Lebensdaten
1766 – 1839
Geburtsort
Aldeinbei Bozen
Sterbeort
Villaine bei Massy (Frankreich)
Beruf/Funktion
Komponist
Konfession
katholisch?
Normdaten
GND: 100538398 | OGND | VIAF: 7733771
Namensvarianten
  • Ladurner, Ignaz Anton
  • Ladurner, Ignace
  • Ladurner, Ignace Antoine
  • mehr

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Zitierweise

Ladurner, Ignaz Anton, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd100538398.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Franz Xaver (1735–82), Lehrer u. Organist in A., dann in Algund b. Meran (s. MGG VIII), S d. Schmieds Joseph in A. (aus d. alten Algunder Geschl. d. „Bindhofer“), u. d. Margaretha Voglperger;
    M Maria Theresia (* 1744), T d. Matthias Götsch u. d. Maria Kröß;
    B Joseph Alois (s. Einl.);
    - Paris 1797 Agathe Victoire Magnier de Gondreville ( 1823), Geigerin;
    1 S, Adolphe (1798–1856), Schlachten- u. Porträtmaler, seit 1830 in St. Petersburg, dort 1837 Ak.mitgl., 1840 Ak.-prof. (Werke in d. Eremitage Leningrad u. in d. Tretjakow-Gal. Moskau; s. ThB; Wurzbach 13).

  • Biographie

    Nach der Volksschule und einer musikalischen Grundausbildung bei seinem Vater besuchte L. 1775-82 das Knabenseminar des Stifts Benediktbeuern. Dann versah er zwei Jahre das Amt seines verstorbenen Vaters in Algund, bis ihn sein Bruder Joseph Alois ablöste. 1784-86 war er in München, wo er 1785 das Gymnasium abschloß und Musikunterricht nahm. Im Dienst der Gfn. Haimhausen zog er 1786 nach Frankreich, wo er zwei Jahre auf ihrem Gut in Longueville b. Bar-le-Duc (Champagne) verbrachte; dann übernahm sein Bruder Augustin die Stelle, und L. ließ sich im Juli 1788 als „Maître de piano et compositeur“ in Paris nieder. Seit 1790 erschienen regelmäßig Klavier- und Kammermusikwerke von ihm in Druck, und 1793 wurde seine erste Oper „Wenzel ou le Magistrat du peuple“ mit großem Erfolg in Paris aufgeführt; 1796 folgte seine komische Oper „Les vieux fous“. Nach seiner Ernennung zum Professor für Klavier am neu errichteten Pariser Konservatorium (1797) hat L. aus Zeitmangel das Komponieren großer Werke aufgegeben und nur mehr Kammermusik geschrieben. Er soll bis zu 15 Stunden täglich unterrichtet haben. L. erreichte nicht nur hervorragende Resultate mit seinen Konservatoriumschülern, sondern bildete auch privat einige später berühmt gewordene Komponisten aus: Boëly und Auber, den späteren Pariser Konservatoriumsdirektor, dessen Opern noch heute gespielt werden. Vorübergehend gehörte L. als Organist der Hofkapelle Napoleons an. 1836 zog er sich aus Gesundheitsgründen auf sein 1819 erstandenes Landgut in Villaine b. Massy zurück. – Die Bedeutung seiner Kompositionen liegt darin, daß er im Gegensatz zu seinen Pariser Kollegen die Tradition der strengen thematischen Arbeit weiterführte, sich aber gleichzeitig durch kühne harmonische und chromatische Wendungen der Frühromantik verbunden zeigte. Zweifellos von Zeitgenossen wie Clementi beeinflußt, besitzt seine Tonsprache dennoch originelle Züge. In seiner Klaviermusik ist manchmal eine Verwandtschaft mit dem frühen Beethoven erkennbar.

  • Auszeichnungen

  • Werke

    Weitere W u. a. Vokalwerke: Romance mit Klavier „Amant cher autant qu'infidèle“, 1789;
    „Orgie militaire ou Gaité militaire“ (François Pillet), 1795(?). - Instrumentalwerke:
    f. Klavier mit Violine u. Cello, 3 Sonaten op. 1;
    f. Klavier u. Violine, 3 Sonaten op. 5, 3 Sonaten op. 7;
    4 Sonaten ohne Opuszahl, e. Introduction zu e. Sonate v. Steibelt;
    f. Klavier 4hdg.: Sonate op. 2;
    Sonate op. 6;
    Sonate op. 12;
    f. Klavier: Mélange harmonique op. 3;
    3 grandes Sonates avec la Charge de cavalerie op 4;
    3 Caprices op. 8;
    3 Sonates op. 9, Second mélange harmonique op. 10;
    3 Sonates et 1 Caprice op. 11;
    „Une larme …“, Fantaisie op. 12 a;
    3 Divertissements op. 13;
    3 Thèmes variés op. 14;
    6 Airs variés op. 16;
    Airs irlandais variés op. 17;
    Airs de Trembleurs variés op. 18;
    „Gai gai“, Rondo Fantaisie.

  • Literatur

    (z. T. auch f. B Jos. Alois) Bothe f. Tirol, 1836, S. 60;
    M. Ladurner-Parthanes, Die Ladurner, 1960;
    G. Spat, in: Das Fenster, Tiroler Kulturzs., Nr. 25, 1979/80, S. 2514;
    Wurzbach 13;
    MGG VIII;
    ÖBL.

  • Porträts

    Kupf., 1790 (Paris, Bibl. Nationale), Abb. b. Spat, s. L.

  • Autor/in

    Gertrud Spat
  • Zitierweise

    Spat, Gertrud, "Ladurner, Ignaz Anton" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 396 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100538398.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA