Dates of Life
unbekannt
Occupation
Ratsmitglieder in Lübeck
Religious Denomination
mehrkonfessionell
Authority Data
GND: 138809305 | OGND | VIAF: 95433000
Alternate Names
  • Castorp
  • Kastorp

Quellen(nachweise)

Literatur(nachweise)

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Castorp, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd138809305.html [29.04.2024].

CC0

  • Biographical Presentation

    Castorp: Heinrich C. Drei Männer dieses Namens haben nach einander im Rathe der Stadt Lübeck gesessen: Vater, Sohn und Enkel. Der älteste H. C., seit 1452 Rathmann, 1463 Bürgermeister, stirbt 14. April 1488. Er wird als friedliebender kluger Stadtregent geschildert, welcher Tagfahrten dem Anbinden der Sturmfahne an die Stange vorzog und durch seine Vermittlungspolitik, gepaart mit rechtzeitiger Entschiedenheit, nach den heftigen Kämpfen des beginnenden 15. Jahrhunderts eine ruhige Entfaltung der Macht und Wohlhabenheit der Reichsstadt herbeiführte. Bei allen namhaften Verhandlungen jener Zeit, z. B. der Gesandtschaft nach Preußen zur Aussöhnung des Ordens mit Polen (1464), dem Utrechter Frieden (1474) u. a., wird H. C. genannt. Er befestigte die Stellung des Raths, dem er mehr und mehr im Patriciat und in der Geldaristokratie eine Stütze gab. Seinem Einflusse verdankte die adeliche Zirkelcompagnie ihre förmliche Bestätigung durch Kaiser Friedrich III. (1485). Er gründete die ähnlichen Gesellschaften der Greveraden- und der Kaufleute-Compagnie, deren noch nicht geschlechtsfähige, aber begüterte und wohlhabende Genossen allmählich in die Zirkler hineinwuchsen. Allen dreien gehörte H. C. als Mitglied an. Von den kirchlichen Stiftungen, welche den Glanz dieses Stadtadels zu mehren bestimmt waren, ist die genannteste die der Sängercapelle, eingerichtet für die Vervollständigung des Gottesdienstes zu Ehren der Jungfrau Maria in der ihr geweihten (Raths-) Kirche, aber mit besonderer Ausbildung der musikalischen Seite desselben in Gesang und Orgelbegleitung. Die Castorp werden vor Andern als bei der Sängercapelle betheiligt aufgeführt. — Der Enkel Hinrich (Rathmann 1530, 1537) sollte sogar die Fortdauer dieser Stiftung auf die Neuzeit sichern helfen. Er ward dem Ausschusse beigegeben, welcher die evangelische Kirchenordnung für die Stadt mit Bugenhagen zu entwerfen hatte. Für die Besoldung der Lehrer an der neu zu errichtenden lateinischen Schule im Franciscanerkloster zu S. Catharinen bestimmte man die Einkünfte der Sängercapelle, wogegen der Cantor der Schule die Leitung und Ausbildung für den Kirchengesang übernahm. — Der mittlere H. C. (Rathmann 1500, als Bürgermeister 1512) wird, wie sein Vater, in staatsmännischer Thätigkeit schon früh und neben diesem genannt. Er war desselben Begleiter nach Preußen|(1464) und verzeichnete damals die Verhandlungen, berichtete auch allerlei gleichzeitige Ereignisse. Ueber das aus diesen und ähnlichen Veranlassungen hervorgegangene chronikalische Werk, das Reimar Kock als eine seiner Quellen anführt, sind wir nur ungenügend unterrichtet. Schon R. K. schildert es als sehr abgängig im Aeußern: so wird es bald nachher der Vernichtung anheim gefallen sein.

  • Author

    Mantels.
  • Citation

    Mantels, "Castorp" in: Allgemeine Deutsche Biographie 4 (1876), S. 69-70 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd138809305.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA