Lebensdaten
1897 – 1988
Geburtsort
München
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Bauingenieur ; Chefingenieur ; Mitglied der Geschäftsleitung und persönlich haftender Gesellschafter der Dyckerhoff & Widmann AG
Konfession
römisch-katholisch
Normdaten
GND: 123799279 | OGND | VIAF: 30454445
Namensvarianten
  • Finsterwalder, Ulrich
  • Finstherwalder, Ulrich

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Zitierweise

Finsterwalder, Ulrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd123799279.html [29.04.2024].

CC0

  • Ulrich Finsterwalder, seit 1923 in dem Bauunternehmen Dyckerhoff & Widmann AG tätig, seit 1948 als Chefingenieur und persönlich haftender Gesellschafter, konstruierte Tonnenschalen und Spannbetonbrücken und baute Schiffe sowie schwimmende Häfen aus Spannbeton. Die praktische und theoretische Entwicklung der Zeiss-Dywidag-Schalenbauweise und des Dywidag-Spannverfahren mit der damit zusammenhängenden Erfindung des freien Vorbaus von Spannbetonbrücken gehen auf ihn zurück. Er zählt zu den bedeutendsten deutschsprachigen Stahlbetoningenieuren des 20. Jahrhunderts.

    Lebensdaten

    Geboren am 25. Dezember 1897 in München
    Gestorben am 5. Dezember 1988 in München
    Grabstätte Westfriedhof in München
    Konfession römisch-katholisch
    Ulrich Finsterwalder, Bayerisches Wirtschaftsarchiv (InC)
    Ulrich Finsterwalder, Bayerisches Wirtschaftsarchiv (InC)
  • Lebenslauf

    25. Dezember 1897 - München

    1904 - 1916 - München

    Schulbesuch (Abschluss: Abitur)

    Grundschule; Gymnasium

    1916 - 1918 - Westfront

    Kriegsdienst (zuletzt Leutnant)

    Deutsche Armee

    1918 - 1920 - Frankreich

    Kriegsgefangenschaft

    Französische Armee

    1920 - 1921 - München

    Maschinenbaustudium

    TH München

    1921 - 1923 - München

    Studium des Bauingenieurwesens (Abschluss: Diplomingenieur)

    TH München

    1923 - 1925 - Jena

    Projektingenieur

    Dyckerhoff & Widmann AG

    1925 - 1933 - Wiesbaden-Biebrich

    Projektingenieur (seit 1932 Chefkonstrukteur)

    Hauptverwaltung der Dyckerhoff & Widmann AG

    1930 - München

    Promotion (Dr.-Ing.)

    TH München

    1933 - 1941 - Berlin

    Leiter des Konstruktionsbüros

    Dyckerhoff & Widmann AG

    1941 - 1945 - Berlin

    Leiter des Konstruktionsbüros; Mitglied der Geschäftsleitung

    Dyckerhoff & Widmann AG

    1945 - 1973 - München

    Leiter der Konstruktionsbüros (seit 1948 auch persönlich haftender Gesellschafter)

    Dyckerhoff & Widmann AG

    1973 - 1988 - München

    freiberuflicher beratender Ingenieur

    eigenes Büro

    5. Dezember 1988 - München
  • Genealogie

    Vater Sebastian Finsterwalder 4.10.1862–4.12.1951 aus Rosenheim; zuletzt in München; Professor für Mathematik, Glaziologie, Photogrammetrie und Höhere Geodäsie an der TH München, Geheimrat; Mitbegründer des Deutschen Museums München
    Großvater väterlicherseits Johann Nepomuk Finsterwalder Bäckermeister in Rosenheim
    Großmutter väterlicherseits Anna Nepomuk Finsterwalder, geb. Amann aus Rosenheim
    Mutter Franziska Maria Finsterwalder, geb. Mallepell 1864–1953 aus Bozen; zuletzt in Going (Tirol)
    Bruder Eberhard Finsterwalder 1893–1972 Architekt in München
    Bruder Richard Finsterwalder 7.3.1899–28.10.1963 Geodät und Kartograf; Professor für Vermessungswesen an der TH Hannover und für Photogrammetrie an der TH München; Herausgeber zahlreicher Gebirgskarten
    Bruder Albert Finsterwalder 1894–1984
    Schwester Irmgard Finsterwalder 1903–1997
    Heirat 1930 in München
    Ehefrau Eva Finsterwalder, geb. Habild 26.1.1910–2007
    Schwiegervater Oscar Gustav Habild 15.7.1880–16.1.1954 aus Staßfurt; leitender Ingenieur der Firma Dyckerhoff & Widmann AG; zuletzt in Berlin
    Schwiegermutter Friederike Auguste Habild, geb. Guischard
    Tochter Renate von Glass, geb. Finsterwalder 1933–1990 Dr. med.; Zahnärztin
    Sohn Lorenz Finsterwalder 1938–2023 Physiker
    Kinder eine weitere Tochter, zwei weitere Söhne
    Diese Grafik wurde automatisch erzeugt und bietet nur einen Ausschnitt der Angaben zur Genealogie.

    Finsterwalder, Ulrich (1897 – 1988)

    • Vater

      Sebastian Finsterwalder

      4.10.1862–4.12.1951

      aus Rosenheim; zuletzt in München; Professor für Mathematik, Glaziologie, Photogrammetrie und Höhere Geodäsie an der TH München, Geheimrat; Mitbegründer des Deutschen Museums München

      • Großvater väterlicherseits

        Johann Nepomuk Finsterwalder

        Bäckermeister in Rosenheim

      • Großmutter väterlicherseits

        Anna Nepomuk Finsterwalder

        aus Rosenheim

    • Mutter

      Franziska Maria Finsterwalder

      1864–1953

      aus Bozen; zuletzt in Going (Tirol)

    • Bruder

      Eberhard Finsterwalder

      1893–1972

      Architekt in München

    • Bruder

      Richard Finsterwalder

      7.3.1899–28.10.1963

      Geodät und Kartograf; Professor für Vermessungswesen an der TH Hannover und für Photogrammetrie an der TH München; Herausgeber zahlreicher Gebirgskarten

    • Bruder

      Albert Finsterwalder

      1894–1984

    • Schwester

      Irmgard Finsterwalder

      1903–1997

    • Heirat

      in

      München

      • Ehefrau

        Eva Finsterwalder

        26.1.1910–2007

  • Biografie

    Finsterwalder legte 1916 sein Abitur in München ab, diente anschließend als Leutnant an der Westfront und nutzte die Zeit in französischer Kriegsgefangenschaft von 1918 bis 1920 für seine Weiterbildung in Mathematik. Bereits als Schüler vermaß Finsterwalder mit einem Freund den Schlosspark Nymphenburg mittels mehrerer Polygonzüge, um eine maßstäbliche Karte anzufertigen. Diese Karte wurde während seines Studiums von der TH München als Studienarbeit im Fach Vermessungskunde anerkannt. Auf Anraten seines Vaters schrieb sich Finsterwalder zum Wintersemester 1920/21 an der TH München für Maschinenbau ein und wechselte zum Sommersemester 1921 zum Bauingenieurwesen, wo sich sein Mechanik-Professor Ludwig Föppl (1887–1976) mit frei tragenden Kreiszylindersegmentschalen befasste. 1923 schrieb Finsterwalder seine Diplomarbeit über die Theorie der Netzwerkschalen und arbeitete zugleich an der Theorie der querversteiften Zylinderschalen. Zu Beginn der 1920er Jahre kam die Schalenbauweise auf, z. B. durch die Entwicklung von Planetariumskuppeln in Jena.

    1923 wurde Finsterwalder als Projektingenieur in dem renommierten Bauunternehmen Dyckerhoff & Widmann AG (Dywidag) mit der Bearbeitung der 40 m weit gespannten und mit 7,9 m Pfeilhöhe sehr flachen Schalenkuppel der Glaswerke Schott in Jena betraut. 1925 wechselte er in das Konstruktionsbüro der Hauptverwaltung der Dywidag nach Wiesbaden-Biebrich, wo Franz Dischinger (1887–1953) als Oberingenieur tätig war. Da die Firma Forschung und Entwicklung förderte, beschäftigte sich Finsterwalder theoretisch und experimentell mit der Membrantheorie von Zylinderschalen und entwickelte seine Theorie der querversteiften zylindrischen Schalengewölbe, auf der alle weiteren zylindrischen Schalenbauten des Zeiss-Dywidag-Systems basierten: 1926 baute Finsterwalder mit Dischinger eine Halle mit Tonnenschalen für die Ausstellung GeSoLei (Gesundheit, Soziale Fürsorge und Leibesübungen) in Düsseldorf, 1928 folgten das Elektrizitätswerk und die Großmarkthalle in Frankfurt am Main. Eine Sonderstellung im Hinblick auf die mit sehr dünnen Querschnitten realisierte Größe der Schalenträger nimmt die 1931 fertiggestellte Großmarkthalle in Budapest mit ihren rund 41 m frei gespannten Tonnenschalen ein. Die günstige Tragwirkung im Vergleich zu den konventionellen Gewölbe-Konstruktionen ermöglichte die Überdeckung von großen Flächen mit Schalenkonstruktionen, deren Dicke auf bis zu 6 cm reduziert werden konnten. So wurden mehrere Flugzeughallen, Dächer von Wohnbauten, Bahnsteigdächer (München, Heidelberg, Koblenz) und zahlreiche Industriehallen nach diesem System gebaut. Die neue Schalenbauweise fand auch international großen Anklang und führte insbesondere in den USA zu großen Hallenbauten wie die Hershey Sports Arena in Pennsylvania mit einer Stützweite von 78 m.

    Mit der Arbeit „Eisenbeton als Gestalter“ nahm Finsterwalder an der 1929 ausgelobten Preisaufgabe auf dem Gebiet des Eisenbetonbaus der Preußischen Akademie des Bauwesens teil und erhielt 1930 den Zweiten Preis; wesentliche Teile davon gingen in seine im selben Jahr verfasste und von Föppl betreute Dissertation über freitragende Kreiszylindersegmentschalen an der TH München ein – eine bahnbrechende wissenschaftliche Leistung in der Inventionsphase des Stahlbetonbaus (1925–1950), die die Zeiss-Dywidag-Schalenbauweise theoretisch absicherte und ihr in den 1930 Jahren zur internationalen Verbreitung verhalf.

    Nachdem Dischinger 1932 den Ruf an die TH Berlin-Charlottenburg angenommen hatte, übernahm Finsterwalder dessen Stelle als Chefkonstrukteur bei Dywidag. Ein Jahr später verlagerte die Firma den Sitz der Hauptverwaltung nach Berlin, weshalb Finsterwalder als Leiter des Konstruktionsbüros dahin umzog. Während der NS-Zeit wirkte Dywidag an zahlreichen Bauten mit, z. B. dem Flughafen Tempelhof, an den Bauten für die Olympischen Spiele in Berlin, an mehreren Flugzeughallen im Berliner Umland, u. a. in Werneuchen und Döberitz, an vielen Bunkern und Schutzbauten, an U-Boot-Bunkern in Kiel und Lorient in der Bretagne sowie an der Festhalle in Weimar. Finsterwalder – seit 1941 Mitglied der Geschäftsleitung – entwickelte eine spezielle stahlsparende, Spiralbewehrung für Bunkerbauten und arbeitete an einem Entwurf für den nicht ausgeführten Münchner Hauptbahnhof, einer Flechtwerkkuppel mit 280 m Durchmesser und 100 m Höhe. Zeiss-Dywidag-Schalen wurden in dieser Zeit zunehmend für Kasernen- und Wohnungsdächer eingesetzt. Im Auftrag der Organisation Todt entwickelte Dywidag Betonschiffe; im Juli 1942 wurde im Rahmen des vom Reichsministeriums für Bewaffnung und Munition gegründeten Hauptausschusses Schiffbau ein Sonderausschuss Betonschiffbau eingerichtet, den Finsterwalder leitete. Entscheidend für die materialsparende wirtschaftliche Fertigung dieser Betonschiffe war die Anwendung der Schalentheorie von Finsterwalder anstelle der traditionellen Spantenbauweise. Weder ist ein politisches Engagement bzw. ein über das geschäftlich Notwendige hinausgehendes Interesse Finsterwalders am NS-Regime noch eine nachträgliche Distanzierung, z. B. im Hinblick auf die bei der Dywidag beschäftigten Zwangsarbeiter, überliefert.

    1945 wurde der Firmensitz nach Hamburg, dann nach München verlegt, wo Finsterwalder die Aufgabe übernahm, die Konstruktionsbüros des Unternehmens wiederaufzubauen, und 1948 zum persönlich haftenden Gesellschafter aufstieg. Seit den 1950er Jahren profilierte er sich v. a. im Betonbrückenbau zu einer weltweit anerkannten Autorität. Die Entwicklung des Dywidag-Spannverfahrens und der Freivorbauweise ermöglicht es, beim Betonbrückenbau auf aufwendige Gerüste zu verzichten, da nicht die gesamte Konstruktion eingeschalt werden muss, wenn die Brückenteile von einem Pfeiler ausgehend in 3 bis 5 m langen Abschnitten sukzessive betoniert werden.

    Weniger erfolgreich als im Brückenbau erwiesen sich Finsterwalders Vorschläge, das Dywidag-Spannverfahren im Betonstraßenbau anzuwenden. Dagegen leistete er Bahnbrechendes mit der Entwicklung von Stahlbetonfachwerkträgern mit Vorspannung durch Eigengewicht, Tanker und schwimmenden Häfen aus Stahlbeton. Städtische Hochstraßen wie der „Tausendfüßler“ in Düsseldorf (1961/62) sowie Hängedächer wie bei der Schwarzwaldhalle in Karlsruhe (1953) und der 1957 fertiggestellten sog. Schwimmoper in Wuppertal; auch vorgespannte Eisenbahnschwellen sowie Wasser- und Faulbehälter gehen auf Finsterwalder zurück. Von ästhetischer und bautechnischer Qualität ist die 1957 mit dem Architekten Bernhard Hermkes (1903–1995) realisierte Großmarkthalle in Hamburg.

    1973 schied Finsterwalder aus der Dywidag aus, behielt jedoch sein Arbeitszimmer und war bis 1988 als selbstständiger beratender Ingenieur tätig. Noch im Alter von 90 Jahren wurde er als Berater bei Großprojekten wie der Brücke über die Meerenge von Messina, dem Ärmelkanaltunnel und dem Brennerbasistunnel hinzugezogen. Finsterwalder, der für sein Lebenswerk vielfach geehrt wurde, wurde 1976 erstes ausländisches Mitglied der National Academy of Engineering der Vereinigten Staaten. Er bildete bei Dywidag mehrere Generationen hervorragender Ingenieure aus; zahlreiche Professoren für Stahlbetonbau und Statik sowie Inhaber und Leiter weltweit bedeutender Ingenieurbüros und Firmen, wie z. B. Theodor Baumann (geb. 1941), Helmut Bomhard (1930–2021), Dieter Jungwirth (geb. 1937), Georg Knittel (1918–2017), Herbert Kupfer (1927–2013), Leonhard Obermeyer (1924–2011), Herbert Schambeck (1927–2013) und Anton Tedesko (1903–1994) wurden von ihm geprägt.


    Die wichtigsten im freien Vorbau hergestellten Spannbetonbrücken in der Bundesrepublik:

    Baubeginn Name Ort Spannweite (m)
    1950 Lahnbrücke Balduinstein 62,1
    1951 Neckarbrücke Neckarrems 71,0
    1952 Nibelungenbrücke Worms 114,2
    1952 Mainbrücke Karlstadt 39,7
    1952 Moselbrücke Koblenz 122,9
    1953 Rohrdammbrücke Berlin-West 72,0
    1954 Ringbrücke Ulm 78,0
    1956 Dischingerbrücke Berlin-West 94,0
    1958 Mangfallbrücke Weyarn 108,0
    1959 1. Mainbrücke Frankfurt am Main-Hoechst 130,0
    1960 Lahnbrücke Limburg 68,0
    1962 Rheinbrücke Bendorf 208,0
    1964 Elztalbrücke Koblenz 37,5
    1967 Schierstein Wiesbaden 100,0
    1970 2. Mainbrücke Frankfurt am Main-Hoechst 148,3


    Die wichtigsten errichteten Großhallen in Deutschland:

    Baubeginn Name Ort Abmessung (m)
    1927 Großmarkthalle (mit Franz Dischinger) Frankfurt am Main 50 x 220
    1937/38 Großmarkthalle Köln 65 x 130
    1937–1940 Flugzeughalle München-Riem 60 x 45
    1939 Festhalle Weimar 53,5 (Spannweite)
    1953 Schwarzwaldhalle Karlsruhe 73,6 x 49
    1955/56 Rhein-Main-Halle Wiesbaden 50 x 150
    1956/57 Auditorium Max Hamburg 50 x 60
    1956/57 Schwimmbad Wuppertal 64,5 x 40
    1957/60 Großmarkthalle Hamburg 40 000 m²
    1961/63 Stadthalle Bremen 90 x 117 und 78 (Spannweite)
  • Auszeichnungen

    1938 Edward-Longstreth-Medaille des Franklin Instituts, Philadelphia (Pennsylvania, USA) für die Firmen Dyckerhoff & Widmann AG und Carl Zeiss (unter besonderer Hervorhebung der Leistungen von Walther Bauersfeld, Franz Dischinger, Ulrich Finsterwalder, Hubert Rüsch und Wilhelm Flügge)
    1942 Betonschiff Ulrich Finsterwalder (weiterführende Informationen)
    1944 Erfinder-Ehrenpreis des Deutschen Reiches
    1950 Dr.-Ing. E. h., TH Darmstadt
    1953 Emil-Mörsch-Gedenkmünze des Deutschen Betonvereins
    1956 Carl-Friedrich-Gauß-Medaille der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft
    1963 Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
    1964 Ehrenmitglied des American Concrete Institute
    1967 Charles S.  Withney-Medaille des American Concrete Institute
    1967 Fritz Schumacher Preis des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg
    1968 außerordentliches Mitglied der Akademie der Künste, Berlin-West
    1968 Dr.-Ing. E. h., TU München
    1970 Freyssinet-Medaille der Fédération Internationale de la Précontrainte
    1970 Ehrenmitglied der Britischen Concrete Society
    1973 Goldmedaille Gustave Magnel der Algemene Vereniging der Ingenieurs, Universität Gent (Belgien)
    1976 Mitglied der National Academy of Engineering, USA
    1977 Preis der Internationalen Vereinigung für Brückenbau und Hochbau
    2015–2020 Ulrich Finsterwalder Ingenieurbaupreis des Verlags Ernst & Sohn (1988–2014 und seit 2021 Ernst & Sohn Ingenieurbaupreis)
    2023 Symposium Ulrich Finsterwalder „Pflegen und Erhalten von Ingenieurbauwerken“, München
  • Quellen

    Nachlass:

    Technisches Archiv der Dyckerhoff & Widmann AG bei der ALLVIA Ingenieurgesellschaft mbH, Maisach (Oberbayern).

    Archiv des Deutschen Museums, München.

    Bayerisches Wirtschaftsarchiv, München.

    Privatbesitz.

  • Werke

    Die Innenkuppel des Planetariums in Düsseldorf, in: Der Bauingenieur 7 (1926), H. 37, S. 214 f.

    Franz Dischinger/Ulrich Finsterwalder, Die Dywidag-Halle auf GeSoLei, in: ebd., S. 929–931.

    Die Schalendächer des Elektrizitätswerkes in Frankfurt/M., in: Beton & Eisen 27 (1928), H. 11, S. 205–208.

    Zeiss-Dywidag-Schalengewölbe unter besonderer Berücksichtigung der Großmarkthalle in Frankfurt am Main, in: Bericht über die XXXI. Haupt-Versammlung des Deutschen Beton-Vereins (e. V.) am 27., 28. und 29. März 1928 in Düsseldorf, hg. v. Deutscher Beton-Verein e. V., 1928, S. 165–175.

    Franz Dischinger/Ulrich Finsterwalder, Eisenbeton-Schalendächer System Zeiss–Dywidag, in: Der Bauingenieur 9 (1928), H. 44, S. 807–812, H. 45, S. 823–827 u. H. 46, S. 842–846.

    Franz Dischinger/Ulrich Finsterwalder, Die Großmarkthalle Frankfurt/M., in: Zeitschrift des VDI 73 (1929), S. 1145–1148 u. 74 (1930), S. 7–10.

    Die querversteiften zylindrischen Schalengewölbe mit kreissegment-förmigem Querschnitt, 1930. (Diss.)

    Franz Dischinger/Ulrich Finsterwalder, Die weitere Entwicklung der Schalenbauweise „Zeiss-Dywidag”, in: Beton und Eisen 31 (1932), S. 101–108, 149–155, 165–170, 181–184, 213–220, 229–235 u. 245–247.

    Der Bau des Kaischuppens 59 in Hamburg, in: Bericht über die XXXV. Haupt-Versammlung des Deutschen Beton-Vereins (e. V.) am 31. März 1932 in Berlin, hg. v. Deutscher Beton-Verein e. V., 1932, S. 152–161.

    Die querversteiften zylindrischen Schalengewölbe mit kreissegmentförmigem Querschnitt, in: Ingenieur-Archiv 4 (1933), S. 43–65.

    Franz Dischinger/Ulrich Finsterwalder, Neue Lagerhallen aus Eisenbeton nach der Zeiss-Dywidag-Schalenbauweise, in: Der Bauingenieur 15 (1934), S. 128–131.

    Zylindrisches Schalengewölbe, in: IVBH Kongressbericht 2 (1938), S. 443–447.

    Eisenbetonträger mit Vorspannung durch Wirkung des Eigengewichtes, in: Zeitschrift des VDI 82 (1938), H. 45, S. 1301–1304.

    Eisenbetonträger mit selbsttätiger Vorspannung, in: Der Bauingenieur 19 (1938), H. 35/36 S. 495–499.

    Betonschiffe in Schalenbauweise, in: Zeitschrift des VDI 91 (1949), S. 157–163.

    Ulrich Finsterwalder/Hermann König, Die neue Donaubrücke beim Gänstor in Ulm, in: Der Bauingenieur 26 (1951), H. 10, S. 289–292.

    Dywidag-Spannbeton, in: Der Bauingenieur 27 (1952), H. 5, S. 141–158.

    Bau der Straßenbrücke über den Rhein in Worms, in: Beton- u. Stahlbetonbau 48 (1953) H. 1, S.1–5.

    Ulrich Finsterwalder/Georg Knittel, Die neue Moselbrücke in Koblenz, Entwurf und Berechnung, in: Neue Moselbrücke. Festschrift zur Einweihung und Verkehrsübergabe der Neuen Moselbrücke Koblenz am 24. Juli 1954, 1954, S. 20–36.

    Vorgespannte Schalenbauten, in: Vorträge auf der Hauptversammlung am 6. und 7. Mai 1954 in Essen, hg. v. Deutscher Beton-Verein e. V., 1954, S. 145–161.

    Ergebnisse von Kriech- und Schwindmessungen an Spannbetonbauten, in: Beton- und Stahlbetonbau 50 (1955), H. 1, S. 44–50 u. 53 (1958), H. 5, S. 136–144.

    Dywidag-Spannbeton und freier Vorbau. Weiterentwicklung und Erfahrungen, in: IVBH Kongressbericht 5 (1956), S. 661–674.

    Konstruktionsformen neuzeitlicher Hochstraßen, in: Vorträge auf dem Betontag am 24. und 25. September 1957 in Berlin, hg. v. Deutscher Beton-Verein e. V., 1957, S. 244–256.

    Die neue Mangfallbrücke, in: Vorträge auf dem Betontag v. 13. bis 15. Mai 1959 in München, hg. v. Deutscher Beton-Verein e. V., 1959, S. 183–196.

    Über das Entwerfen von Spannbetonbrücken, in: Der Baumeister 53 (1960), H. 6, S. 369–371.

    Entwicklungen im Massivbrückenbau, in: IVBH Kongressbericht 6 (1960), S. 345–354.

    Ulrich Finsterwalder/Herbert Schambeck, Die Mainbrücke der Farbwerke Hoechst, in: Der Bauingenieur 37 (1962), H. 12, S. 451–456.

    Ulrich Finsterwalder/Georg Kern, Bauen in Spannbeton, in: Beton 13 (1963), H. 9, S. 411–414.

    Ulrich Finsterwalder/Herbert Schambeck, Die Spannbetonbrücke über den Rhein bei Bendorf, Los I, in: Beton- und Stahlbetonbau 60 (1965), H. 3, S. 55–62.

    Ulrich Finsterwalder/Herbert Schambeck, Von der Lahnbrücke Balduinstein bis zur Rheinbrücke Bendorf, in: Der Bauingenieur 40 (1965), H. 3, S. 85–91.

    Ulrich Finsterwalder/Herbert Schambeck, Die Elztalbrücke, in: Der Bauingenieur 41 (1966), H. 5, S. 251–258 u. 42 (1967), H. 1, S. 14–27.

    Ulrich Finsterwalder/Klemens Finsterwalder, Neue Entwicklung von Paralleldrahtseilen für Schrägseil- und Spannbandbrücken, in: IVBH Kongressbericht 9 (1972), S. 877–884.

    Ulrich Finsterwalder/W. Ernst/Dieter Jungwirth/Georg Kern, GEWI-Stahl, ein Betonrippenstahl, BSt 42/50 RU mit aufgewalztem Gewinde, und GEWI-Muffenstoß, in: Beton- und Stahlbeton 68 (1973), H. 2, S. 25–35.

  • Literatur

    Günter Günschel, Große Konstrukteure 1, in: Bauwelt Fundamente 17 (1966), S. 142–214.

    Hubert Rüsch, Ulrich Finsterwalder zu seinem fünfzigsten Dienstjubiläum. Sein Lebensweg als Mensch und Ingenieur, in: Festschrift Ulrich Finsterwalder. 50 Jahre für Dywidag, hg. v. Dyckerhoff & Widmann, 1973, S. 9–18.

    Heinz Rausch, Ulrich Finsterwalder, in: Wegbereiter der Bautechnik, herausragende Bauingenieure und technische Pionierleistungen in ihrer Zeit, hg. v. VDI-Gesellschaft Bautechnik im Verein Deutscher Ingenieure, 1990, S. 83–102.

    Anton Tedesko, Ulrich Finsterwalder, in: Memorial Tributes. National Academy of Engineering 4 (1991), S. 87–92.

    Herbert Kupfer, Erinnerung an Ulrich Finsterwalder (1897–1988), in: Bautechnik 74 (1997), H. 12, S. 857–864.

    Cornelia Fröschl, Finsterwalder-Hof in Bernau-Hittenkirchen, in: db deutsche bauzeitung 135 (2001), H. 8, S. 72–76.

    Herbert Schambeck, Ulrich Finsterwalder, in: Klaus Stiglat (Hg.), Bauingenieure und ihr Werk, 2004, S. 145 f.

    Cengiz Dicleli, Ulrich Finsterwalder. Ingenieur aus Leidenschaft, in: db deutsche bauzeitung 140 (2006), H. 10, S. 76–80. (Onlineressource)

    Lutz Schöne, Eisenbetonschalen zwischen 1898 und 1928, 2011, S. 150–187.

    Roland May, Schalenkrieg. Ein Bauingenieurdrama in neun Akten, in: Beton- und Stahlbetonbau 107 (2012), H. 10, S. 700–710.

    Cengiz Dicleli, Ulrich Finsterwalder (1897–1988). Ein Leben für den Betonbau, in: Beton- und Stahlbetonbau 108 (2013), H. 9, S. 662–673. (Onlineressource)

    Cengiz Dicleli, Ulrich Finsterwalder (1897–1988). Doyen des Brückenbaus, in: Manfred Curbach (Hg.), Tagungsband 26. Dresdner Brückenbausymposium 2016, 2016, S. 119–151. (Onlineressource)

    Cengiz Dicleli, Ulrich Finsterwalder. 120. Jahrestag seiner Geburt, in: Bautechnik 94 (2017), H. 12, S. 884 f.

    Karl-Eugen Kurrer, The History of the Theory of Structures. Searching for Equilibrium, 2018, S. 733 ff. u. 995 f.

    Cengiz Dicleli, Vom Betonbau zur Bauingenieurkunst. Zum Gedenken an den 120. Geburtstag von Ulrich Finsterwalder, in: Beton- und Stahlbetonbau 113 (2018), H. 4, S. 318–324.

    Cengiz Dicleli, Ulrich Finsterwalder (1897–1988). Einer der größten Bauingenieure des 20. Jahrhunderts, in: Ingenieurbaukunst 2017, S. 162–169.

    Cengiz Dicleli, Die Nibelungenbrücke Worms, 2020.

    Festschrift:

    Christian Böhm/Dieter Jungwirth/Berthold Neunert (Hg.), Festschrift Ulrich Finsterwalder. 50 Jahre für Dywidag, 1973.

  • Onlineressourcen

  • Porträts

    Fotografien, Bayerisches Wirtschaftsarchiv, München.

  • Autor/in

    Cengiz Dicleli (Konstanz) Karl-Eugen Kurrer (Berlin)

  • Zitierweise

    Dicleli, Cengiz / Kurrer, Karl-Eugen, „Finsterwalder, Ulrich“ in: NDB-online, veröffentlicht am 01.03.2024, URL: https://www.deutsche-biographie.de/123799279.html#dbocontent

    CC-BY-NC-SA