Lebensdaten
1905 – 1982
Geburtsort
Berlin-Charlottenburg
Sterbeort
Köln
Beruf/Funktion
Schriftstellerin
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118722123 | OGND | VIAF: 59879056
Namensvarianten
  • Tralow, Charlotte
  • Keun, Irmgard Charlotte
  • Tralow, Charlotte
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Zitierweise

Keun, Irmgard Charlotte, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118722123.html [29.03.2024].

CC0

  • Irmgard Keun gilt als herausragende Vertreterin der Neuen Sachlichkeit. Sie debütierte 1931 mit ihrem Roman „Gilgi, eine von uns“ und veröffentlichte bereits ein Jahr später ihren bis heute populärsten Roman „Das kunstseidene Mädchen“. Im Zentrum von Keuns Texten stehen – häufig mit satirischem Gestus – zentrale Diskurse des Zeitgeschehens, wie Aspekte des gesellschaftlichen Gefälles, der Angestelltenkultur, von sich im Wandel befindenden Geschlechterkonzepten sowie der Erfahrung der Großstadt, Entfremdung und Unbehaustheit. Ihre Romane und Geschichten, v. a. jene aus der Zeit der ausgehenden Weimarer Republik und des Exils, gelten als wichtige Zeitdokumente.

    Lebensdaten

    Geboren am 6. Februar 1905 in Berlin-Charlottenburg
    Gestorben am 5. Mai 1982 in Köln
    Grabstätte Melaten-Friedhof in Köln
    Konfession evangelisch
  • Lebenslauf

    6. Februar 1905 - Berlin-Charlottenburg

    1913 - 1921 - Köln-Braunsfeld

    Schulbesuch

    Evangelisches Mädchenlyzeum Teschner

    1921 - 1923 - Bad Grund (Harz); Köln-Braunsfeld; Köln-Schwerthof

    Weiterbildung; Mitarbeit im väterlichen Betrieb; Stenotypistin

    Mädchenpensionat; Berlitz School; Cölner Benzin-Raffinerie; Westdeutsche Gardinen AG

    1925 - 1927 - Köln

    Ausbildung

    Schauspielschule

    1927 - Köln

    Mitarbeiterin

    Stadttheater

    1927 - 1928 - Hamburg

    Schauspielerin

    Thalia-Theater

    1928 - 1929 - Greifswald

    Schauspielerin

    Stadttheater

    1936 - 1940 - u. a.Ostende, Brüssel (Belgien); Marseille, Nizza (Frankreich); USA

    Exil in Belgien; Vortragsreisen

    1940 - Köln

    Rückkehr nach Deutschland in das Elternhaus

    1943 - Hönningen am Rhein

    Übersiedlung mit den Eltern

    1946 - Bonn

    Zusammenbruch unter Alkoholeinfluss; kurzzeitiger Krankenhausaufenthalt

    Landeskrankenhaus

    1946 - 1948

    Rundfunkautorin beim NWDR

    1962 - Düren

    Krankenhausaufenthalt

    1966 - 1972 - Bonn

    Krankenhausaufenthalt

    Landeskrankenhaus

    1977 - Köln

    Übersiedlung nach Köln; Wiederentdeckung ihres Werks, u. a. durch einen Aufsatz von Gerd Roloff und die Serie „Die verbrannten Dichter“ von Jürgen Serke (geb. 1938) im „Stern“

    1977 - 1980

    Neuauflage ihrer Bücher; Erscheinen zahlreicher Interviews

    5. Mai 1982 - Köln
  • Genealogie

    Vater Eduard Ferdinand Keun 16.6.1868–1955 Kaufmann in Berlin, später Teilhaber der Cölner Benzin-Raffinerie in Köln-Braunsfeld
    Mutter Elsa Charlotte Keun, geb. Haese 10.5.1872–26.11.1962
    Bruder Gerd Keun 1910–1943 im Zweiten Weltkrieg gefallen
    Heirat 17.10.1932 in Cochem
    Ehemann Johannes Tralow 2.8.1882–27.2.1968 Regisseur, Schriftsteller
    Scheidung 25.6.1937
    Tochter aus Beziehung mit N. N. Martina Charlotte Keun-Geburtig geb. 16.5.1951 Krankenpflegerin
    Diese Grafik wurde automatisch erzeugt und bietet nur einen Ausschnitt der Angaben zur Genealogie.

    Keun, Irmgard Charlotte (1905 – 1982)

    • Vater

      Eduard Ferdinand Keun

      16.6.1868–1955

      Kaufmann in Berlin, später Teilhaber der Cölner Benzin-Raffinerie in Köln-Braunsfeld

    • Mutter

      Elsa Charlotte Keun

      10.5.1872–26.11.1962

    • Bruder

      Gerd Keun

      1910–1943

      im Zweiten Weltkrieg gefallen

    • Heirat

      in

      Cochem

  • Biografie

    Keun zog 1913 mit ihrer Familie von Berlin nach Köln, wo sie ihre Schulausbildung an einer Handelsschule fortsetzte, zwischenzeitlich als Stenotypistin arbeitete und von 1925 bis 1927 eine Schauspielausbildung absolvierte. Im Anschluss erhielt sie kleinere Engagements an verschiedenen Bühnen, u. a. dem Hamburger Thalia-Theater, und begann 1929 mit dem Schreiben. Bereits mit ihrem Debütroman „Gilgi, eine von uns“ (1931), in dem mit Blick auf die 21jährige Protagonistin Gisela Kron Diskurse über die (weibliche) Angestelltenkultur, Liebe und Emanzipation, die sog. Neue Frau und den § 218 StGB (Schwangerschaftsabbruch) thematisiert werden, erzielte sie einen Überraschungserfolg, der 1932 unter der Regie von Johannes Meyer (1888–1976) mit Brigitte Helm (1908–1996) in der Titelrolle filmisch adaptiert wurde. In diesem Jahr folgte auch Keuns bis heute bekanntester Roman „Das kunstseidene Mädchen“, in dem die Autorin Themen ihres ersten Romans weiterführte und vor dem Hintergrund der Weltwirtschaftskrise, der vermeintlich goldenen Zwanziger Jahre und ihrer populärkulturellen Einflüsse (zum Beispiel durch Film/Kino, Musik, Unterhaltungsindustrie) aus der Perspektive der Hauptfigur Doris Sehnsüchte nach gesellschaftlichem Aufstieg, „Glanz“ und „Glamour“ behandelt. Beide Werke greifen zentrale und zeitkritische Diskurse aus der Endphase der Weimarer Republik auf, wie Arbeitslosigkeit und die – berufliche und gesellschaftliche – Stellung von Frau und Mann, und spiegeln die allgegenwärtige Krisenerfahrung dieser Jahre wider. Die Romane wurden unmittelbar nach der Veröffentlichung teilweise euphorisch besprochen, lösten jedoch, auch durch ihre – nur scheinbar naive, oft alltagsnahe, dabei aber wohlkomponiert-artifizielle – Sprache, Irritation und, zum Beispiel in der sozialdemokratischen Zeitung „Vorwärts“, kontroverse Debatten über die Positionierung und Entfaltungsmöglichkeiten von Frauen in Angestelltenberufen aus. „Das kunstseidene Mädchen“ wurde, v. a. in nationalkonservativen Kreisen, auch aufgrund der Darstellung des Frauenbilds und der geschlechtsspezifischen Rollenmuster, scharf kritisiert. Wie „Gilgi“ gilt „Das kunstseidene Mädchen“ bis heute als wichtiges Zeitdokument. Im Sommer 1932 sah sich Keun mit dem Roman Plagiatsvorwürfen ausgesetzt, die sich auf Robert Neumanns (1897–1975) Roman „Karriere“ (1931) bezogen und später im Nachwort einer Neuauflage seines Romans durch Naumann selbst aufgelöst wurden.

    Die Indizierung ihrer Romane als „schändliches und unerwünschtes Schrifttum“ durch die Nationalsozialisten 1933 beendete schlagartig Keuns kurze Karriere als erfolgreiche Autorin. Nach vergeblichen Versuchen, in die Reichsschrifttumskammer aufgenommen zu werden, um weiterhin publizieren zu können, ging sie 1936 ins Exil nach Belgien. Unter anderem in Ostende arbeitete sie an verschiedenen Texten und stand in regem Austausch mit Autoren wie Ernst Toller (1893–1939), Hermann Kesten (1900–1996), Egon Erwin Kisch (1885–1948), Stefan Zweig (1881–1942) und Joseph Roth (1894–1939), mit dem sie seit Mitte 1936 eine Liebesbeziehung hatte und (Vortrags-)Reisen u. a. nach Österreich, Polen, in die Niederlande und innerhalb Belgiens unternahm.

    1937 erschien in einem niederländischen Exilverlag Keuns, auch international viel beachteter und teilweise euphorisch besprochener, Roman „Nach Mitternacht“, der die wachsende Atmosphäre von Angst und Denunziantentum im nationalsozialistischen Deutschland thematisiert. Weitere Veröffentlichungen in der Exilzeit waren die Geschichtensammlung „Das Mädchen, mit dem die Kinder nicht verkehren durften“ (1936), an der Keun seit 1933 gearbeitet hatte, sowie 1938 die beiden Romane „D-Zug dritter Klasse“ und „Kind aller Länder“, die in mehrere europäische Sprachen übersetzt und von der Kritik überwiegend begeistert aufgenommen wurden.

    Seit 1938 Mitglied der Deutschen Gruppe des Londoner Exil-P.E.N., kehrte Keun nach der Besetzung der Niederlande 1940 unter dem Namen Charlotte Tralow nach Deutschland zurück, was durch eine im „Daily Telegraph“ erschienene Meldung über ihren angeblichen Selbstmord gedeckt wurde. Bis 1943 lebte sie in Köln, danach mit ihren Eltern in Hönningen am Rhein.

    Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte Keun an ihre Erfolge aus den 1930er Jahren und der Exilzeit nicht mehr anknüpfen. Zeitweise war sie als Rundfunkautorin für den NWDR tätig und verfasste für Feuilleton und Kabarett Geschichten, Satiren, Glossen und Gedichte, die z. T. in Buchform und/oder in Zeitschriften, zum Beispiel „Die Frau“, erschienen. 1950 veröffentlichte Keun ihren letzten Roman „Ferdinand, der Mann mit dem freundlichen Herzen“, in dem sie mit dem Kriegsheimkehrer Ferdinand zum ersten und einzigen Mal in einem ihrer Romane einen männlichen Ich-Erzähler zu Wort kommen ließ, der – nach im Roman unbestimmt bleibenden Kriegserlebnissen – daran scheitert, im Nachkriegsdeutschland heimisch zu werden und als Außenseiter lebt.

    Keun litt zunehmend unter Alkoholproblemen und Depressionen, die zu mehreren Krankenhausaufenthalten führten. 1966 wurde sie für mehrere Jahre in die psychiatrische Abteilung des Landeskrankenhauses Bonn eingewiesen. Nach ihrem letzten Buch „Blühende Neurosen“ (1962), einer Sammlung teilweise medienkritischer Glossen, verstummte die Autorin zunehmend. Keun lebte weitgehend zurückgezogen in Bonn, seit 1977 in Köln. Der als gemeinsame Publikation geplante „Briefwechsel für die Nachwelt“ mit Heinrich Böll (1917–1985) wurde zu Keuns Lebzeiten nicht als Buch realisiert, sondern erstmals im Rahmen der Heinrich-Böll-Werkausgabe 2006 veröffentlicht. In den 1970er Jahren wurde Keun nach einem Aufsatz von Gerd Roloff über ihr Leben und Werk sowie einer Reportage von Jürgen Serke (geb. 1938) im „Stern“ allmählich sowohl vom Feuilleton als auch im Rahmen literaturwissenschaftlicher Forschung wieder- und neuentdeckt, insbesondere auch durch das erstarkende Interesse an der Rezeption literarischer Texte von Frauen, deren Werk häufig im Schatten von Zeitgenossen stand. Es folgten Neuausgaben ihrer Arbeiten, wodurch sich auch Keuns finanzielle Situation besserte. Zu ihrem 75. Geburtstag hielt Elfriede Jelinek (geb. 1946) eine Rede, und als Anerkennung ihrer literarischen Lebensleistung erhielt Keun 1981 als erste Preisträgerin den Marieluise-Fleißer-Preis der Stadt Ingolstadt.

    Keuns gesamtes Werk zeichnet sich durch zeitdiagnostische Prägnanz aus, die sich von ihren ersten Romanen der Weimarer Republik über die Exilzeit bis zu den Texten der Nachkriegszeit erstreckt. Insbesondere ihre beiden ersten Romane werden – zumeist mit einem Fokus auf der Umbruchphase am Ende der Weimarer Republik, den Themen Großstadt(erfahrungen) und der „Neuen Frau“ sowie der Strömung der Neuen Sachlichkeit – in der Schule gelesen und sind in regelmäßigen Abständen abiturrelevant.

  • Auszeichnungen

    1938 Mitglied der Deutschen Gruppe des Londoner Exil-P.E.N.
    1981 Marieluise-Fleißer-Preis der Stadt Ingolstadt
  • Quellen

    Teilnachlass:

    Historisches Archiv der Stadt Köln. (weiterführende Informationen)

    Monacensia im Hildebrandhaus, München.

  • Werke

    Gilgi, eine von uns. Roman, 1931; Adaption als Spielfilm u. d. T. Eine von uns, Regie: Johannes Meyer, Paris 1932, als Hörspiel, Regie: Barbara Plensat, 1997, als Bühnenfassung, Buch u. Regie: Dania Hohmann, 2009.

    Das kunstseidene Mädchen. Roman, 1932; Adaption als Spielfilm, Regie: Julien Duvivier, Berlin 1959, als Hörspiel, Regie: Wolfgang Brunecker, 1975 (Onlineressource), als Bühnenfassung, Buch: Gottfried Greiffenhagen, Regie: Volker Kühn, 2003.

    Das Mädchen, mit dem die Kinder nicht verkehren durften. Erzählungen/Geschichten, 1936.

    Nach Mitternacht. Roman, 1937; Adaption als Spielfilm, Regie: Wolf Gremm, Berlin 1981, als Hörspiel, Regie: Barbara Meerkötter, 2018, als Bühnenfassung, Buch: Yaak Kaarsunke, 1982.

    D-Zug dritter Klasse. Roman, 1938.

    Kind aller Länder. Roman, 1938.

    Bilder und Gedichte aus der Emigration, 1947.

    Ferdinand, der Mann mit dem freundlichen Herzen. Roman, 1950.

    Wenn wir alle gut wären. Kleine Begebenheiten, Erinnerungen und Geschichten, 1954.

    Blühende Neurosen. Glossen, 1962.

    Briefe:

    Gabriele Kreis/Majory S. Strauss (Hg.), Ich lebe in einem wilden Wirbel. Briefe an Arnold Strauss 1933–1947, 1988, Nachdr. 1990.

    Irmgard Keun an Hermann Kesten. Zehn Briefe (1946–1975), in: Stefanie Arend/Ariane Martin (Hg.), Irmgard Keun 1905/2005. Deutungen und Dokumente, 2005, S. 273–302.

    Irmgard Keun an Heinrich Mann. Zwei Briefe (1947/48), in: Stefanie Arend/Ariane Martin (Hg.): Irmgard Keun 1905/2005. Deutungen und Dokumente, 2005, S. 303–308.

    Irmgard Keun, „Man lebt von einem Tag zum andern“. Briefe 1935–1948, hg. v. Michael Bienert, 2021.

    Interview:

    Klaus Antes/Irmgard Keun, Einmal ist genug. Irmgard Keun – über ihr Leben und ihr Werk. Gespräch, in: Dietrich Steinbach (Hg.), Irmgard Keun. Nach Mitternacht. Mit Materialien, 1982, S. 140–162.

    Werkverzeichnis / Gesamtausgabe:

    Heinrich Detering/Beate Kennedy (Hg. im Auftrag der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und der Wüstenrot Stiftung), Das Werk. Mit einem Essay v. Ursula Krechel, 3 Bde., 2017.

  • Literatur

    Monografien:

    Hermann Kesten, Meine Freunde, die Poeten. Gekürzte Ausg. 1980.

    Irene Lorisika, Frauendarstellungen bei Irmgard Keun und Anna Seghers, 1985.

    Michael Ackermann, Schreiben über Deutschland im Exil. Irmgard Keun: Nach Mitternacht; Anna Seghers: Das siebte Kreuz, 1986.

    Christa Jordan, Zwischen Zerstreuung und Berauschung. Die Angestellten in der Erzählprosa am Ende der Weimarer Republik, 1988.

    Gabriele Kreis, „Was man glaubt, gibt es“. Das Leben der Irmgard Keun, 1991.

    Doris Rosenstein, Irmgard Keun. Das Erzählwerk der dreißiger Jahre, 1991.

    Ingrid Marchlewitz, Irmgard Keun. Leben und Werk, 1999.

    Gudrun Raff, Leben: Szenen eines Täuschungsspiels. Zu literarischen Techniken Irmgard Keuns, Diss. Hamburg 1999. (Onlineressource)

    Hiltrud Häntzschel, Irmgard Keun, 2001.

    Alexandra Heberger, Faschismuskritik und Deutschlandbild in den Romanen von Irmgard Keun „Nach Mitternacht“ und Edgar Hilsenrath „Der Nazi und der Friseur“. Ein Vergleich, 2002.

    Katharina Viebrock, Von weiblicher Freiheit. Figuren bei Virginia Woolf, Irmgard Keun, Jean Rhys, 2002.

    Kerstin Barndt, Sentiment und Sachlichkeit. Der Roman der Neuen Frau in der Weimarer Republik, 2003.

    Gesche Blume, Irmgard Keun. Schreiben im Spiel mit der Moderne, 2005.

    Liane Schüller, Vom Ernst der Zerstreuung. Schreibende Frauen am Ende der Weimarer Republik: Marieluise Fleißer, Irmgard Keun und Gabriele Tergit, 2005.

    Carme Bescansa Leirós, Gender- und Machttransgression im Romanwerk Irmgard Keuns. Eine Untersuchung aus der Perspektive der Gender Studies, 2007.

    Maren Lickhardt, Irmgard Keuns Romane der Weimarer Republik als moderne Diskursromane, 2009.

    Margret Möckel, Erläuterungen zu Irmgard Keun, Das kunstseidene Mädchen, 2012.

    Wiebke Schuldt, Komik bei Irmgard Keun. Zur Beschaffenheit, Funktion und Entwicklung im historischen und werkgenetischen Verlauf, 2012.

    Beate Kennedy, Irmgard Keun – Zeit und Zitat. Narrative Verfahren und literarische Autorschaft im Gesamtwerk, 2014.

    Jürgen Egyptien, Irmgard Keun in Köln, 2019.

    Michael Bienert, Das kunstseidene Berlin. Irmgard Keuns literarische Schauplätze, 2020.

    Sammelwerke:

    Dietrich Steinbach, (Hg.), Irmgard Keun: Nach Mitternacht. Mit Materialien. 1982.

    Sybille Duda/Luise F. Pusch (Hg.), Wahnsinns-Frauen, 1992.

    Sabina Becker/Christoph Weiß (Hg.), Neue Sachlichkeit im Roman, 1995.

    Heike Beutel/Anna Barbara Hagin (Hg.), Irmgard Keun. Zeitzeugen, Bilder und Dokumente erzählen, 1995.

    Stefanie Arend/Ariane Martin (Hg.), Irmgard Keun 1905/2005. Deutungen und Dokumente, 2005.

    Heinz Ludwig Arnold (Hg.), Irmgard Keun, 2009.

    Aufsätze:

    Gerd Roloff, Irmgard Keun – Vorläufiges zu Leben und Werk, in: Hans Würzner (Hg.), Zur deutschen Exilliteratur in den Niederlanden 1933–1940, 1977, S. 45–68.

    Dorothee Römhild, Weibliche Mittäterschaft und Faschismuskritik in Irmgard Keuns Roman „Nach Mitternacht“, in: Diskussion Deutsch 136 (1994), S. 105–113.

    Gudrun Raff, Wi(e)der-Schreiben. Ironie, Komik und Satire in Irmgard Keuns Roman „Nach Mitternacht“, in: Susanne Gottlob (Hg.), „Was ist Kritik?“, Fragen an Literatur, Philosophie und digitales Schreiben, 2000, S. 155–176.

    Ariane Martin, Kultur der Oberfläche, Glanz der Moderne. Irmgard Keuns Roman „Das kunstseidene Mädchen“ (1932), in: Matthias Luserke-Jaqui/Monika Lippke (Hg.), Deutschsprachige Romane der klassischen Moderne, 2008, S. 349–367.

    Ariane Martin, Gegenläufige Typisierungen. Sekretärinnen in Romanen von Irmgard Keun und Alice Berend, in: Julia Freytag (Hg.), City Girls. Bubiköpfe & Blaustrümpfe in den 1920er Jahren. Humboldt Universität Berlin. Symposium 2.–4.7.2009: City Girls. Dämonen, Vamps & Bubiköpfe in den 20er Jahren in Berlin, 2010, S. 21–34.

    Liane Schüller, „Unter den Steinen ist alles Geheimnis“. Kinderfiguren bei Irmgard Keun, in: Gregor Ackermann/Walter Delabar (Hg.), Schreibende Frauen. Ein Schaubild im frühen 20. Jahrhundert, 2011, S. 311–326.

    Neva Šlibar, Entgegengesetzte Fluchtbewegungen. Joseph Roth und Irmgard Keun schreiben im Exil, in: Mira Miladinović Zalaznik/Johann Georg Lughofer (Hg.), Joseph Roth. Europäisch-jüdischer Schriftsteller und österreichischer Universalist, 2011, S. 153–168.

    Björn Weyand, Die Faszination des Glanzes: Irmgard Keuns Tagebuchroman Das kunstseidene Mädchen (1932) im Schnittfeld von Warenästhetik und Film, in: Björn Weyand (Hg.), Poetik der Marke. Konsumkultur und literarische Verfahren 1900–2000, 2013, S. 168–240.

    Xenia Wotschal, Irmgard Keun: Nach Mitternacht (1937), in: Bettina Bannasch/Gerhild Rochus (Hg.), Handbuch der deutschsprachigen Exilliteratur. Von Heinrich Heine bis Herta Müller, 2013, S. 358–364.

    Maren Lickhardt, Joe Lederer und Irmgard Keun – Glück als Ästhetik der Oberfläche und Vergnügen bei der Lektüre, in: Anja Gerigk (Hg.), Glück paradox. Moderne Literatur und Medienkultur – theoretisch gelesen, 2014, S. 153–182.

    Liane Schüller, „Gepflegt ist mehr als hübsch – es ist eignes Verdienst“. Körperdesign in Irmgard Keuns „Gilgi, eine von uns“, in: Simon Huber/Behrang Samsami/Ines Schubert/Walter Delabar (Hg.), Das riskante Projekt II. Die Moderne und ihre Bewältigung, 2016, S. 35–58.

    Sanna Schulte, Bleiben oder Gehen? Die Situation zwischen der Inneren Emigration und Exil in der Biographie und den literarischen Arbeiten Irmgard Keuns, in: Marcin Golaszewski/Magdalena Kardach/Leonore Krenzlin (Hg.), Zwischen Innerer Emigration und Exil. Deutschsprachige Schriftsteller 1933–1945, 2016, S. 229–238.

    Liane Schüller, Irmgard Keun: Kind aller Länder (1938). Ein Leben auf dem Sprung, in: Jana Mikota/Dieter Wrobel (Hg.), Flucht-Literatur. Texte für den Unterricht. Primarstufe und Sekundarstufe I., 2017, S. 120–126.

    Lexikonartikel:

    Rita Mielke, Art. „Keun, Irmgard“ in: Walther Killy (Hg.), Literatur Lexikon. Autoren und Werke deutscher Sprache, Bd. 6, 1990 , S. 311 f.

    Marianne Meid, Art. „Keun, Irmgard“, in: Bernd Lutz (Hg.), Metzler Autoren Lexikon, 1997, S. 458–460. (P)

    Bettina Hirschberg, Art. „Irmgard Keun“, in: Frank Rainer Max/Christine Ruhrberg (Hg.), Reclams Romanlexikon. Deutschsprachige erzählende Literatur vom Mittelalter bis zur Gegenwart, 2000, S. 614–616.

    Xenia Wotschal, Keun, Irmgard (1937): Nach Mitternacht, in: Bettina Bannasch/Gerhild Rochus (Hg.), Handbuch der deutschsprachigen Exilliteratur. Von Heinrich Heine bis Herta Müller, 2013, S. 358–364.

    N. N., Art. „Keun, Irmgard“, in: Bettina Bannasch/Gerhild Rochus (Hg.), Handbuch der deutschsprachigen Exilliteratur. Von Heinrich Heine bis Herta Müller, 2013, S. 258–364.

    Heidi Krementz, Art. „Irmgard Keun“, in: Portal Rheinische Geschichte. (P) (Onlineressource)

    Joey Horsley, Art. „Irmgard Keun“, Fembio. Frauen-BiographieForschung. (P) (Onlineressource)

  • Onlineressourcen

  • Porträts

    Statue v. Marieluise Schmitz-Helbig (1925–2016), 2020 (Rathausturm Köln).

    Berliner Gedenktafel (Meinekestraße 6 in Berlin-Charlottenburg).

    Bleistiftzeichnung v. Nanna Max Vonessamieh (geb. 1970), 2010.

  • Autor/in

    Liane Schüller (Essen)

  • Zitierweise

    Schüller, Liane, „Keun, Irmgard Charlotte“ in: NDB-online, veröffentlicht am 01.10.2022, URL: https://www.deutsche-biographie.de/118722123.html#dbocontent

    CC-BY-NC-SA