • Zitierweise

    Klengel-Brandt, Evelyn, "Meyer, Gerhard Rudolf" in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 342-343 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd102304408.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA