Dates of Life
1603 – 1666
Place of birth
Köndringen (Breisgau)
Place of death
Straßburg
Occupation
lutherischer Theologe
Religious Denomination
lutherisch
Authority Data
GND: 120227649 | OGND | VIAF: 34735019
Alternate Names
  • Dannhauer, Johann Konrad
  • Dannhauer, Johann Conrad
  • Danhauer
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Relations

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Citation

Dannhauer, Johann Konrad, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd120227649.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Konrad, Pfarrer in Köndringen;
    1629 Salome Hugwart, Wwe des Dramatikers Kaspar Brülow ( 1627, s. NDB II); Verwandter Heinr. v. Cocceji ( 1719, s. NDB III).

  • Biographical Presentation

    D. gehört zu den bedeutenden lutherischen Theologen des 17. Jahrhunderts, die das in den lutherischen Bekenntnisschriften normativ zum Ausdruck gebrachte Verständnis der christlichen Botschaft mit den begrifflichen Mitteln der aristotelischen Philosophie zu einer geschlossenen orthodox-lutherischen kirchlichen Lehre entwickelten und in scharfer Polemik gegen die anderen Konfessionen verteidigten. - D. besuchte das Gymnasium und das Predigerseminar in Straßburg, studierte Theologie in Marburg (besonders bei Balthasar Mentzerdem Älteren ), Altdorf und Jena (besonders bei Johann Major), kehrte dann nach Straßburg zurück und wirkte hier bis zu seinem Tode als Theologe (1633 Professor der Theologie, Münsterpfarrer und Präses des Kirchenkonvents). In seinen Werken wie in seiner umfangreichen Korrespondenz hatte er wichtigen Anteil an den theologischen Auseinandersetzungen seiner Zeit, an der theologischen Bestreitung des Katholizismus und des Calvinismus, aber auch am Kampfe gegen kirchliche Reunionsbestrebungen John Duries und Georg Calixts, dessen universalkirchliche Theologie er als „Synkretismus“ verwarf. In seinem Katechismuswerk suchte D. dem gläubigen Laien seiner Zeit die kirchliche Lehre zugänglich zu machen. Zu D.s Schülern zählt Ph. J. Spener, der freilich späterhin eigene Wege beschritt.

  • Works

    u. a. Christosophia, 1638;
    Mysteriosophia, 1646;
    Hodosophia christiana sive theologia positiva, 1649;
    Mysterium syncretismi detecti, 1648;
    Reformiertes Salve u. Friedensgruß auf d. Probe gestellt u. mit e. treuherzigen christl.-ev. Widergruß beschenkt u. beantwortet, 1658;
    Liber conscientiae apertus sive theologia conscientiana, 1662/67;
    Katechismusmilch, 1642-73;
    W-Verz. bei: H. Witten, Memoriae theologorum, 1684.

  • Literature

    ADB IV;
    A. Tholuck, Das ak. Leben d. 17. Jh. II, 1854;
    E. L. Th. Henke, Gg. Calixtus u. s. Zt., 1853/60;
    T. W. Röhrich, Mitt. a. d. Gesch. d. ev. Kirche d. Elsasses II, 1855, S. 251 ff.;
    W. Horning, Btrr. z. KG d. Elsasses, 1881/82;
    ders., Der Straßburger Univ.-Prof., Münsterprediger u. Präses d. Kirchenkonvents D., 1883;
    P. Grünberg, Ph. Jak. Spener I, 1893;
    E. Weber, Der Einfluß d. prot. Schulphilos. auf d. orth.-luth. Dogmatik, 1908;
    H. Leube, Die Reformideen in d. dt. luth. Kirche z. Zt. d. Orthodoxie, 1924;
    ders., Kalvinismus u. Luthertum im ZA d. Orthodoxie I, 1928;
    O. Ritschl, Dogmengesch. d. Protestantismus IV, 1927;
    H. E. Weber, Ref., Orthodoxie u. Rationalismus, I, 2, 1940, II, 1951;
    PRE.

  • Author

    Hermann Schüssler
  • Citation

    Schüssler, Hermann, "Dannhauer, Johann Konrad" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 512 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd120227649.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographical Presentation

    Dannhauer: Johann Konrad D., lutherischer Streittheologe, geb. zu Köndringen im Breisgau 1603, 7. Novbr. 1666, widmete sich dem Studium der Theologie und hatte in Marburg den Dogmatiker Menzer, in Jena den rigoristischen Major zum Lehrer und Hausgenossen. In Altorf scheint er nicht frei von synkretistischen Anwandlungen geblieben zu sein. Aber in der Periode seiner öffentlichen Wirksamkeit als Professor der Theologie (seit 1633) und Pfarrer am Münster zu Straßburg (seit 1638) gibt er an dogmatischer Befangenheit und rigoristischem Eifer keinem andern Zeit- und Amtsgenossen etwas nach. Er war nach dem Zeugnisse von Sebastian Schmid für Straßburg was der heftige unerschütterliche Hülsemann für Leipzig. Selbst einem Philipp Jakob Spener, seinem berühmtesten Schüler, wußte er seine Abneigung gegen die Calvinisten einzuimpfen, welche derselbe erst nach Dannhauer's Tod überwunden hat. Als Lehrer wirkte er anregend besonders in exegetischen Vorlesungen. Den Schriftsteller charakterisiren — seiner vielen Streitschriften hier zu geschweigen — die „Christosophia“ (1638), die „Mysteriosophia“ (1646) und ganz besonders|die „Hodosophia“ (1649 u. 1666, 1713. Tabellarisirt von Spener 1690), eine Dogmatik von eigenthümlich allegorischer Anlage (der Mensch ein Wanderer, das Leben der Weg, die Bibel das Licht, die Kirche der Leuchter, Gott das Ziel, der Himmel die Heimath). In dem Interesse, die Gemeinde mit der Kirchenlehre in ihrer ganzen Ausbreitung bekannt und in derselben fest zu machen, schrieb er seine, 10 Bände füllende „Katechismusmilch“, außerdem eine Reihe von Streitschriften, einen „Liber conscientiae“ (2. Ausg. 1679) und eine „Theologia casualis“ (herausgegeben von Mayer 1706). Vgl. Tholuck, Das akademische Leben des 17. Jahrhunderts, II, Halle 1854, S. 126 ff. Theologische Realencyklopädie, XIX, 1865, S. 384 ff. Gaß, Geschichte der protestantischen Dogmatik, I, S. 318 ff. Röhrich, Mittheilungen aus der Elsässer Kirche, II, 1855, S. 271. Eine große Anzahl noch ungedruckter Briefe von und an D., aus welchen eine, dermalen noch fehlende, Biographie vorzugsweise zu schöpfen hätte, befindet sich in der Uffenbach’schen Sammlung auf der Hamburger Stadtbibliothek.

  • Author

    Holtzmann.
  • Citation

    Holtzmann, Heinrich, "Dannhauer, Johann Konrad" in: Allgemeine Deutsche Biographie 4 (1876), S. 745-746 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd120227649.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA