Lebensdaten
1543 – 1587
Geburtsort
Genua
Sterbeort
Prag
Beruf/Funktion
Komponist
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 123402476 | OGND | VIAF: 72300175
Namensvarianten
  • Pinelli de Geradis, Giovanni Baptista
  • Pinellius de Geradis, Giovanni Baptista
  • Pinellius de Geradis, Giovanni
  • mehr

Quellen(nachweise)

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Pinelli de Geradis, Giovanni, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd123402476.html [19.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Pinelli (us) de Geraldis: Giovanni Baptista P. war nach der Angabe von Fétis (Biographie univers. des musiciens. Paris 1864, Th. 7) 1543 zu Genua geboren. In dem „Deutschen Magnificat mit 4 und 5 Stimmen“, Dresden 1583, bei Matthes Stöckel, befindet sich ein Porträt des Autors, welches 1583 angefertigt ist und das Alter von 39 Jahren nennt, so daß die Angabe von Fétis wohl richtig sein kann. 1571 als Cantor am Dome zu Vicenza erwähnt, lebte er später in Prag und kam, empfohlen durch Landgraf Friedrich V. von Hessen-Homburg nach dem Tode des Antonius Scandellus (18. Januar 1580) an dessen Stelle als kurfürstl. sächs. Capellmeister nach Dresden. P. verstand es nicht, sich in dieser damals glänzenden Stellung zu halten. Er hatte sich nämlich die Gunst der protestantischen Geistlichkeit durch sein leichtsinniges Betragen im Dienste nicht zu erwerben gewußt und es kam in dem kurzen Zeitraume von vier Jahren mehr als eine Klage und ein verdrießlicher Handel nach dem andern zu Tage. Ob dabei sein Verhältniß zur römisch-katholischen Kirche, der er trotz seiner Stellung als Capellmeister eines protestantischen Hofes treu geblieben war, mit im Spiele gewesen sei, muß aus Mangel an Beweisen dahingestellt bleiben. Soviel ist aber gewiß, daß eines Sonntags in der Kirche während des Vespergottesdienstes P. sich einen groben Exceß mit einem Chorknaben zu Schulden kommen ließ, bei welchem er den Knaben nicht nur mit Füßen getreten, sondern sogar den Dolch auf ihn gezückt und ihn mit andern unziemlichen Redensarten mißhandelt hatte. Dies gab der Sache den Ausschlag. P. wurde zwar nicht förmlich entlassen, ihm aber doch das consilium abeundi im J. 1584 gegeben. (Monatshefte für Musikgeschichte. Erster Jahrgang 1869, Berlin, S. 189.) 1585 stand P. schon wieder in Prag in kaiserlichen Diensten. Doctor Ludwig von Köchel ("Die kaiserl. Hofmusikkapelle in Wien von 1543—1867“, Wien 1869) führt S. 50, Nr. 234 unter den Tenoristen der Capelle Joh. B. Pinelli (Pinollo) an, der am 15. Juni 1587 starb. Von Pinelli's Compositionen werden erwähnt: „VI Misse a 4 voci“ (Dresden 1582); „Deutsches Magnificat in den 8 Kirchentönen“ (Dresden 1583); „Madrigali a piu voci“ (Dresden 1584); „Cantiones sacrae 8, 10, 15 voci“ (Dresden 1584); „Rewe kurtzweilige teutsche Liedlein mit 5 Stimmen u. s. w.“ (Dresden 1584); „Libro primo de Neapolitane à 5 voci“ (Dresden 1585); „Motetti quinque vocum a Joanne Baptista Pinello italo nobilique Genuensi, S. C. M. musico composita“ (?); impressa Pragae per Giorgium Negrinum, 1588; „18 Musetten für sünff Stimmen“ (Prag 1588).

  • Autor/in

    Fürstenau.
  • Zitierweise

    Fürstenau, Moritz, "Pinelli de Geradis, Giovanni" in: Allgemeine Deutsche Biographie 26 (1888), S. 150 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd123402476.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA