Gottfried
- Lebensdaten
- um 1100 – 1165
- Geburtsort
- in Schwaben
- Sterbeort
- Admont (Steiermark)
- Beruf/Funktion
- Abt von Admont ; Abt ; Mönch
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 100943098 | OGND | VIAF: 78778421
- Namensvarianten
-
- Gottfried I.
- Gottfried
- Gottfried I.
- Gothofredus
- Godefridus, Abbas
- Goffridus
- Godefridus, Admontensis
- Godefroy, d'Admont
- Godefroy, de Weingarten
- Galfredus, Venerabilis
- Goverus, Abbas
- Godefridus, Abbas Venerabilis
- Godefridus, de Vemmingen
- Godefridus, de Admont
- Godefridus, de Weingarten
- Gaufridus, Admontensis
- Godfridus
- Geoffridus
- Gottfried, von Admont
- Godefridus, Weingartensis
- Galfredus, Admontensis
- Galfredus, Abbas Venerabilis
- Theofridus, Abbas
- Godefridus, de Amont
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Gottfried
Abt von Admont, * um 1100 in Schwaben, † 25.6.1165 Admont (Steiermark).
-
Genealogie
Abstammung v. d. Herren v. Vemmingen ist unbewiesen;
B →Irimbert († 1176), Mönch in Admont¶, Abt v. Michelsberg (Bamberg)¶ 1160-1172, v. Admont¶ 1172-76 (s. W, L). -
Biographie
G. war Mönch, dann Prior von Sankt Georgen im Schwarzwald, wurde zum Abt von Weingarten ausersehen, übernahm aber durch Vermittlung des Kardinallegaten Dietwin (wohl im Frühjahr 1138) die Nachfolge des (gleichfalls aus Sankt Georgen berufenen) Abtes Wolfhold von Admont († 2.11.1137). Die von seinem Vorgänger eingeführte monastische Disziplin Schwarzwälder Prägung erlebte unter ihm ihre höchste Blüte in Admont, von hier strahlte die Reform auf zahlreiche Klöster des deutschen Südostens aus. Allein 13 Äbte anderer Klöster gingen aus dem Konvent hervor (unter anderem in Sankt Emmeram, Weihenstephan, Benediktbeuren, Göttweig, Prühl). In enger Zusammenarbeit mit den Erzbischöfen Konrad I. und Eberhard I. von Salzburg half G. die Salzburger Erzdiözese zu einem kirchlichen Musterland zu machen; zugleich mehrte er den Besitz seines Klosters, in das vor allem angesehene Ministeriale, aber auch Edelfreie als Mönche oder Konversen eintraten. Von zisterziensischer Seite wurde sein Mönchtum in einem anonymen Dialogus angegriffen. Neben dem Männerkloster blühte das von Wolfhold begründete Frauenkloster auf, dessen geistlicher Pflege sich vor allem G.s jüngerer Bruder Irimbert, der in Admont Profeß abgelegt hatte, widmete; von hier wurden unter anderem Sankt Georgen am Längsee (Kärnten), Bergen (Diözese Eichstätt) und Neuburg/Donau (Diözese Augsburg) reformiert. Die vornehmste der in strengster Zucht lebenden Schwestern war die ungarische Königstochter Sophie. Die Schreibschulen des Männer- und des Frauenklosters verfertigten ansehnliche Handschriften der beachtlichen Bibliothek, die auch Schriften der frühscholastischen Schulen Abaelards, Gilberts und des Petrus Lombardus erwarb. Auf das umfangreiche, von der modernen Forschung noch nicht kritisch gesichtete und theologiegeschichtlich interpretierte Schrifttum der Brüder G. und Irimbert scheinen die neuen Schulen indes noch nicht eingewirkt zu haben. Die zahlreichen Homilien G.s und die exegetischen Schriften (besonders zum Alten Testament) Irimberts gehören vielmehr in den Zusammenhang mit den Werken der südostdeutschen Zeitgenossen Botho und Idung von Prüfening, Arno und →Gerhoch von Reichersberg, →Honorius Augustodunensis und anderer wenig bekannter klösterlicher Autoren, deren allegorische Exegese an →Rupert von Deutz, Anselm von Canterbury, Bernhard von Clairvaux anknüpft. Gerhoch widmete G. 1147 einen polemischen Traktat gegen Schismatikersakramente und frühscholastische Christologie; doch vermied dieser jede Stellungnahme zu den dogmatischen Kämpfen. Im Schisma von 1159 schloß G. sich mit dem Erzbischof an Alexander an. 1160 ging Irimbert, nachdem er einen Ruf nach Kremsmünster ausgeschlagen hatte, als Abt nach Michelsberg; als 3. Nachfolger G.s kehrte er 1172 nach Admont zurück, um ein dort ausgebrochenes Klosterschisma zu überwinden.
-
Werke
Übersicht üb. gedr. u. ungedr. W: F. Stegmüller, Rep. Biblicum II, 1950, S. 359 Nr. 2600-03 (f. G.), u. III, 1951, S. 469 f., Nr. 5150-54 (f. Irimbert);
krit. Sichtung u. Verarbeitung d. ganzen Materials steht aus;
hingewiesen sei auf cod. Graz 1432, Vorau 193, auch Zwettl 359?;
Godefridi opera, ed. B. Pez, Augsburg u. Graz 1725, = J. P. Migne, Patrologiae cursus completus 174, 21-1212; Exeget. Schrr. Irimberts
(z. T.) b. B. Pez, Thesaurus novus anecdotorum II, 1, ebd. 1721, S. 369-424, IV, 1, 1723, S. 129-472. -
Literatur
(auch zu Irimbert) ADB IX (f. G.), XIV, XVII (f. Irimbert);
Dialogus inter Cluniacensum et Cisterciensem, in: Thesaurus novus anecdotorum, ed. E. Martène u. U. Durand, V, Paris 1717, S. 1570-1654;
Vitae Gebehardi et successorum 17-25, ed. W. Wattenbach, in: MGH SS 11, S. 43-48;
J. Wichner, Gesch. d. Benediktinerstiftes Admont I, 1874 (grundlegend, auch Abdr. d. Briefwechsels);
ders., Kloster Admont u. s. Beziehungen zu Wiss. u. Unterricht, 1892, vgl. d. Briefe b. A. v. Jacksch, in: MIÖG Erg.-Bd. 2, 1888, S. 361-79;
Wattenbach;
H. Fichtenau, in: MIÖG 52, 1938, S. 39 Anm. 4 (üb. G.s Hs.);
F. Ohly, Ein Admonter Liebesgruß, in: Zs. f. dt. Altertum 87, 1956, S. 13-23;
ders., Hohelied-Stud., 1958, S. 268-71 (L);
A. Krause, Die Stiftsbibl. in Admont, 4. Aufl. (ca. 1958);
P. Classen, Gerhoch v. Reichersberg, 1960;
J. Beumer, Der mariolog. Gehalt d. Predigten G.s v. A., in: Scholastik 35, 1960, S. 40-56. -
Porträts
cod. Admont 58 fol. 3 r (Initiale) (unsicher).
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Autor/in
Peter Classen -
Zitierweise
Classen, Peter, "Gottfried" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 669 f. [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100943098.html#ndbcontent