Lebensdaten
1836 – 1911
Geburtsort
Bremen
Sterbeort
Bremen
Beruf/Funktion
Kaufmann ; Ölunternehmer
Konfession
-
Normdaten
GND: 139402845 | OGND | VIAF: 101146667
Namensvarianten
  • Schütte, Franz Ernst
  • Schütte, Franz
  • Schütte, Franz Ernst
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Zitierweise

Schütte, Franz, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd139402845.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus seit d. 17. Jh. in Diepholz nachweisbarer Fam., d. mit Berend 1748 in B. ansässig wurde;
    V Albrecht Nicolaus (1799–1862), Kaufm., Inh. d. Fa. „Albt. Nics. Schütte“ in B., Eltermann, span. Konsul, S d. Albrecht (1766–1817), Koch in B., u. d. Emilie Hohorst (1765–1862), aus B.-Vegesack;
    M Louise (1812–69), T d. Franz Walte (* 1783), aus B., Dr. iur., Notar in B., auch Schriftst. u. Übers. ital. Lyrik (s. H. W. Rotermund, Lex. aller Gel. … in Bremen, 1818), u. d. Regine Agnes Iken, aus B.;
    B Carl (1839–1917), Kaufm., n. Ausbildung in d. USA Teilh. d. Fa. „Albt. Nics. Schütte“, Petroleum-Importeur, 1872 mit S., Wilhelm A. Riedemann u. d. „Standard Oil Company“ Gründer d. „Dt.-Amerik. Petroleum-Ges.“ in B., Vors. d. Kunstver. Bremen, errichtete Stiftungen f. d Haushaltungsschule in B., förderte d. Bau d. Städt. Kunstmus. u. d. Städt. Mus. f. Natur-, Völker- u. Handelskunde, schenkte diesem kolumbian. u. ostasiat. Ethnographica (s. Brem. Biogr.);
    Schw Elisabeth (Lily) (1847–1924, Gustav Woldemar Focke, 1810–77, Dr. med., Arzt, Botaniker, s. ADB VII; NDB V*); – 1) N. N., 2) Meta Capelle ( n. 1916), errichtete 1916 d. Franz-Schütte-Stiftung zugunsten v. Kriegsopfern.

  • Biographie

    S. erhielt eine kaufmännische Ausbildung bei der Tabakfirma „Lüttje & Lang“ in Bremen. Danach ging er mit seinem jüngeren Bruder Carl in die USA. Nach dem Tod des Vaters 1862 übernahm S. die Führung der väterlichen Firma „Albt. Nie. Schütte & Sohn“, sein Bruder Carl wurde Teilhaber. Seit 1864 spezialisierte sich das Unternehmen auf das Petroleumgeschäft und begann eine Kooperation mit dem Geestemünder Spediteur Wilhelm Anton Riedemann (1832–1919). Dieser löste 1887 seine Firma auf und trat als stiller Teilhaber bei „Albt. Nie. Schütte & Sohn“ ein. Die Zusammenarbeit währte bis 1904.

    S.s Unternehmen entwickelte sich zum größten Einzelhändler amerik. Petroleums in Europa und trug maßgeblich dazu bei, Bremen für mehr als drei Jahrzehnte zum führenden europ. Petroleumhafen zu machen. Auf Initiative Riedemanns setzte die Firma als erste Tankschiffe für den Petroleumtransport von Amerika nach Deutschland ein. 1890 gründeten S., Riedemann und die amerik. „Standard Oil Company“ die „Deutsch-Amerikanische Petroleumgesellschaft“ (DAPG) mit Sitz in Bremen (Vorläufer d. späteren Esso AG). Das Gründungskapital von 36 Mio. Mark befand sich je zur Hälfte in Besitz der Standard Oil und der beiden dt. Geschäftsleute.

    Die Gründung der DAPG markierte den Beginn des „Big Business“ im dt. Petroleumhandel. Die DAPG erzielte von 1890 bis 1900 eine Durchschnittsdividende von über 29% je Jahr und stand damit an der Spitze aller Aktiengesellschaften im Dt. Reich. Mit den Gewinnen aus dem Petroleumgeschäft beteiligte sich S. 1893 führend an der Gründung der „Bremer Vulkan, Schiffbau & Maschinenfabrik AG“ und später auch noch an der „Argo-Reederei“ sowie 1895 an der „Bremen Vegesacker Fischerei-Gesellschaft“. S. wirkte als Mäzen und gehörte zu den wichtigsten Förderern der Instandsetzungsarbeiten am Bremer Dom und des Bremer Bürgerparks.

  • Auszeichnungen

    Goldene Staatsmedaille d. Hansestadt Bremen (1901).

  • Literatur

    F. Prüser, in: Niedersächs. Lb. IV, 1960 (L, P);
    E. Hieke, Wilhelm Anton Riedemann, Anfang u. Aufstieg d. dt. Petroleumhandels in Geestemünde u. Hamburg 1860-1894, 1963;
    100 J. Esso, 1990;
    R. Karlsch u. R. G. Stokes, Faktor Öl, Die Mineralölwirtsch. in Dtld. 1859-1974, 2003.

  • Porträts

    Marmorbüste v. A. v. Hildebrand, 1913 (Bremen, Stadtpark), Abb. in: A. Haas, A. v. Hildebrand, 1984, S. 190.

  • Autor/in

    Rainer Karlsch
  • Zitierweise

    Karlsch, Rainer, "Schütte, Franz" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 651 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139402845.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA