Lebensdaten
1902 – 1976
Geburtsort
Wanzenau (Elsaß)
Sterbeort
Freiburg (Breisgau)
Beruf/Funktion
Geologe ; Bibliothekar
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 11614288X | OGND | VIAF: 237401468
Namensvarianten
  • Pfannenstiel, Max Joseph Jakob
  • Pfannenstiel, Max
  • Pfannenstiel, Max Joseph Jakob
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Zitierweise

Pfannenstiel, Max, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11614288X.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Hermann (1873–1945), aus Saargemünd, Notar, Oberreg.rat in Benfeld u. Schlettstadt (Elsaß), mußte 1918 als dt. Beamter d. Elsaß verlassen;
    M Maria Reinach (1880–1973), aus Mühlhausen (Elsaß);
    Heidelberg 1933 Christine Hormuth (1902–84), aus Heidelberg;
    2 T Marianne ( Helmut Dreizler, * 1929, o. Prof. f. Physikal. Chemie in Kiel), Gerda ( Dr. Volker Maushardt).

  • Biographie

    P. studierte Geologie in Heidelberg bei Wilhelm Salomon-Calvi und in Breslau bei Hans Cloos. Nach der Promotion 1926 in Heidelberg war er bis 1930 Assistent am Geologischen Institut in Freiburg (Br.). Nach einer Bibliothekarsausbildung in Freiburg und München wurde er 1932 an der Universitätsbibliothek Freiburg eingestellt, jedoch 1933 aus rassischen Gründen entlassen. Nach Jahren im Buchhandel und 1935-38 als Stipendiat der Rockefeller Foundation bei der Bibliothek des Völkerbundes in Genf baute er 1938-41 die Bibliothek der Landwirtschaftlichen Hochschule in Ankara auf. 1942 kehrte er aus persönlichen Gründen wieder nach Deutschland zurück, wo er die Bibliothek des Wehrgeologenstabs in Berlin-Wannsee betreute und an dessen Kartenwerk mitarbeitete (Staatsbibliothekar an der Univ.bibl. Erlangen). 1946 wurde er Nachfolger von Wolfgang Soergel als Ordinarius für Geologie und Paläontologie in Freiburg (Dekan d. Math.-naturwiss. Fak. 1949/50; Rektor 1954/55), wo der Wiederaufbau des Instituts anstand. Es gelang ihm, viele persönliche Verbindungen zu Kollegen der benachbarten Länder am Oberrhein wiederherzustellen.

    In der Türkei wandte er sein Interesse der Geologie des Mittelmeeres und seiner Küsten zu, insbesondere seiner quartären Geschichte (Meeresspiegelschwankungen), einem Gebiet, auf dem er bei ausgedehnter Auswertung von Literaturdaten bis zuletzt veröffentlichte. P. publizierte außerdem großräumige bathymetrische Mittelmeerkarten. In Freiburg verfolgte er die Spuren der Eiszeit in Schwarzwald und Vogesen, Probleme, an denen heute noch gearbeitet wird. Die bald nach dem Krieg von P. initiierten erfolgreichen Grabungen in den tertiären Fossilfundstätten des Hegau zeigen seine paläontologischen Interessen. 1956 begann P. mit dem Aufbau des 1972 der Universitätsbibliothek Freiburg eingegliederten, seither international bekannten Geologenarchivs. Auf dieser Basis entstanden zahlreiche Publikationen zur Geschichte der Naturwissenschaften, insbesondere der Geologie.|

  • Auszeichnungen

    Mitgl. d. Ak. d. Wiss. u. d. Lit. zu Mainz (korr. 1950), d. Leopoldina (1952), d. Istituto Italiano di Paleontologia Umana, Rom (1955), d. Heidelberger|Ak. d. Wiss. (1962) u. d. Naturforschenden Ges., Basel. (1967);
    Fellow d. Paleontological Soc. of India, Calcutta (1956);
    Dr. h. c. (Besançon 1961);
    Officier dans l'ordre des Palmes académiques (1966);
    Hans-Stille-Medaille d. Dt. Geol. Ges. (1974).

  • Werke

    u. a. Vgl. Unters. d. Grund- u. Deckgebirgsklüfte im südl. Odenwald (Diss.), in: Ben. d. Naturforschenden Ges. Freiburg i. Br., 27, 1927, S. 1-98;
    Die Vergletscherung d. südl. Schwarzwaldes während d. Rißeiszeit, ebd. 48, 1959, S. 231-72;
    Die diluvialen Entwicklungsstadien u. d. Urgesch. v. Dardanellen, Maramarameer u. Bosporus, in: Geolog. Rdsch. 1944, 34, S. 341-434;
    Das Quartär der Levante, in: Ak. d. Wiss. u. d. Lit. zu Mainz, Abhh. d. Math.-naturwiss. Kl., 1952-57 (4 T.);
    Kl. Qu.buch z. Gesch. d. Ges. Dt. Naturforscher u. Ärzte, 1958;
    Bathymetr. Karten d. Östl. Mittelmeeres mit Erll., 1960;
    Das Meer in d. Gesch. d. Geol., in: Geolog. Rdsch. 60/1, 1970, S. 1-72;
    Die Entstehung d. Alborameeres aus d. alten Alboraland, 1975;
    Btrr.
    in NDB.

  • Literatur

    M. Pfannenstiel, Autobiograph. Antrittsrede, in: Jb. d. Heidelberger Ak. d. Wiss. 1962, 1963, S. 38-43;
    F. Kirchheimer, ebd. 1977, 1978, S. 46-48 (P);
    E. Seibold, in: Jb. d. Ak. d. Wiss. u. d. Lit. zu Mainz 1975, S. 69 f.;
    M. Schwarzbach, in: Geolog. Rdsch. 65/3, 1976, S. 1130-32 (P);
    E. Wegmann, in: Natur u. Mensch, 1976, S. 47 f. (P);
    W. Weischet, in: Berr. d. Naturforschenden Ges. Freiburg i. Br. 66, 1976, S. 3-7;
    H. Genser, ebd. 67, 1977, S. 13-19 (W-Verz., P);
    Bad. Biogrr. NF I, 1982;
    A. Habermann u. a., Lex. dt. wiss. Bibliothekare 1915-1980, 1985;
    Pogg. VII a.

  • Quellen

    Qu Geologenarchiv Freiburg (Br.); Mitt. d. Fam.

  • Autor/in

    Ilse Seibold
  • Zitierweise

    Seibold, Ilse, "Pfannenstiel, Max" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 299-300 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11614288X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA