Lebensdaten
1882 – 1942
Geburtsort
Jagstzell bei Grünberg (Oberhessen)
Sterbeort
Karlsruhe
Beruf/Funktion
Meteorologe
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 11607812X | OGND | VIAF: 13048611
Namensvarianten
  • Peppler, Albert Christian August Gustav
  • Peppler, Albert
  • Peppler, Albert Christian August Gustav
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Zitierweise

Peppler, Albert, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11607812X.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Karl, Fabr.;
    M Erailie Dörr;
    B Wilhelm (1884–1961), Meteorologe, ao. Prof. an d. Univ. Gießen (1927), Leiter d. dortigen meteorolog. Inst. bzw. (seit 1933) d. „Aerolog. Observatoriums“, seit 1945 Leiter d. Landeswetterdienstes Württ.-Hohenzollern.

  • Biographie

    Schon als Schüler beschäftigte sich P. mit dem Wettergeschehen und richtete 1897 eine private meteorologische Station ein, an der er mit seinem Bruder tägliche Beobachtungen vornahm. Daneben untersuchten beide die Temperaturabnahme mit der Höhe auf dem heimatlichen Vogelsberg (770 m). Nach der Reifeprüfung 1900 studierte P. Physik, Mathematik und Geographie in Darmstadt, München und Gießen, unterbrach aber sein Studium mehrmals durch längere meteorologische Tätigkeiten. 1901/02 war er mehrere Monate als Beobachter am Hochobservatorium auf der Zugspitze tätig, 1906-08 leitete er die Wetterdienststelle am KWI für Landwirtschaft in Bromberg. Nach Ablegung des Staatsexamens für das höhere Lehramt 1907 begann P. seine Dissertation „Das nordatlantische Passatgebiet dargestellt auf Grund aerologischer Forschungen“, mit der er 1910 in Gießen promoviert wurde (in: Btrr. z. Physik d. freien Atmosphäre 4, 1910, S. 35-55). 1912 habilitierte er sich dort mit der Schrift „Aerologische Studien über Zyklonen und Antizyklonen“ (ebd. 5, 1912, S. 1-62) für Meteorologie.

    Schon während des Studiums in Gießen studierte P. zusammen mit seinem Bruder die Dynamik des Witterungsablaufes und versuchte, mit Hilfe der Isallobaren die Grundlagen der Wettervorhersage zu verbessern. Ohne Zweifel bedeutete das Studium der Luftdruckänderungen einen wesentlichen Fortschritt, weshalb die Wetterkarten und Prognosen des von P. ins Leben gerufenen Wetterdienstes rasch Beachtung in Fachkreisen fanden. Die ersten Prognosen wurden im Herbst 1903 ausgegeben, die ersten Wetterkarten erschienen im April 1904. Anfangs arbeiteten die Brüder ausschließlich mit privaten Mitteln, später mit Unterstützung des hess. Landtags und in Angliederung an das landwirtschaftliche Institut der Univ. Gießen. P. führte auch Freiballonfahrten zur Messung der Sonnenstrahlung durch, die die ersten Absolutwerte der Solarkonstante in Höhen bis zu 8 km lieferten. 1915-18 leistete er Kriegsdienst am Observatorium des Marinekorps in Flandern, war anschließend kurze Zeit Oberlehrer in Gießen, wurde 1919 dort apl. Professor (1925 Hon.-prof.) und Direktor der bad. Landeswetterwarte in Karlsruhe. Neben der normalen Wettervorhersage richtete er Spezialwetterdienste für die Wirtschaft und Landwirtschaft, die Luftfahrt, die Medizin, für Frost- und Sturmwarnungen etc. ein. Schließlich ist die Sicherung des Fortbestandes des Feldbergobservatoriums ein wesentliches Verdienst von P. Nach der Errichtung des Reichswetterdienstes und Aufhebung der bad. Landeswetterwarte 1934/35 zog sich P. auf ein Lehr- und Forschungsinstitut an der Hochschule zurück. Seit 1919 gab er mit seinem Bruder die Zeitschrift „Das Wetter“ heraus, in der auch die meisten seiner Arbeiten veröffentlicht wurden.

  • Werke

    u. a. Windgeschwindigkeiten u. Drehungen in Zyklonen u. Antizyklonen, in: Btrr. z. Physik d. freien Atmosphäre 4, 1912, S. 91-116;
    Btr. z. Meteorol. v. Peru u. Ecuador, ebd. 6, 1913, S. 73-99;
    Btr. z. Strahlungsklima Badens, in: Veröff. d. bad Landeswetterwarte 7, 8, 11, 1925-27;
    Das Luftdruckfeld üb. d. nordatlant. Ozean u. d. angrenzenden Kontinenten im Nov. 1933 bis Jan. 1939. in: Das Wetter 50-56, 1933-39. – Zu Wilhelm u. a. Die Beobachtungen d. Marinedrachenstationen Breedene/Meer u. St. Michel b. Brügge 1915-1918, in: Archiv d. Dt. Seewarte, Aerolog. u. hydrograph. Beobachtungen d. dt. Marinestationen 1914-1918, 1922, H. 3, S. 1-49, H. 4, S. 1-60;
    Die Temperaturverhältnisse bei Seerauch üb. d. Bodensee. in: Ann. d. Hydrogr. u. maritimen Meteorol. 54, 1926, S. 198-201;
    Verdunstung v. freien Wasserflächen, in: Das Wetter 53, 1936, S. 313-23 (mit J. Maurer);
    Temperaturen d. Wassers u. d. Luft auf d. Bodensee, in: Wiss. Abhh. d. Reichsamts f. Wetterdienst 3, 1937, Nr. 7, S. 1-38.

  • Literatur

    F. Linke, in: Meteorolog. Zs. 49, 1942, S. 342 f.;
    A. Schmauß, in: Zs. f. angew. Meteorol. 59, 1942, S. 169-81 (W-Verz.);
    V. Conrad, in: Bull. of the American Meteorological Soc. 24, 1943, S. 262;
    C. Kassner, Gesch. d. Dt. Meteorolog. Ges. 1883-1933, 1993, S. 5;
    Rhdb.;
    Pogg. VII a. – Zu Wilhelm: E. Huss u. H. Lossnitzer, in: Archiv f. Hydrobiol. 58, 1962, S. 521-24 (W-Verz. unvollst., P);
    K. Keil, Meteorolog. Rdsch. 14, 1961, S. 161;
    Btrr. z. Physik d. Atmosphäre 34, 1961, S. 15 (P);
    Mitt.bl. d. Dt. Wetterdienstes 9, 1961, S. 63;
    Gesch. d. Meteorol. in Dtld., 1.1993, S. 361;
    Pogg. VII a.

  • Autor/in

    Gustav Hofmann
  • Zitierweise

    Hofmann, Gustav, "Peppler, Albert" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 178 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11607812X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA