Lebensdaten
1883 – 1967
Geburtsort
Bremen-Walle
Sterbeort
Bremen
Beruf/Funktion
Wasserbauingenieur
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 139215395 | OGND | VIAF: 100509633
Namensvarianten
  • Plate, Ludwig
  • Plate, Jürgen Ludwig
  • Plate, L.

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Zitierweise

Plate, Ludwig, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd139215395.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Friedrich, Schulvorsteher u. Organist in B.;
    M Sophie Steinberg;
    Ov Ludwig (s. 1);
    1914 Käthe Rauner ( 1983);
    3 S, 3 T.

  • Biographie

    Nach dem Abitur am Alten Gymnasium in Bremen begann P. 1903 das Studium zum Bauingenieur an der Univ. Straßburg, wechselte im WS 1904/05 zur TH Hannover und erhielt 1908 das Ingenieursdiplom. 1908 zunächst Bauführer bei der Erweiterung des Kaiser-Wilhelm-Kanals, übernahm P. im selben Jahr eine Stelle als Ingenieur beim Bau des Bremer Weserwehrs. Als Assistent des Oberingenieurs Immanuel Kölle entwickelte er das Prinzip des versenkten Sektorwehrs weiter (Sektorförmiges Klappenwehr mit waagerechter Drehachse, DRP 248 648, 1912). Der Bau der Wehranlage begann 1909, die beiden Wehrkörper wurden 1910 installiert und das Wehr mit Turbinenanlage und zwei Schiffsschleusen 1911 fertiggestellt; es blieb bis 1993 in Betrieb. 1911 unternahm P. eine Studienreise in die USA. Nach seiner Rückkehr war er mit umfangreichen Reparaturmaßnahmen an dem neugebauten Wehr beschäftigt, 1914 folgten Untersuchungen zur Wasserführung eines Arms der Außenweser. Rufe an die Hochschulen in Hannover, Aachen und Dresden lehnte P. ab und wurde 1918 Staatsbaumeister in Bremen. 1919-22 bearbeitete er verschiedene Kanalprojekte wie den Hansa-Kanal, der Bremen direkt an das westdeutsche Schiffahrtskanalnetz anbinden sollte. 1921 erfolgte seine Ernennung zum Staatsbaurat in der Strombauverwaltung. Mit dem Übergang der Wasserstraßen auf das Deutsche Reich (1921) konnte das Hauptfahrwasser der Außenweser in den Fedderwarder Arm verlegt werden. Nach P.s Plänen wurde das Projekt 1922-28 verwirklicht und die Fahrrinne der Außenweser von 7, 5 auf 10, 3 m vertieft. 1923 wurde P. Strombaudirektor und damit Leiter der Wasserstraßendirektion Bremen. Die Vertiefung und Verbreiterung der Unterweser für Schiffe mit 9 m Tiefgang wurde von ihm geplant und 1925-30 realisiert. Seine Pläne von 1928 und 1935 für einen weiteren Ausbau der Außenweser wurden hingegen nicht ausgeführt. Seit 1931 Oberbaudirektor für Strom- und Hafenbau, ließ P. Kohle- und Erzumschlaganlagen im Bremer Industriehafen errichten und fertigte Pläne für neue Hafenbecken am linken Weserufer. Im Zuge einer Verwaltungsreform wurde er 1935 von der brem. Hafenbauverwaltung entbunden.

    1939 übernahm P., der sich während der NS-Herrschaft nicht politisch betätigte, die Vertretung des Deutschen Reiches im Ausschuß der beratenden Ingenieure der Europ. Donaukommission. Nach Kriegsende wurden ihm die Instandsetzungsarbeiten der bombenge-schädigten Wehranlagen und die Räumung der Weser von Minen und Schiffswracks übertragen (1949 Ruhestand). Letzte Pläne P.s für die Vertiefung der Unterweser auf 9 m unter Seekartennull sowie die Vertiefung der Außenweser auf 12 m wurden erst Jahrzehnte später realisiert; 1960 wurde der „Werdersee“ fertig, wenn auch kleiner als von P. geplant.|

  • Auszeichnungen

    Dr.-Ing E. h. (Hannover 1951);
    brem. Senatsmedaille f. Kunst u. Wiss. (1953);
    Gr. BVK (1953).

  • Werke

    Der selbsttätige Regler d. Sektorwehres in d. Weser bei Bremen, in: VDI-Zs. 1917, S. 902 ff.;
    Der Ausbau d. Unterweser, in: Jb. d. Hafenbautechn. Ges. 7, 1925, S. 150-64;
    Die Vertiefung d. Außenweser durch d. Ausbau d. Fedderwarder Armes, ebd. 9, 1928, S. 167-71;
    Die Instandsetzung d. Bremer Weserschleuse, in: Die Bautechnik 1934, S. 41 ff.;
    Gesch. d. Seezeichenwesens u. s. Gestaltung an d. Weser, 1948 (ungedr);
    Verbesserungen v. Mündungen natürl. Wasserläufe in e. Meer mit Tidebewegung mit bes. Berücks. d. Nordsee, 1949;
    Die Weser als Seewasserstraße (Ber. f. d. Küsten-Ausschuß), 1951;
    Weser-Ausbau 1900-1950 u. Wehranlage, in: Bremen u. seine Bauten, 1952, S. 19-39;
    Btrr. in: Brem. Biogr. |

  • Nachlass

    Nachlaß: StA Bremen.

  • Literatur

    H. Schwarzwälder, Berühmte Bremer, 1972, S. 203-30.

  • Autor/in

    Karl-Heinz Hofmann
  • Zitierweise

    Hofmann, Karl-Heinz, "Plate, Ludwig" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 508 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139215395.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA