Lebensdaten
1855 – 1916
Geburtsort
Truns (Schweiz)
Sterbeort
Truns (Schweiz)
Beruf/Funktion
Sozialpolitiker
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 11949339X | OGND | VIAF: 73882492
Namensvarianten
  • Decurtins, Kaspar
  • Decurtins, Caspar
  • Decurtins, C.
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Decurtins, Kaspar, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11949339X.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Laurenz, Dr. med. in Truns;
    M Katharina, T des Caspar Theodosius de Latour (1782–1855), päpstlicher Gen.

  • Biographie

    D. promovierte mit summa cum laude 1876 in Heidelberg zum Dr. phil. nach nur 3 Semestern in München und Heidelberg. 1877 wurde er Landammann des Kreises Disentis, 1881 Nationalrat und 1905, nach seinem Rücktritt als Nationalrat, Professor für Kulturgeschichte an der Universität Freiburg (Schweiz). Als Landammann rettete D. die vom Untergang bedrohte Benediktiner-Abtei Disentis. Als Parlamentarier leitete er als erster in der Schweiz die Sozialpolitik in die Wege. Mit seinen Freunden der christlichen Demokratie in den Industrieländern Europas arbeitete er dem Rundschreiben Rerum Novarum Leos XIII. vor. Er war Mitglied der von Kardinal Mermillod präsidierten Union de Fribourg. D. postulierte als erster ein internationales Arbeitsamt. Der Zürcher Arbeiterkongreß von 1897 war sein Werk. Mit Staatsrat Georges Python zusammen gründete D. 1889 die katholische Staatsuniversität Freiburg (Schweiz), deren „geistiger Vater“ er bis zu seinem Rücktritt von der Professur 1914 blieb. Als Freiburger Professor bekämpfte er den Modernismus. D. gilt als Erwecker der rätoromanischen Renaissance, weil er als erster in zahlreichen Aufsätzen und Textpublikationen in Fachzeitschriften der romanischen Philologie auf die Schätze der rätoromanischen Literatur und Sprache aufmerksam gemacht hat. Grundlegend für die Erforschung von Land und Leuten bleibt sein Riesenwerk der Rätoromanischen Chrestomathie (13 Bände, 1888-1916, Werk(e), Werkverzeichnis in XII), das die gesamte gedruckte und ungedruckte (= Oral-) Literatur der rätoromanischen Idiome Graubündens erfaßt.

  • Werke

    Weitere W Landrichter Nikolaus Maissen, Diss. Heidelberg 1877;
    La question de la protection ouvrière internationale, Bern 1889;
    Etudes sociales catholiques, in: Oeuvres choisies de Mgr. Ketteler, Basel 1892;
    Streitschrr. gegen d. Modernismus: Briefe an einen jungen Freund: Der Modernismus in d. Sozialbewegung, 1907, Gegen d. lit. Modernismus, 1909, Der Modernismus in Dtld., 1910;
    Der Modernismus, dargest. u. gewürdigt v. Prof. Dr. A. Gisler, Eine Kritik, 1913.

  • Literatur

    K. Fry, K. D., der Löwe v. Truns, 2 Bde., Zürich 1949 u. 1952 (W).

  • Porträts

    Ölgem. v. Schaffhauser u. B. Caratsch (Heimatmus. Truns);
    Denkmal v. F. Abbondio in Truns.

  • Autor/in

    Karl Fry
  • Zitierweise

    Fry, Karl, "Decurtins, Kaspar" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 550 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11949339X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA