Dates of Life
1888 – 1968
Place of birth
Düsseldorf
Place of death
München
Occupation
SA-Führer
Religious Denomination
keine Angabe
Authority Data
GND: 124769810 | OGND | VIAF: 52631579
Alternate Names
  • Pfeffer, Franz von (seit 1941)
  • Pfeffer von Salomon, Franz
  • Pfeffer, Franz von (seit 1941)
  • more

Objekt/Werk(nachweise)

Relations

Inbound Links to this Person

Index (NDB/ADB)

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Pfeffer von Salomon, Franz, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd124769810.html [17.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    Aus 1862 nobilitierter niederrhein. Fam.;
    V Max (1854–1918), preuß. Geh. Reg.rat, S d. Ferdinand (1822–1901), preuß. Oberst d. Kav., u. d. Ida Hoffmann-Scholtz (1834–99);
    M Anna (1862–1919), T d. preuß. Appellationsger.rats Franz v. Clavé-Bouhaben, Gutsbes. in Königswinter, u. d. Maria Coninx;
    B Friedrich (1892–1961), 1933 Polizeipräs, in Kassel, 1936-43 Reg.präs. in Wiesbaden, nach 1945 DP-Pol. (s. Nassau. Biogr.);
    – ⚭ Maria (1895–1984), T d. Adolf Frhr. Raitz v. Frentz (1843–1907), preuß. Premierlt., u. d. Sophie Freiin v. Lüninck (1850–1935), auf Bakenhof;
    2 S Ferdinand (* 1929), Dr. iur., RA in Lünen, Max (* 1932), Staatsanwalt in Kapstadt (Südafrika), 3 T u. a. Irmgard (* 1923, Friedemann Frhr. v. Wintzingerode, 1913–64, Farmer in Südafrika), Dr. rer. nat., Biologin, Kunigunde (* 1927, lobst Hülsemann, Dr. phil., Geologe), Dr. rer. nat., Biologin.

  • Biographical Presentation

    P. studierte Rechtswissenschaften, entschloß sich aber während des Referendariats, Berufsoffizier zu werden. 1909 wurde er zum Leutnant befördert und kam bei Ausbruch des 1. Weltkriegs sofort an die Front. Im letzten Kriegsjahr fand er nach kurzer Generalstabsausbildung auch in Stäben Verwendung und war bei Kriegsende Hauptmann und Bataillonskommandeur. Ende 1918 stellte er das „Westfälische Freikorps Pfeffer“ auf, mit dem er in die Kämpfe im Baltikum, im Ruhrgebiet und in Oberschlesien eingriff. Wegen seiner Beteiligung am Kapp-Putsch wurde er 1920 inhaftiert, 1921 jedoch amnestiert. Im „Ruhrkampf' gehörte P. zu den führenden Organisatoren der Sabotageaktionen gegen Eisenbahnlinien und Einrichtungen der im Januar 1923 einmarschierten franz. und belg. Truppen, weshalb ihn ein franz. Militärgericht in Abwesenheit zum Tode verurteilte. 1924 schloß er sich dem „Völkisch-Sozialen Block“ an, 1925 der wiedergegründeten NSDAP, bei der er im März 1925 Gauleiter und SA-Führer des von ihm mitbegründeten Gaues Westfalen, 1926 einer der drei Führer des Großgaues Ruhr wurde (mit Karl Kaufmann und Josef Goebbels), aber schon nach wenigen Monaten wegen des Vorwurfs finanzieller Unregelmäßigkeiten zurücktrat. Vom Untersuchungs- und Schlichtungsausschuß der NSDAP rehabilitiert, trat er auf Wunsch Hitlers am 1.11.1926 die Nachfolge Ernst Röhms (1887–1934) als Oberster SA-Führer (OSAF) an. P., dem außerdem die HJ und der NS-Studentenbund unterstanden, entwickelte die bis zum Ende des „Dritten Reichs“ gültige organisatorische und regionale Gliederung der SA und schuf mit vormilitärischer Ausbildung, einheitlichen Uniformen und militärischer Disziplin eine schlagkräftige Parteimiliz, deren wachsende Eigendynamik er bei aller Loyalität gegenüber Hitler schließlich nicht mehr kanalisieren konnte. Im August 1930 mußte P. sein Amt abgeben. Den Hintergrund dieser Entscheidung Hitlers bildeten die zunehmenden sezessionistischen Bestrebungen innerhalb der SA, die nach P.s Rücktritt in der Meuterei der Berliner SA unter dem OSAF-Stellvertreter Ost Walter Stennes (1895–1983) ihren Höhepunkt fanden. Um die SA wieder fester an die politische Führung der NSDAP zu binden, machte sich Hitler im September 1930 selbst zum Obersten SA-Führer. Zum Ausgleich|wurde P. bei der Septemberwahl 1932 als Reichstagskandidat aufgestellt; er verlor das Mandat bei seinem von Hitler veranlaßten Parteiausschluß am 24.11.1941 – nach P.s Vermutung eine Folge des Englandflugs von Heß. Im Zusammenhang mit dem Attentat vom 20. Juli 1944 wurde P. verhaftet, aber nicht weiter belangt. Nach dem Krieg stellte er sich als Zeuge der Zeitgeschichtsschreibung zur Verfügung.

  • Works

    Die S.A., in: NS-Mhh. 1.1930, S. 36.

  • Literature

    A. Werner, SA u. NSDAP, 1964;
    A. Krebs, Tendenzen u. Gestalten d. NSDAP, 1959;
    K. Höffkes. Hitlers pol. Generale, 1986 (P);
    H. Bennecke, Hitler u. d. SA, 1962;
    P. Longerich, Die braunen Bataillone, 1989;
    GHdA, Adelige Häuser B XX, 1993.

  • Author

    Hermann Weiß
  • Citation

    Weiß, Hermann, "Pfeffer von Salomon, Franz" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 310-311 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd124769810.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA