Lebensdaten
1793 – 1869
Geburtsort
München
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Maler ; Lithograph
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 119499223 | OGND | VIAF: 5742490
Namensvarianten
  • Quaglio, Lorenzo
  • Quaglio, Lorenz
  • Quaglio, Lorenzo
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Zitierweise

Quaglio, Lorenz, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119499223.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Giuseppe (s. 1);
    B Angelo I (s. Einl.), Domenico (s. 2);
    1) München 1827 Anna Julia ( 1831), T d. Maurerpoliers Johann Schmid u. d. Maria Barbara Milbauer, 2) München 1832 Walburga (* um 1801), T d. Leonhard Friedl u. d. Franzisca Schadbinder;
    8 K (2 Tüberlebend).

  • Biographie

    Nach einer ersten Unterweisung im Zeichnen bei seinem Vater und seinem Bruder Angelo I wurde Q. im Nov. 1809 in die Münchner Akademie der bildenden Künste aufgenommen, wo er in die Klasse des Historienmalers Andreas Seidl eintrat. Hier blieb Q. bis mindestens 1816 - ob er zwischenzeitlich als Dekorationsmaler am Münchner Hoftheater tätig war, wie in der Literatur häufig behauptet, läßt sich nicht nachweisen. Bereits während seiner Zeit an der Akademie beschäftigte er sich mit der noch jungen Technik der Lithographie, die er vorzüglich beherrschte – seine Blätter zählen zu den besten des frühen Münchner Steindrucks. 1815 entstand die Folge „Unterricht in der Figuren-Zeichnung“, die auf 25 Blättern Kopf-, Nasen-, Augen-, Mundformen und verschiedene Ansichten der menschlichen Gliedmaßen enthält. 1817 erschien ein erster Band des „Königlich Bairischen Gemälde-saals zu München und Schleißheim“, in dem Q. bekannte Gemälde Alter Meister aus Münchner Galerien wiedergab. Auch eigene Werke vervielfältigte er in der Lithographie. Um 1820 entstanden in zwei Heften „Studien nach der Natur zur Landschaft-Staffirung“, in denen Q. Personen aus verschiedenen Gegenden des Voralpengebiets lithographierte. In diesen Darstellungen von Menschen im Alltag fand Q. sein eigentliches Betätigungsfeld, das seine künstlerische Arbeit der folgenden Jahrzehnte bestimmte. Als getreuer Schilderer des oberbayer. Bauern- und Kleinbürgerlebens im Biedermeier trat er durch sorgfältige Zeichnung und genaue Beobachtung hervor, nicht selten auch durch eine humorvolle Charakterisierung der Typen in ihren verschiedenen Volkstrachten. Zahlreiche Reisen führten ihn auch nach Norddeutschland, an I den Rhein, nach Österreich und in die Schweiz. Neben Peter v. Hess und Heinrich Bürkel war Q. um 1840 der bedeutendste Vertreter der Genremalerei in München.

    1835/36 beteiligte sich Q. unter der Leitung seines Bruders Domenico an der Ausmalung des wiederaufgebauten Schlosses Hohenschwangau (nach Entwürfen Moritz v. Schwinds u. Christian Rubens). 1848 scheiterte sein Versuch, „eine Strowaaren-Fabrik zu etabliren“. Auch eine Bewerbung im Jan. 1853 um eine Konservatorenstelle an der kgl. Pinakothek blieb erfolglos, da Q. zu diesem Zeitpunkt bereits an nahezu vollständiger Taubheit litt. Altersgebrechen schränkten seine künstlerische Arbeit in den 60er Jahren stark ein, in denen er aber seinen früheren volkstümlichen Themen treu blieb.

  • Werke

    Aquarelle u. Lithographien (München, Staatl. Graph. Slg. u. Städt. Gal. im Lenbachhaus).

  • Literatur

    P. E. Rattelmüller, L. Q., Der Schilderer oberbayer. Bauern 1793-1869, 1978;
    L. Paluch, L. Q. 1793-1869, in: Oberbayer. Archiv 108, 1983, S. 1-217;
    Ideal u. Natur;
    Aquarelle u. Zeichnungen im Lenbachhaus 1780-1850, Ausst.kat. München 1993, Nr. 37-40, 46-48;
    ThB.

  • Autor/in

    Peter Prange
  • Zitierweise

    Prange, Peter, "Quaglio, Lorenz" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 32 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119499223.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA