Pfannenstiel, Max
- Lebensdaten
- 1902 – 1976
- Geburtsort
- Wanzenau (Elsaß)
- Sterbeort
- Freiburg (Breisgau)
- Beruf/Funktion
- Geologe ; Bibliothekar ; Wissenschaftlicher Bibliothekar
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 11614288X | OGND | VIAF: 237401468
- Namensvarianten
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- Pfannenstiel, Max Joseph Jakob
- Pfannenstiel, Max
- Pfannenstiel, Max Joseph Jakob
- Pfannenstiel, Max Joseph Jacob
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Biografische Lexika/Biogramme
- * Antragsstellende der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft/Deutschen Forschungsgemeinschaft (GEPRIS Historisch – Forschungsförderung von 1920 bis 1945) [2021]
- * Neue Deutsche Biographie (NDB) [2001] Autor/in: Seibold, Ilse (2001)
- * Biographien aus den biographischen Sammelwerken der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg [1875-1935, 2011-]
Literatur(nachweise)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Thesaurus des Consortium of European Research Libraries (CERL)
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- * Landeskunde Entdecken Online - Baden-Württemberg (LEO-BW) [2015-]
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- Isis Bibliography of the History of Science [1975-]
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- Index Theologicus (IxTheo)
- * Rektoratsreden im 19. und 20. Jahrhundert
Objekt/Werk(nachweise)
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Genealogie
V →Hermann (1873–1945), aus Saargemünd, Notar, Oberreg.rat in Benfeld u. Schlettstadt (Elsaß), mußte 1918 als dt. Beamter d. Elsaß verlassen;
M Maria Reinach (1880–1973), aus Mühlhausen (Elsaß);
⚭ Heidelberg 1933 Christine Hormuth (1902–84), aus Heidelberg;
2 T Marianne (⚭ →Helmut Dreizler, * 1929, o. Prof. f. Physikal. Chemie in Kiel), Gerda (⚭ Dr. Volker Maushardt). -
Biographie
P. studierte Geologie in Heidelberg bei →Wilhelm Salomon-Calvi und in Breslau bei →Hans Cloos. Nach der Promotion 1926 in Heidelberg war er bis 1930 Assistent am Geologischen Institut in Freiburg (Br.). Nach einer Bibliothekarsausbildung in Freiburg und München wurde er 1932 an der Universitätsbibliothek Freiburg eingestellt, jedoch 1933 aus rassischen Gründen entlassen. Nach Jahren im Buchhandel und 1935-38 als Stipendiat der Rockefeller Foundation bei der Bibliothek des Völkerbundes in Genf baute er 1938-41 die Bibliothek der Landwirtschaftlichen Hochschule in Ankara auf. 1942 kehrte er aus persönlichen Gründen wieder nach Deutschland zurück, wo er die Bibliothek des Wehrgeologenstabs in Berlin-Wannsee betreute und an dessen Kartenwerk mitarbeitete (Staatsbibliothekar an der Univ.bibl. Erlangen). 1946 wurde er Nachfolger von Wolfgang Soergel als Ordinarius für Geologie und Paläontologie in Freiburg (Dekan d. Math.-naturwiss. Fak. 1949/50; Rektor 1954/55), wo der Wiederaufbau des Instituts anstand. Es gelang ihm, viele persönliche Verbindungen zu Kollegen der benachbarten Länder am Oberrhein wiederherzustellen.
In der Türkei wandte er sein Interesse der Geologie des Mittelmeeres und seiner Küsten zu, insbesondere seiner quartären Geschichte (Meeresspiegelschwankungen), einem Gebiet, auf dem er bei ausgedehnter Auswertung von Literaturdaten bis zuletzt veröffentlichte. P. publizierte außerdem großräumige bathymetrische Mittelmeerkarten. In Freiburg verfolgte er die Spuren der Eiszeit in Schwarzwald und Vogesen, Probleme, an denen heute noch gearbeitet wird. Die bald nach dem Krieg von P. initiierten erfolgreichen Grabungen in den tertiären Fossilfundstätten des Hegau zeigen seine paläontologischen Interessen. 1956 begann P. mit dem Aufbau des 1972 der Universitätsbibliothek Freiburg eingegliederten, seither international bekannten Geologenarchivs. Auf dieser Basis entstanden zahlreiche Publikationen zur Geschichte der Naturwissenschaften, insbesondere der Geologie.|
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Auszeichnungen
Mitgl. d. Ak. d. Wiss. u. d. Lit. zu Mainz (korr. 1950), d. Leopoldina (1952), d. Istituto Italiano di Paleontologia Umana, Rom (1955), d. Heidelberger|Ak. d. Wiss. (1962) u. d. Naturforschenden Ges., Basel. (1967);
Fellow d. Paleontological Soc. of India, Calcutta (1956);
Dr. h. c. (Besançon 1961);
Officier dans l'ordre des Palmes académiques (1966);
Hans-Stille-Medaille d. Dt. Geol. Ges. (1974). -
Werke
u. a. Vgl. Unters. d. Grund- u. Deckgebirgsklüfte im südl. Odenwald (Diss.), in: Ben. d. Naturforschenden Ges. Freiburg i. Br., 27, 1927, S. 1-98;
Die Vergletscherung d. südl. Schwarzwaldes während d. Rißeiszeit, ebd. 48, 1959, S. 231-72;
Die diluvialen Entwicklungsstadien u. d. Urgesch. v. Dardanellen, Maramarameer u. Bosporus, in: Geolog. Rdsch. 1944, 34, S. 341-434;
Das Quartär der Levante, in: Ak. d. Wiss. u. d. Lit. zu Mainz, Abhh. d. Math.-naturwiss. Kl., 1952-57 (4 T.);
Kl. Qu.buch z. Gesch. d. Ges. Dt. Naturforscher u. Ärzte, 1958;
Bathymetr. Karten d. Östl. Mittelmeeres mit Erll., 1960;
Das Meer in d. Gesch. d. Geol., in: Geolog. Rdsch. 60/1, 1970, S. 1-72;
Die Entstehung d. Alborameeres aus d. alten Alboraland, 1975;
– Btrr.
in NDB. -
Literatur
M. Pfannenstiel, Autobiograph. Antrittsrede, in: Jb. d. Heidelberger Ak. d. Wiss. 1962, 1963, S. 38-43;
F. Kirchheimer, ebd. 1977, 1978, S. 46-48 (P);
E. Seibold, in: Jb. d. Ak. d. Wiss. u. d. Lit. zu Mainz 1975, S. 69 f.;
M. Schwarzbach, in: Geolog. Rdsch. 65/3, 1976, S. 1130-32 (P);
E. Wegmann, in: Natur u. Mensch, 1976, S. 47 f. (P);
W. Weischet, in: Berr. d. Naturforschenden Ges. Freiburg i. Br. 66, 1976, S. 3-7;
H. Genser, ebd. 67, 1977, S. 13-19 (W-Verz., P);
Bad. Biogrr. NF I, 1982;
A. Habermann u. a., Lex. dt. wiss. Bibliothekare 1915-1980, 1985;
Pogg. VII a. -
Quellen
Qu Geologenarchiv Freiburg (Br.); Mitt. d. Fam.
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Autor/in
Ilse Seibold -
Zitierweise
Seibold, Ilse, "Pfannenstiel, Max" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 299-300 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11614288X.html#ndbcontent