Lebensdaten
1634 – 1708
Geburtsort
Naumburg (Saale)
Sterbeort
Naumburg (Saale)
Beruf/Funktion
evangelischer Theologe ; Schulmann
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 124666124 | OGND | VIAF: 77253857
Namensvarianten
  • Pretten, Johannes
  • Pretten, Johann
  • Prett, Johann
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Pretten, Johannes, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd124666124.html [26.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Pretten: Johannes P., Theolog und Schulmann, geboren am 16. November 1634 in Naumburg a. d. Saale, am 15. März 1708 ebenda. Er besuchte die Gymnasien zu Naumburg, Gera und Halle, studirte seit 1656 in Leipzig und Jena, war zwischendurch 1657 Hauslehrer in Zeitz und erwarb sich 1659 in Jena die Magisterwürde. Noch im nämlichen Jahre ward er als Rector an das Domgymnasium seiner Heimathstadt berufen und wirkte in dieser Stellung bis 1663. Unter ihm zuerst wurde die Sitte gedruckter Weihnachts- und Abgangsprogramme an der Anstalt eingeführt. Im J. 1663 gab P. das Schulamt auf, um Diakonus an der Naumburger Wenzelskirche zu werden. Von da ging er 1681 als Superintendent nach Schleusingen, wo er sich durch Herausgabe des Schleusinger Bibelwerkes (1684, neue Auflagen 1691, 1694, 1695, 1698) bekannt machte, das ihn auch mit Spener in Briefwechsel setzte. Um am Schleusinger Gymnasium theologische Vorlesungen zu halten, ließ sich P. in Jena zum Licentiaten machen; später ernannte ihn die theologische Facultät daselbst auch zum Doctor der Theologie. Auf besondern Wunsch seines Landesherrn, des Herzogs Moritz Wilhelm von Sachsen-Zeitz, kehrte P. 1684 als Oberpfarrer der Wenzelskirche und Inspector des Nathsgymnasiums nach Naumburg zurück, das er nun nicht wieder verließ. Er dichtete mehrere geistliche und andere Lieder und ließ einige Leichenpredigten sowie als Beigabe zu dem Schleusinger Bibelwerk ein Verzeichniß veralteter deutscher Ausdrücke drucken. Ferner ist von ihm außer den Schulprogrammen ein gelehrtes Büchlein „De notis sive siglis antiquorum“ (Zeitz 1660) erschienen, in dem er im Anschluß an den Brief des Justus Lipsius „De notis“ zum ersten Mal eine Zusammenstellung der lateinischen Abkürzungen lieferte, wie es später auch Sertorius Ursatus (Padua 1672) und Johannes Nicolai (Leiden 1703) gethan haben. Ein lebensgroßes Oelgemälde Pretten's befindet sich im Bildersaale der Naumburger Wenzelskirche.

    • Literatur

      J. M. Weinrich, Kirchen- und Schulstaat des Fürstenthums Henneberg, S. 419. — J. M. Schamelius, Pflicht gegen die Todten, S. 49 ff. —
      Derselbe, Numburgum literatum I, S. 106—114 u. 128. —
      H. Holstein, Abriß einer Geschichte des Domgymnasiums zu Naumburg, I, S. 15 f. u. 76. — K. Bornhak, Das geistliche Ministerium der Ephorie Naumburg, S. 6 f. —
      P. Mitzschke, Naumburger Inschriften, S. 379. —
      Derselbe, Der Brief des Justus Lipsius „De notis“ im „Archiv für Stenographie“ 1882, Nr. 403/4 (Juli-August), S. 190 ff. —
      A. Fischer, Liederlexikon II, S. 264 f. — J. C. Wetzel, Hymnopoeographia II, S. 318. —
      Bode, S. 273, Nr. 904. — K. Goedeke, Grundriß z. Gesch. d. d. Dichtung² III, S. 291, Nr. 26. — H. Bergner, Bau- u. Kunstdenkmäler d. Stadt Naumburg, S. 265, Nr. 9.

  • Autor/in

    Mitzschke.
  • Zitierweise

    Mitzschke, "Pretten, Johannes" in: Allgemeine Deutsche Biographie 53 (1907), S. 114 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd124666124.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA