Lebensdaten
unbekannt
Beruf/Funktion
Werkzeug- und Werkzeugmaschinenfabrikanten
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 1020722177 | OGND | VIAF
Namensvarianten
  • Schütte

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Zitierweise

Schütte, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd1020722177.html [19.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Die Familie stammt aus Ründeroth bei Engelskirchen. Als Stammvater gilt Christian Heinrich Peter (1793–1875), Gerber und Gastwirt. Erste unternehmerische Begabung zeigte sein Enkel Alfred Heinrich (1854–1936, 1885 Louise Aline Grünenthal, 1861–1932). Nach seiner Lehrzeit in einer Gummersbacher Stahlfirma mit Werkzeugmaschinenhandel vertrat er seit 1880 mit dem Kaufmann Bernhard Schuchardt (1855–1913) unter dem Firmennamen „Schuchardt & Schütte“ in Berlin einen engl. Stahl- und Werkzeughändler. Seit 1893 steigerte Heinrich den Import moderner amerik. Dreh-, Fräs-, Schleif- und Verzahnungsmaschinen nach Deutschland und ganz Europa. Seit 1902 stellte er in Köln-Ehrenfeld Vorrichtungen und Werkzeuge selbst her und verkaufte daneben auch Maschinen namhafter dt. Hersteller. „Schuchardt & Schütte“ gründete Niederlassungen in Stockholm, St. Petersburg und New York. 1905 trennte sich Heinrich von Schuchardt und gründete die Familiengesellschaft „Alfred H. Schütte“, Köln. 1910 errichtete er in Köln-Deutz eine Fabrik, 1912 begann hier die Fertigung von Schleif- und Bohrmaschinen, in Berlin-Treptow baute er u. a. Ein- und Mehrspindel-Schnell-Bohrmaschinen, Universal-Fräsmaschinen, Revolverbänke und Fasson-Automaten. 1915 führte er den „Schütte-Vierspindeldrehautomaten“ ein, 1919 baute er die erste Werkzeug- und Universalschleifmaschine (Dr.-Ing. E. h., Aachen 1924; KR). Nach dem 1. Weltkrieg wurde das Geschäft mit Maschinenimporten neu aufgebaut, die Weltwirtschaftskrise erzwang Verkäufe von Tochtergesellschaften, seit 1932 stand wieder die eigene Herstellung. Heinrichs Tochter Luise Therese (1893–1985) heiratete 1916 den Leiter der „Fahrradwerke Bismarck“, Radevormwald, Carl Ludwig Welcker (1889–1943). Heinrichs Sohn Alfred Hugo (1887–1958, 1941 Katharina Weiss, 1906–65) übernahm 1936 das Unternehmen nach dem Tod des Vaters; er führte 1940 Werkzeuge mit unabhängigen, flexiblen Längsbewegungen (Schütte-Block) ein. Der Wiederaufbau des 1944/45 kriegszerstörten Werks geschah unter Mithilfe seines Schwagers Paul Frhr. v. Pechmann (1889–1955, s. NDB 20 Fam.art.), der mit Alfred Hugos Schwester Edith (1902–99) verheiratet war. 1958-64 führte sein Vetter Otto (1894–1977) den Vorsitz des 1938 eingeführten Familiengesellschaftsrats. 1964-93 war Claus Henning Welcker (* 1925, 1957 Edith Luise Freiin Gugel v. Brandt u. Diepoltsdorf), Enkel Heinrichs, alleiniger Geschäftsführer; er führte u. a. eine Schleifmaschine für künstliche Hüft- und Kniegelenke und eine vollautomatische Werkzeugschleifmaschine ein. Seit 1993 ist sein Sohn Carl Martin Welcker (* 1960) Geschäftsführer des Unternehmens, das nach wie vor einer der führenden europ. Hersteller von Werkzeugmaschinen ist.

  • Werke

    Schütte Tb. 1913, 1914, 1917.

  • Literatur

    L. T. C. Rolt, Tools for the Job, 1965;
    C. M. Welcher (Hg.), 125 J. S., 2005;
    Mitt.
    v. Claus Henning Welcker.

  • Autor/in

    Hans Christoph Graf von Seherr-Thoß
  • Zitierweise

    Seherr-Thoß, Hans Christoph Graf von, "Schütte" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 650-651 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd1020722177.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA