Lebensdaten
1866 – 1936
Geburtsort
Marten (Westfalen)
Sterbeort
Dortmund
Beruf/Funktion
Bergbauunternehmer
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 135735459 | OGND | VIAF: 8611037
Namensvarianten
  • Deilmann, Carl
  • Deilmann, Karl

Orte

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Zitierweise

Deilmann, Carl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd135735459.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Vorfahren waren Berg-, Land- und Forstleute;
    V Carl Herm. (1837–86), Steiger, später Schachtbau-Unternehmer in Dortmund;
    M Berta Hertz (1842–1918);
    Dortmund 1892 Selma Kramberg (* 1868);
    2 S, 1 T, u. a. Carl (* 1894), Bergassessor, Leiter des väterlichen Unternehmens.

  • Biographie

    Nach dem Tode des Vaters verließ D. das humanistische Gymnasium in Dortmund und übernahm die Leitung des väterlichen Schachtbau-Unternehmens. Mit 22 Jahren gründete er in Dortmund eine eigene Firma für Schachtbau. Um die Jahrhundertwende gliederte D. seinem aufblühenden Werk eine Tiefbohrabteilung an, die sich sehr schnell zu großer Bedeutung entwickelte. Bereits 1904 waren zehn schwere Tiefbohranlagen in Betrieb, die für Aufschlußbohrungen auf Kohlevorkommen in Westfalen, Südholland und Belgien eingesetzt wurden. D. hatte inzwischen den Schwerpunkt seines Unternehmens zu den Bohrungen verlagert. Er galt zu dieser Zeit schon neben Raky, Lapp und Truman als einer der erfolgreichsten deutschen Tiefbohringenieure. Viele seiner damals eingeführten Verbesserungen der Bohrtechnik in besonders harten Schichten (Rutschschere zum Abfangen der Gestängeschläge sowie Kronen und Kernrohre zum Bohren mit Stahlschrott) waren durch Patente geschützt. 1904 kam er in das Erdölgebiet Celle-Hannover. Dort führte er im Gebiet Wietze-Steinförde und Hänigsen-Obershagen die ersten erfolgversprechenden Aufschlußbohrungen durch und wurde damit auch einer der ältesten deutschen Erdölunternehmer. Die Folgen des ersten Weltkrieges brachten auch D. Rückschläge, vor allem in Belgien, wo ein großer Teil der Bohranlagen und der von Lüttich aus verwalteten bergbaulichen Beteiligungen als Reparationen an den belgischen Staat fiel. Als Ersatz für die im Ausland verlorengegangenen Maschinen und Geräte erwarb D. im Jahre 1919 die von Heinrich Lapp gegründete Deutsche Tiefbohr AG, Aschersleben. Neben der Schachtbau- und Bohrabteilung nahm D. nun auch den Gefrierschächtebau in sein Arbeitsprogramm auf. Gemeinsam mit der Firma Borsig, Berlin-Tegel, wurden unter anderem schnellaufende Ammoniak-Kompressoren für Temperaturen bis -50° entwickelt. Heute leitet bereits die 4. Generation Deilmann das Familienunternehmen.

  • Porträts

    Büste im Besitz der Fa. C. Deilmann.

  • Autor/in

    Heinrich Winkelmann
  • Zitierweise

    Winkelmann, Heinrich, "Deilmann, Carl" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 569 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135735459.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA