Lebensdaten
1827 – 1918
Geburtsort
München
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Literaturhistoriker ; Kunsthistoriker
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 101430671 | OGND | VIAF: 59452608
Namensvarianten
  • Biberegg, Reding von (Pseudonym)
  • Reding von Biberegg (Pseudonym)
  • Holland, Hyacinth
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Zitierweise

Holland, Hyacinth, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd101430671.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Christoph (1782–1845), Kreis- u. Stadtgerichtsdir. in M., S d. Hofgutsbes. Georg in Obermedlingen b. Lauingen u. d. Ursula Benger;
    M Karoline (1790–1858), T d. Hofkammerrats Heinrich Seel in Neuburg/Donau u. d. Theresia Baebel;
    Ov Benedikt (Taufname Hyacinth) v. H. (1775-1853), OSB, Gymnasiallehrer, zuletzt Oberstudienrat im bayer. Innenmin. (s. ADB XII; LThK);
    - 1865 Maria (1826–1905), Erzieherin, T d. Privatiers Joh. Baptist Schmitt Ritter u. Edler v. Kochheim in M. u. d. Franziska Freiin v. Pfetten-Arnbach; kinderlos.

  • Biographie

    Nach dem Tod des Vaters von seinem Onkel Benedikt unterstützt, studierte H. nacheinander einige Semester Theologie, Jurisprudenz, Medizin und schließlich, seine eigentliche Berufung erkennend, bis 1851 Kunst- und Literaturgeschichte in München. Vielseitig interessiert, schriftstellerisch und als Herausgeber tätig, gab er 1853 sein erstes Buch heraus: den 1. (einzigen) Band einer auf 3 Bände geplanten „Geschichte der deutschen Literatur“, mit dem er im gleichen Jahr in Würzburg zum Dr. phil. promoviert wurde. Die erstrebte akademische Laufbahn blieb ihm lebenslang versperrt, und so mußte er als freier Mitarbeiter zahlreicher bayerischer Zeitschriften und Zeitungen und als Privatlehrer, unter anderem im Hause des Grafen Arco-Valley, am Ascherschen Erziehungsinstitut (1861–1911), für Mitglieder des bayerischen Königshauses, seit 1878 auch am Max-Josef-Stift (Professorentitel), seinen Lebensunterhalt verdienen.

    H.s literatur- und kunstwissenschaftliche Arbeiten zeugen von emsigem Fleiß, naiver Gläubigkeit, duldsamer Verehrung noch des geringsten Künstlers und von einer Einfalt des Herzens und Denkens, die ihm einen großen Freundes- und Bekanntenkreis unter den Münchener Künstlern und Schriftstellern gewinnen ließ. Persönliche Kenntnis und eine Unmenge von Exzerpten aller nur erreichbaren Daten prädestinierten ihn zu einem der fruchtbarsten Nachrufschreiber und Biographen. Vor allem für die „Allgemeine Deutsche Biographie“ (ADB) und das „Biographische Jahrbuch“ schrieb er zahlreiche Artikel über bayerische Künstler des 19. Jahrhunderts, die ohne ihn zum Teil völlig vergessen worden wären. Seine ADB-Artikel setzten dem im ganzen norddeutsch-protestantisch geprägten Monumentalwerk des Historismus kräftige bayerische Akzente liebenswerten, zuweilen auch unfreiwilligen Humors.

  • Werke

    Weitere W u. a. Minnelieder, 1855;
    Gesch. d. Münchener Frauenkirche …, 1859;
    Kaiser Ludwig d. Bayer u. s. Stift zu Ettal, 1860;
    Die Entwicklung d. dt. Theaters u. d. Ammergauer Passionsspiel, 1861, ²1890;
    Gesch. d. altdt. Dichtung in Bayern, 1862;
    Dt. Charakterbilder aus versch. Jhh., 1864;
    Peter v. Heß, 1871;
    Moritz v. Schwind, s. Leben u. s. Werke, 1873;
    Ill. Erinnerungen an Münchener Künstler, 1884;
    Das Werk d. Münchener Künstlerfam. Adam, 1889;
    Th. Horschelt, Ein Künstlerleben u. -
    schaffen, 1890;
    Franz Gf. Pocci, Ein Dichter- u. Künstlerleben, 1890;
    Ludwig Richter, 1910, ²1924;
    Karl Spitzweg, 1916, ²1923. -
    Hrsg. (unter Ps. Reding v. Biberegg): Aurora, 1852 (poet. Taschenbuch);
    Altes u. Neues, 1856 (Anthol., mit F. Gf. Pocci). |

  • Nachlass

    Nachlaß: München, Bayer. Staatsbibl. umfangr Slg. biogr. u. hist. Materials z. dt. u. bayer. Lit.- u. Kulturgesch., enthält auch d. Nachlaß s. Ov Benedikt).

  • Literatur

    (H. H.) Lebenserinnerungen e. 90jähr. Altmünchners, hrsg. v. A. Dreyer, 1921 (P);
    W. Zils, Geistiges u. künstler. München, 1913 (W);
    DBJ II (Tl.);
    Kosch, Lit.-Lex. (W, L).

  • Autor/in

    Martin Glaubrecht
  • Zitierweise

    Glaubrecht, Martin, "Holland, Hyacinth" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 538-539 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd101430671.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA