Lebensdaten
1800 – 1859
Geburtsort
Osnabrück
Sterbeort
Goslar
Beruf/Funktion
preußischer Generalleutnant
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 100705863 | OGND | VIAF: 87145911097727060987
Namensvarianten
  • Witzleben, Klamor August Ferdinand von
  • Witzleben, Ferdinand von
  • Witzleben, Klamor August Ferdinand von
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Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Witzleben, Ferdinand von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd100705863.html [24.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Witzleben: Klamor August Ferdinand von W., königlich preußischer Generallieutenant, der älteste Sohn von Karl August Friedrich v. W. (A. von Tromlitz, S. 665), am 9. August 1800 zu Osnabrück geboren, faßte als dreizehnjähriger Knabe den Entschluß, von Hamm, der letzten bergischen Garnison seines Vaters, aus sich zu diesem, welcher in Holstein die hanseatische Legion organisierte, zu begeben. Einen elfjährigen Bruder an der Hand mit sich führend, gelangte er glücklich dahin und in Anerkennung seines kühnen Beginnens stellte ihn auf seine Bitte der Vater in das Reiterregiment der Legion ein, in welchem der Sohn im März 1814 zum Cornet befördert wurde. Nur an kleinen Vorpostengefechten hatte dieser theilnehmen können, seine Thatkraft von neuem zu erweisen gab ihm indessen eine bei der Truppe ausbrechende Meuterei Gelegenheit, deren Dämpfung seinem Einschreiten zu danken war. Als am 11. Juli 1814 die Legion aufgelöst war, fand W. Anstellung als Fähnrich im Landwehrbataillone Meppen des hannoverschen 10. Infanterieregiments, aus welchem er am 15. Januar 1819 mit dem Charakter als Lieutenant schied. Nachdem er sodann fast ein Jahr lang die Universität Halle besucht hatte, trat er am 15. März 1819 als aggregirter Secondlieutenant bei dem zu Magdeburg garnisonirenden 27. Infanterieregimente in preußische Dienste, besuchte von 1821—24 die allgemeine Kriegsschule, ward alsdann zum Topographischen Büreau, sowie zum Generalstabe commandirt und wurde am 30. März 1831, nachdem er am 10. Januar d. J. Premierlieutenant geworden war, in den letzteren einrangirt. Schon vorher hatte er eine Darstellung des russisch-türkischen Feldzuges im Jahre|1828 und ein unter gleichlautendem Titel erschienenes zweibändiges Buch über den Feldzug des nächstfolgenden Jahres geschrieben (Berlin 1829 bezw. 1831). Jetzt wurde er Lehrer an der genannten Kriegsschule und beschäftigte sich nebenher mit der Herausgabe von Kartenwerken, bis seine am 30. März 1833 erfolgte Versetzung zum Generalstabe des Gardecorps und demnächst sein am 26. März 1841 verfügter Rücktritt in die Front als Major beim 24. Infanterieregimente seiner wissenschaftlichen Thätigkeit vorläufig ein Ende machten. Nach mehrfachem Wechsel der Stellung kehrte er im März 1848 als Chef des Generalstabes beim 3. Armeecorps in den Generalstab zurück. Alsbald aber schied er vorübergehend ganz aus dem preußischen Heere. Dem in letzterem erzogenen, durch und durch militärisch veranlagten Großherzoge Friedrich Franz II. von Mecklenburg-Schwerin hatten das Jahr 1848 und die Theilnahme seiner Truppen am Kriege gegen Dänemark die Mängel und Gebrechen derselben klar gemacht, er beschloß ihnen abzuhelfen und sein Bundescontingent immer mehr in preußischem Geiste auszubilden. Zur Ausführung dieses Vorhabens berief er W. in seinen Dienst. Am 1. Januar 1849 übernahm er, unter Vorbehalt des Rücktrittes in das preußische Heer, als Oberst das Commando der mecklenburgischen Brigade. Schon im Sommer des nämlichen Jahres hatte er im Kampfe gegen die Aufständischen in Baden Gelegenheit, an der Spitze derselben, namentlich in den Gefechten bei Waldmichelbach und Großsachsen, sein Führertalent und seine kriegerische Befähigung zu erproben; uneingeschränktes Lob und Anerkennung aber fanden der Commandeur, wie die von ihm befehligte Truppe, als im Herbst 1858 bei Nordstemmen im Hannoverschen das X. Bundesarmeecorps zu größeren Uebungen versammelt war. Schon am 7. September 1850 war er Generalmajor geworden, jetzt beförderte ihn der Großherzog am 8. September 1858 zum Generallieutenant. Einen Theil der bei seinem Wirken in Mecklenburg zur Anwendung gebrachten Grundsätze hat er in einer damals Aufsehen erregenden Schrift „Die taktische Ausbildung des Infanteristen“ (Berlin 1856) niedergelegt. Inzwischen war er in Preußen zur Beförderung zum Divisionscommandeur an die Reihe gekommen, er bat daher um seinen Rücktritt und ward am 22. November 1858 an die Spitze der 12. Division zu Neiße gestellt. Aber schon am 4. October 1859 starb er zu Goslar, wohin er sich zur Stärkung seiner Gesundheit begeben hatte, am Schlage.

    • Literatur

      Geschichte des Geschlechts von Witzleben, II, 392 (Berlin 1880). — M. v. Lessel, Gedenkblätter des Officiercorps des Infanterieregiments Prinz Louis Ferdinand von Preußen (2. Magdeburgisches) Nr. 27 (Berlin 1890).

  • Autor/in

    B. Poten.
  • Zitierweise

    Poten, Bernhard von, "Witzleben, Ferdinand von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 43 (1898), S. 670-671 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100705863.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA