Lebensdaten
gestorben 917
Beruf/Funktion
Bischof von Metz
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 100959814 | OGND | VIAF: 44658566
Namensvarianten
  • Ruotbert
  • Ruodbreth
  • Ruodbreth von Metz
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Zitierweise

Robert, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd100959814.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus vornehmer alamann. Fam.

  • Biographie

    Zuvor Mönch in St. Gallen, wo er zum Freundeskreis Notkers des Stammlers (um 840–912) zählte, wurde R. nach einjähriger Vakanz am 22.4.883, wahrscheinlich durch den Einfluß Ks. Karls III., vom zuständigen Trierer Metropoliten Radbod ( 915), gleichfalls einem Alamannen, geweiht. Ob R. als letzter Metzer Bischof in der Tradition der überragenden Vorgänger Chrodegang ( 766) und Drogo ( 855) - und wie zuletzt sein unmittelbarer Vorgänger Wala – auch das erzbfl. Pallium durch den Papst erhielt, ist unsicher (Oexle; s. aber Parisse, Lex. MA). In seiner 34jährigen Amtszeit wurde R. Zeuge der dramatischen politischen Entwicklung im zerfallenden karol. Großreich, als nacheinander Karl III. ( 888) und Ks. Arnulf ( 899), der vergeblich das Mittelreich als Unterkönigtum für seinen Sohn Zwentibold wiederzubeleben versucht hatte, scheiterten. In der Folge sah R. den letzten ostfränk. Karolinger Ludwig d. Kind ( 911) zweimal in Metz. Der westfränk.|Kg. Karl III. d. Einfältige ( 929), dem sich die Lothringer beim Tod Ludwigs d. Kindes 911 angeschlossen hatten, hat Metz zu Lebzeiten R.s mindestens dreimal aufgesucht. R.s politische Haltung und Rolle während dieser Zeit bleiben jedoch unklar. In keiner der in Metz oder für Metzer Empfänger ausgestellten Urkunden läßt sich R. als Intervenient nachweisen, für das Bistum scheint Karl d. Einfältige erst unter dem Nachfolger R.s geurkundet zu haben. In der Metzer Bischofschronik wird R. in erster Linie als „reformator“ der Klöster und der Stadtmauer gepriesen, womit jedoch vor dem Hintergrund der anhaltenden Normannengefahr eher einzelne bauliche Maßnahmen als reformatorische Tätigkeiten des Bischofs gemeint sind. Daß in den ersten Jahrzehnten des 10. Jh. das geistliche Leben auch in den Metzer Klöstern und Kirchen darniederlag, belegt die Tatsache, daß R. zeitweilig auch die Leitung des bfl. Eigenklosters Gorze übernehmen mußte. Die Klosterreform setzte dort erst eine Generation später unter R.s Nachfolger Adalbero ( 964) ein. Zum altehrwürdigen karoling. Hauskloster St. Arnulf, für das er sich kein einziges Mal am Hof verwandt hat, scheint R.s Verhältnis nicht ungetrübt gewesen zu sein. In der wechselvollen Geschichte von Stadt und Bistum Metz in karoling. Zeit markiert der Episkopat R.s eine abschließende Zäsur. Das in Randlage gerückte Metz sollte seine alte Bedeutung im werdenden ostfränk.-dt. Reich nie wieder erlangen.|

  • Auszeichnungen

    R. wurde nach seinem Tod in seine alamann. Heimat nach St. Gallen überführt.

  • Quellen

    Qu Gesta episcoporum Mettensium c. 43, MGH SS X, 541; Regino v. Prüm, Chronicon a. 883. ed. F. Kurze, MGH SS rer. Germ. in us. schol., 1890, S. 120; Actes de Charles III le Simple, ed. Ph. Lauer, 1940-49, Nr. 69, 73, 81.

  • Literatur

    Histoire de Metz par des religieux Bénédictins de la congrégation de Saint Vanne, 1769-1790;
    E. Dümmler, Gesch. d. ostfränk. Reiches III, 1888, S. 280;
    R. Parisot, Le royaume de Lorraine sous les Carolingiens, 1898;
    B. Morret, Stand u. Herkunft d. Bfe. v. Metz, Toul u. Verdun im MA, 1911, S. 15 f.;
    J. Heydenreich, Die Metropolitangewalt d. Ebfe. v. Trier bis auf Baldewin, 1938, S. 34;
    O. G. Oexle, Die Karolinger u. d. Stadt d. hl. Arnulf, in: Frühma. Stud. 1, 1967, S. 319, Anm. 45;
    E. Hlawitschka, Lotharingien u. d. Reich an d. Schwelle d. dt. Gesch., 1968;
    M. Parisse. in: Histoire de Metz, 1986, S. 86 f.;
    E. Boshof, Kloster u. Bf. in Lotharingien, in: Monas. Reformen im 9. u. 10. Jh., 1989, S. 206;
    M. Parisse, Importance et richesse des chartes épiscopales, in: A propos des actes d'évêques, Hommage à Lucie Fossier, 1991, S. 32 f.;
    ders., in: L'abbaye de Gorze au Xe siècle, 1993, S. 61;
    Vf.-Lex. d. MA² (s. u. Notker d. Stammler);
    Lex. MA.

  • Autor/in

    Herbert Zielinski
  • Zitierweise

    Zielinski, Herbert, "Robert" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 675-676 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100959814.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA