Lebensdaten
1878 – 1951
Geburtsort
Alexandria (Ägypten)
Sterbeort
Davos (Schweiz)
Beruf/Funktion
Strafrechtler
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 11605753X | OGND | VIAF: 62290529
Namensvarianten
  • Delaquis, Ernst
  • Delaquis, Ernst A.

Objekt/Werk(nachweise)

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Orte

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Zitierweise

Delaquis, Ernst, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11605753X.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Auguste, Kaufmann;
    M Marie Rabeau;
    1908 Charlotte ( 1948), T des Rudolf Névir u. der Joh. Reinhardt;
    1 S, 2 T.

  • Biographie

    D. studierte Rechtswissenschaft in Heidelberg, München, Berlin, promovierte zum Dr. jur. in Berlin 1904 mit einer Arbeit über den untauglichen Versuch, habilitierte sich für Strafrecht und Strafprozeßrecht in Berlin. Hier war er Assistent am Kriminalistischen Institut unter Franz von Liszt, dessen nächster Mitarbeiter er in der Internationalen Kriminalistischen Vereinigung wurde. 1914 wurde er außerordentlicher Professor in Frankfurt/Main, 1919-29 war er Chef der Polizeiabteilung des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartements Bern, zugleich Honorarprofessor an der Universität Bern. 1929-34 war D. ordentlicher Professor in Hamburg, gleichzeitig dort Konsul der Schweiz, 1934-38|Direktor des Schweizerischen Touring-Clubs in Genf und Honorarprofessor an der dortigen Universität, 1938-49 Generalsekretär der Internationalen Strafrechts- und Gefängniskommission in Bern, seit 1944 auch ordentlicher Professor an der Universität Bern. 1949 trat er von seinen Ämtern aus Gesundheitsrücksichten zurück.

    D. schrieb seine Habilitationsschrift über die Rehabilitation und veröffentlichte eine Fülle von Aufsätzen zu allen Fragen der Kriminalpolitik, des Gefängniswesens, der Strafrechtsreform. Er ging von der durch Liszt begründeten modernen soziologischen Strafrechtsauffassung aus und wurde zu einem ihrer bedeutendsten und international anerkannten Vertreter. Dank seiner ungewöhnlichen Sprachenkenntnisse und seiner internationalen Beziehungen setzte er sich für eine Pflege der Strafrechtswissenschaft und die Bekämpfung des Verbrechens auf internationaler Basis ein. In der 2. Expertenkommission für die Vorbereitung eines Schweizerischen Strafgesetzbuches hat er bedeutenden Anteil an der Überwindung kantonaler Rechtszersplitterung und an der Vereinheitlichung des Schweizerischen Strafrechts im Zeichen moderner Kriminalpolitik gehabt. Durch seine Mitarbeit in der Internationalen Kriminalistischen Vereinigung und in der Internationalen Gefängniskommission hat D. auch der Strafrechtsreform in Deutschland und in anderen Ländern reiche Anregungen gegeben.

    D. ist lange Jahre Mitherausgeber der von Liszt und A. Dochow begründeten Zeitschrift für die gesamte Strafrechtswissenschaft und bis zu seinem Tode Mitherausgeber der Schweizerischen Zeitschrift für Strafrecht gewesen. Seine Arbeiten sind vornehmlich in diesen Zeitschriften sowie in den Mitteilungen der Internationalen Kriminalistischen Vereinigung zu finden. D. ist ein hervorragender akademischer Lehrer gewesen, der seine Hörer durch einen ungewöhnlich klaren und lebendigen Vortrag fesselte.

  • Werke

    Verz. in: Kürschner, Gel.-Kal. 4, 1931.

  • Literatur

    Logoz, Thormann u. Germann, Prof. E. D., in: Schweizer. Zs. f. Strafrecht 66, Bern 1951, S. 373 bis 376;
    Eberh. Schmidt, E. D. zum Gedächtnis, in: Zs. f. d. ges. Strafrechtswiss. 64, 1952, S. 434 ff.

  • Autor/in

    Eberhard Schmidt
  • Zitierweise

    Schmidt, Eberhard, "Delaquis, Ernst" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 573-574 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11605753X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA