Lebensdaten
1761 – 1846
Geburtsort
Malborghetto (Malborghet bei Tarvis, Kärnten)
Sterbeort
Triest
Beruf/Funktion
Industrieller
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 13923926X | OGND | VIAF: 100530125
Namensvarianten
  • Reyer, Franz Thaddäus von
  • Reyer, Franz Thaddäus von
  • Reyer, Francesco Taddeo von

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Zitierweise

Reyer, Franz Thaddäus von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd13923926X.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Karl Ferdinand R. (?), Buchhalter d. Gewerken Strohlendorf aus M.;
    M Sabina Villavero (?);
    ⚭ Maria Constanze Edle v. Millesi (1770–1859);
    S Franz Xaver (1793–1851), Karl Ferdinand (Carlo Ferdinando) Frhr. v. R. (1800-72, österr. Frhr. 1859), Großkaufm., Industr., Konstantin Frhr. v. R. (1801-75, österr. Frhr. 1859), übernahmen nach R.s Tod d. Leitung d. väterl. Unternehmen (beide s. ÖBL);
    E Franz Thaddäus Frhr. v. Reyer (1824–1909, österr. Frhr. 1859), österr. Dipl., zuletzt in Brasilien (s. BJ 14, Tl.);
    N Ida Pfeiffer (1797–1858), Reiseschriftst. (s. NDB 20);
    Gr-N Eduard R. (1849-1914), o. Prof. d. Geol. an d. Univ. Wien, Bibl.referent d. Niederösterr. bzw. Wiener Volksbildungsver., Mitgl. d. Leopoldina, Costantino R.-Castagna (1828–1931), Turnlehrer, Linguist, gründete 1866 d. erste ital. Sportztg. (beide s. ÖBL).

  • Biographie

    R. studierte in Klagenfurt Philosophie und Theologie. Anschließend als Erzieher bei der Kaufmannsfamilie Strohlendorf in Triest tätig, wurde er dort kaufmännischer Mitarbeiter. Er begleitete als Ladungsaufseher 1783 ein Schiff Strohlendorfs nach Nordamerika, wo er durch den dortigen Warenabsatz erste Handlungsabschlüsse zwischen Triest und Amerika erreichte. Er blieb einige Jahre in Amerika und gründete nach seiner Rückkehr 1788 mit dem Triester Kaufmann Pellegrini das Kommissions- und Speditionshaus „Pellegrini & Reyer“. 1799 trat der Triester Kaufmann Schlik als Partner in die Firma, nunmehr „Reyer & Schlik“, ein, Pellegrini schied 1803 aus. Die Firma wurde zu einem der größten Unternehmen der Habsburger Monarchie mit Zweigen des Versicherungs- und Bankwesens sowie der Industrie. Während der franz. Besetzung Triests seit 1809 in Wien, gründete R. dort eine neue Firma; seit 1813 war er wieder in Triest tätig. 1819 erwarb er von F. W. Trenter eine Kolonialzuckerraffinerie in Wiener Neustadt, deren Produktion er vervielfachte; die gleichzeitig gekauften Grünbacher Steinkohlenwerke stieß er bald wieder ab. Im Mittelpunkt seiner Unternehmungen unter dem Namen „Reyer & Schlik“ standen Handelstransporte, unter Umgehung der Kontinentalsperre importierte er Kolonialwaren in großem Stil aus den USA und England über russ. und poln., später türk. Häfen und exportierte nach Deutschland und Frankreich. Er besaß Filialen in London, Amerika und dem Fernen Osten. 1803 wurde R. Direktor der Versicherungsgesellschaft Scrittoio di Sicurtà, 1805 Mitglied des Handelsrats, 1806 Hilfsassessor des Merkantil- und Wechselgerichts 2. Instanz, 1807 Wirkl. Börsendeputierter und 1808 Stadtrat. R. erkannte frühzeitig die zunehmende Bedeutung des Versicherungswesens für die Seefahrt. 1822 wurde er Präsident der Azienda assicuratrice, einer der größten Triester Versicherungsgesellschaften. In dieser Funktion war er 1836 an der Gründung der Dampfschiffahrtsgesellschaft, der 2. Sektion des Österr. Lloyd, beteiligt und wurde deren erster Präsident und Generaldirektor des Österr. Lloyd. Nach seinem Tod übernahmen seine drei Söhne die Leitung seiner Unternehmungen.

  • Literatur

    Wiener Ztg. v. 29.1.1846;
    S. Formiggini, L'angelo della Risurrezione, Monumento R., 1853;
    G. Caprin, I nostri nonni, 1888, S. 25;
    In occasione del giubileo centenario della Ditta commerciale di Trieste Reyer & Schlik, 1889;
    75 J. Österr. Lloyd 1836-1911, FS 1911, S. 7, 12;
    G. Stefani, B. Astoni, Il Lloyd Triestino (1836–1936), 1938, 21 ff.;
    O. de Incontrera, Trieste e l'America (1782–1830), 1960, S. 25 ff.;
    R. E. Coons, Steamships, Statesmen, and Bureaucrats, 1975, S. 5-9, 39;
    H. Kreiner, Ein Ber. über d. Grünbacher Steinkohlenbergbau u. seine Zeit 1823-1965, 1985, S. 23, 29;
    Wurzbach;
    Geneal. Tb. d. Adeligen Häuser Österr. 1, 1905;
    Adelslex. XI, 2000, S. 361 f.

  • Autor/in

    Andrea Pühringer-Gräf
  • Zitierweise

    Pühringer-Gräf, Andrea, "Reyer, Franz Thaddäus von" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 482 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13923926X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA