Lebensdaten
1878 – 1971
Geburtsort
Saarburg (Lothringen)
Sterbeort
Stuttgart
Beruf/Funktion
Betriebswirt
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 118788809 | OGND | VIAF: 306030278
Namensvarianten
  • Rieger, Wilhelm

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Rieger, Wilhelm, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118788809.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Josef (1831–1904, kath.), wohl aus Amberg (Oberpfalz), Gendarm in Straßburg;
    M Karoline Hoffmann (1844–1929), aus Bergzabern; 6 ältere Geschw;
    – ⚭ Frida Sailer (* 1883), aus Straßburg;
    1 S, 1 T Frida (1906-mind. 1992), Dr., in Stuttgart.

  • Biographie

    R. legte das Abitur in Saarburg ab, studierte nach einer Banklehre sowie Banktätigkeit seit 1914 Rechts- und Staatswissenschaften in Straßburg und wurde 1918 bei Georg Friedrich Knapp mit einer Arbeit über „Die Gründe für den Übergang zur Goldwährung in Deutschland“ promoviert. 1919 an die Handelshochschule Mannheim berufen, ging er nach einem Semester als Direktor an die neu errichtete Handelshochschule in Nürnberg. 1928 wurde R. o. Professor in Tübingen. Hier blieb er, da seine Berufungen nach Köln (1936) und Straßburg (1941) aufgrund seiner Kritik am NS-Regime durch die NSDAP abgelehnt wurden, bis zu seiner Emeritierung 1947. Anschließend übernahm er bis 1948 einen Lehrauftrag an der TH Stuttgart.

    R. stellte dem Gemeinwirtschaftlichkeitsdenken in der älteren Betriebswirtschaftslehre nach 1919 eine streng marktwirtschaftliche Orientierung gegenüber, wobei er auf dem älteren Namen „Privatwirtschaftslehre“ beharrte. Er lehnte, Knapps „staatlicher Theorie des Geldes“ folgend, alle Methoden ab, in Inflationszeiten bei der Gewinnermittlung Geldwertkorrekturen vorzunehmen (Über Geldwertschwankungen, 1938). Schüler und wissenschaftliche Enkel, die sich in einer nur kurze Zeit bestehenden „Wilhelm Rieger-Gesellschaft“ zusammenfanden, folgen R.s Auffassung, nach welcher es keinen „richtigen“ Periodengewinn geben könne, richtig berechnen lasse sich nur der Totalgewinn am Ende der Unternehmung. Kritiker wie Leffsen und Schmider merken allerdings an, daß damit die Frage nach der Definition des zu besteuernden Periodengewinns und des jährlich maximal ausschüttbaren Betrags nicht beantwortet wird. R., der zu seiner Zeit als „theoretisches Gewissen“ seines Fachs galt, bleibt durch seine scharfsinnige Kritik an begrifflichen Ungenauigkeiten der Dynamischen Bilanzlehre und durch eine klare, v. a. in Finanzierungsfragen weiterführende „Einführung der Privatwirtschaftslehre“ (1927, ³1984) bis heute in Erinnerung.|

  • Auszeichnungen

    Dr. rer. oec. h. c. (München 1958);
    Dr. oec. publ. h. c. (Erlangen-Nürnberg 1958).

  • Werke

    Weitere W Schmalenbachs dynam. Bilanz, 1936, ²1953.

  • Literatur

    Die Unternehmung im Markt, FS f. W. R. z. 75. Geb., 1953 (P);
    J. Fettel, Zu W. R.s 75. Geb.tag, in: Betriebswirtschaftl. Forsch. u. Praxis 5, 1953, S. 257-63;
    W. Hasenack, W. R., der Schöpfer e. geschlossenen „Privatwirtsch.lehre“ 80 J. alt, ebd. 10, 1958, S. 129-42;
    D. Engel, W. R.s Theorie d. „heutigen Wertes“ u. sein System d. Privatwirtsch.lehre, 1965;
    J. Fettel (Hg.), W. R., Erinnerungen u. Dok. aus 50 J. seines Wirkens z. Vollendung seines 90. Lebensj. überreicht v. d. Wilhelm-Rieger-Ges., 1968;
    O. Hahn (Hg.), FS z. hundertsten Geb.tag v. W. R. u. W. Vershofen, 1979 (W-Verz.);
    D. Schneider, Betriebswirtsch.lehre, IV: Gesch. u. Methoden d. Wirtsch.wiss., 2001, S. 204-11.

  • Porträts

    Foto in: F. Klein-Blenkers, Entwurf e. Gesamtübersicht über d. Hochschullehrer d. Betriebswirtsch. in d. Zeit v. 1898-1955, 1992, S. 417.

  • Autor/in

    Dieter Schneider
  • Zitierweise

    Schneider, Dieter, "Rieger, Wilhelm" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 580-581 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118788809.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA