Lebensdaten
1549 – 1601
Geburtsort
Zuoz (Engadin)
Sterbeort
Chur
Beruf/Funktion
Bischof von Chur
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 119798344 | OGND | VIAF: 42656065
Namensvarianten
  • Peter
  • Raschèr, Peter de
  • Peter de Raschèr
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Zitierweise

Peter de Raschèr, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119798344.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Peter ( 1562), Landammann d. Oberengadin, S d. Hans Martin ( 1573, 1550 Reichsadel);
    M N. N., TA. Johannes v. Travers (1483–1563, seit 1552 ref.), Bündner Pol.;
    B Hans (später ref), bfl. Hofmeister, Martin, Ahnherr d kath. Linie in Wien;
    Schw Anna (⚭ Wolfgang v. Juvalta);
    N Fortunat v. Juvalta (1567–1654), Gesch.schreiber u. Pol.

  • Biographie

    Erzogen in der Kartause Buxheim (Allgäu), immatrikulierte sich P. 1568 an der Univ. Ingolstadt. Seit 1573 ist er als Churer Domherr und seit 1578 als Domkantor bezeugt. Als Pfarrer von Bergün wurde P. am 3.6.1581 trotz Bedenken des Luzerner Nuntius zum Bischof von Chur gewählt und am 6. Nov.|vom Papst bestätigt. 1582 erfolgte die Bischofsweihe in Feldkirch. P. erwies sich als schwach, dem Gotteshausbund ergeben, und sein Lebenswandel (Konkubinat, Trunksucht) gab Anlaß zu Klagen, so daß der Nuntius bereits 1585 seine Absetzung erwog. Während P.s Amtszeit schlossen sich weitere Bündner Gemeinden, vor allen im Engadin, dem ref. Bekenntnis an. Durch das Eingreifen der Nuntien stand P. seit 1590 ein reform williges Domkapitel zur Seite. Seine tatkräftigen Generalvikare Nicolaus Venosta ( 1596) und Johann Flugi (1550–1627), der sein Nachfolger werden sollte, führten die ersten Reformen im Sinne des Tridentinums durch. 1583 visitierte P. das Moesano und 1598 das den Eidgenossen unterstehende Sarganserland. Venosta erließ Vorschriften zur Sakramentenspendung, zur Wahrung der kirchlichen Rechte und zum Lebenswandel der Priester. Flugi ermahnte 1598 den Klerus, den Zölibat einzuhalten. Im selben Jahr gab der Nuntius dem Domkapitel neue Statuten und verlangte, daß mindestens sechs Domherren in Chur residieren mußten. Ebenso erwog der Nuntius die Errichtung eines Diözesanseminars in dem heruntergekommenen Kloster Marienberg (Südtirol). P.s Anteil an den Reformen war insgesamt gering.

  • Literatur

    J. C. Mayer, Gesch. d. Bistums Chur, II, 1914, S. 174-88 (P);
    W. Kundert, in: Helvetia sacra, I/1, 1972, S. 497;
    Gatz III.

  • Porträts

    Gem. in Chur, Bischöfl. SchloB, Abb. in Mayer, s. L.

  • Autor/in

    Pierre Louis Surchat
  • Zitierweise

    Surchat, Pierre Louis, "Peter de Raschèr" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 220-221 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119798344.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA