Dates of Life
1757 – 1826
Place of birth
Ludwigsburg
Place of death
Stuttgart
Occupation
russischer General
Religious Denomination
evangelisch?
Authority Data
GND: 117685704 | OGND | VIAF: 15552563
Alternate Names
  • Phull, Karl Ludwig August von
  • Pfuel, Karl Ludwig August von
  • Phull, C. L. de
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Objekt/Werk(nachweise)

Places

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Citation

Phull, Karl Ludwig August von, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117685704.html [29.03.2024].

CC0

  • Biographical Presentation

    Phull: Karl Ludwig August v. P., russischer General, bekannt durch seine Theilnahme am Kriege von 1812. Ein Sohn des würtembergischen Generallieutenants und schwäbischen Kreiscommandanten Ludwig August v. P. ist er in Ludwigsburg am 6. November 1757 geboren. Er trat 1777 in den preußischen Kriegsdienst und wurde in die Nähe Friedrichs II. gezogen, 1781 in dessen Generalstab. 1793 machte er den Feldzug am Rhein mit und übernahm 1806 die Stellung des Generalstabschefs König Friedrich Wilhelms III. Tiese scheint ihn wenig befriedigt zu haben; denn als er in demselben Jahre mit einer Sendung zu Kaiser Alexander I. beauftragt wurde, trat er in russische Dienste über und gewann des Kaisers unbedingtes Vertrauen. Mit dem Range|eines Generalmajors hatte er jenem Unterricht in der Kriegskunst zu ertheilen und natürlich wurde dabei auch die Möglichkeit eines französisch-russischen Krieges ins Auge gefaßt. So wenig es nachzuweisen ist, daß der später ausgeführte Plan, den Feind in das Innere Rußlands zu locken und so zu verderben, gerade Phull's eigenster Gedanke ist, so sehr steht es fest, daß er diesen Plan mit Lebhaftigkeit behandelte und den Kaiser von dessen Nothwendigkeit überzeugte. Deshalb galt er Alexander als Urheber des so folgereichen Rückzugs, wie er ihm am 12. December 1813 (n. St.) schrieb: „c'est vous qui avez conçu le plan qui avec l'aide de la providence a eu pour suite le salut de la Russie et celui de l'Europo.“ Die Russen freilich waren mit P. weniger zufrieden. Sei es aus Neid über die Bevorzugung überhaupt, sei es infolge des Verdachts, daß er Rußland an Napoleon verrathen habe, wurde er so angefeindet, daß er nicht nur das Heer, sondern auch das Land verlassen mußte. Der Kaiser selbst soll ihn acht Tage lang in seinem eigenen Cabinet versteckt haben. Im October 1812 gelang es ihm unter vielen Mühsalen über Schweden nach England zu entfliehen; doch hielt er sich hier nicht lange am, sondern wandte sich nach dem Haag, wohl auf Veranlassung des Prinzen von Oranien, dem er kriegswissenschaftliche Vorlesungen gehalten hatte. Im Juni 1814 wurde er dann zum russischen Gesandten daselbst ernannt. Hier und in Brüssel, wo sich der Hof von Zeit zu Zeit aufhielt, führte er mit seiner umsichtigen und geistreichen Gemahlin ein glänzendes Haus und sah mehrmals den Kaiser bei sich, dessen große Freigebigkeit und fortgesetztes Vertrauen ihm seine Stellung sehr erleichterte. Als seine Gemahlin einer Gemüthskrantheit verfiel, zog er es vor, 1821 selbst zurückzutreten. Er wandte sich, immer noch in des Kaisers hoher Gunst, nach Stuttgart und starb hier am 25. April 1826. Einige seiner Studien wurden 1853 von dem Oberst von Batz veröffentlicht.

    • Literature

      Poten, Handbuch der Militärwissenschaften. — Allgemeine conservative Monatsschrift 1882, II, 330. — Memoiren des Herzogs Eugen von Würtemberg.

  • Author

    Eugen Schneider.
  • Citation

    Schneider, Eugen, "Phull, Karl Ludwig August von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 26 (1888), S. 93-94 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117685704.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA