Lebensdaten
1733 – 1813
Beruf/Funktion
preußischer General
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 139211624 | OGND | VIAF: 100506284
Namensvarianten
  • Pirch, Franz Otto von

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Pirch, Franz Otto von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd139211624.html [16.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Pirch: Franz Otto v. P., preußischer General der Infanterie, am 16. Februar 1783 auf dem väterlichen Gute Nosinke oder Klein-Nossin im Kreise Stolp in Pommern geboren und bei den Brüdern seines Vaters, welche sächsische Officiere waren, in Dresden erzogen, stand zuerst ebenfalls in sächsischen Diensten, kam durch die Gefangennahme von Pirna in preußische und nahm in diesen am siebenjährigen Kriege zunächst in Böhmen, dann in Pommern und schließlich in Sachsen, später auch am baierischen Erbfolgekriege und im J. 1787 an dem Feldzuge in Holland theil. Als 1793 von Wesel aus ein Corps unter dem Herzog Friedrich von Braunschweig gegen die Franzosen in Marsch gesetzt wurde, führte P., welcher für seine Person demselben zugetheilt wurde, ohne daß sein in Stettin garnisonirendes Regiment mobil gemacht war, die Avantgarde desselben am 30. Januar über den Rhein. Zum Commandanten von Venloo ernannt, vertrieb er am 5. März durch ein Bombardement den Feind aus dem gegenüberliegenden Fort Saint-Michel. Das Corps trat darauf zur Hauptarmee unter dem Prinzen von Sachsen-Coburg; das Commando desselben überahm der General v. Knobelsdorff. P. focht mit demselben zunächst in den Niederlanden, seit dem Monat September aber bei der Armee des Herzog Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig und seines Nachfolgers, des Feldmarschall v. Möllendorff, in der Rheinpfalz. Die Deckung des Abmarsches aus dem Lager von Saarbrücken in die Stellung bei Moorlautern am 18. und 19. November und sein Verhalten in der am 29. und 30. desselben Monats bei letzterem Orte geschlagenen Schlacht trugen ihm den großen Rothen Adlerorden ein, welchen Landgraf Friedrich V. von Hessen-Homburg ihm mit einem sehr schmeichelhaften Handschreiben übersandte; am 23. Mai 1794 focht er wieder bei Kaiserslautern. Nach dem Baseler Frieden ging er zu den in Südpreußen stehenden Truppen; 1796 übernahm er die Stellung als General-Inspecteur der pommerschen Infanterie in Stargard, welche ihm bereits 1793 verliehen worden war. Im J. 1800 erhielt er den Schwarzen Adlerorden; der gute Zustand der unter seinen Befehlen stehenden Truppen veranlaßte König Friedrich Wilhelm III. ihm mehrfach namhafte pecuniäre Zuwendungen zu Theil werden zu lassen. Als im Herbst 1805 die Armee mobil gemacht wurde, führte P. das Pommersche Corps nach Thüringen und erhielt hier das Commando des Hauptcorps der Armee des Herzogs von Braunschweig; es zeigte sich jedoch, daß er den Anforderungen, welche der Dienst im Felde macht, nicht mehr gewachsen war; er wurde daher nach Rückkehr der Truppen in ihr Friedensverhältniß in den Ruhestand versetzt und gleichzeitig zum Gouverneur von Colberg ernannt, wobei ihm eröffnet wurde, daß dies nur eine Sinecure und daß er seinen Wohnsitz nach eigener Wahl überall anderswo nehmen könne; er lebte daher bis zu seinem am 16. August 1813 erfolgten Tode in Stargard, zwei seiner Söhne waren gleichzeitig mit ihm Generale.

    • Literatur

      Zeitschrift für Kunst, Wissenschaft und Geschichte des Krieges, Berlin 1857, 100. Band, S. 107. — Militär-Wochenblatt. Berlin 1839. Nr. 15.

  • Autor/in

    B. Poten.
  • Zitierweise

    Poten, Bernhard von, "Pirch, Franz Otto von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 26 (1888), S. 171-172 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139211624.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA