Dates of Life
um 1679 – 1751
Place of death
Wien
Occupation
Porzellanmanufakturist
Religious Denomination
katholisch
Authority Data
GND: 129064505 | OGND | VIAF: 52757895
Alternate Names
  • Paquier, Claudius Innocentius du
  • Du Paquier, Claudius Innocentius
  • Paquier, Claudius Innocentius du
  • more

Relations

Outbound Links from this Person

Life description (NDB)

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Du Paquier, Claudius Innocentius, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd129064505.html [26.04.2024].

CC0

  • Biographical Presentation

    1718 erhielt der kaiserl. Hofkriegsagent P. der vermutlich aus den österr. Niederlanden stammte, gemeinsam mit drei Teilhabern ein kaiserl. Spezialprivileg und Monopol für Erzeugung und Vertrieb von Porzellan in den kaiserl. Erblanden. Es gelang ihm 1719, einen Träger des Fabrikationsgeheimnisses, Samuel Stölzel, aus Meißen abzuwerben. Damit hatte P. nach der Erfindung des europ. Hartporzellans durch J. F. Böttger das Monopol der Meißner Porzellanerzeugung gebrochen und im Habsburgerreich die zweite Porzellanmanufaktur Europas errichtet. Nach einer kurzen Experimentierphase und ersten Exporterfolgen in die Türkei 1719 geriet die Manufaktur in finanzielle Schwierigkeiten durch den Rückzug eines Teilhabers und die Rückkehr Stölzels nach Meißen, der zuvor bei P. noch Material im Wert von 15 000 fl. zerstörte. P. konnte aufgrund inzwischen erworbener eigener Kenntnisse und mit neuen Geldgebern ein anderes Gebäude in der Wiener Vorstadt Rossau beziehen und dort an mehreren Brennöfen 20 Arbeiter beschäftigen. Seine Produkte wurden qualitativ verbessert und mit charakteristischen Dekoren, teilweise nach chines. Vorbildern, aber auch schon mit „europaeischen“ Blumen ausgeschmückt. Dieser Dekorwandel bedeutete einen stilistischen Vorsprung P.s vor Meißen, das zu dieser Zeit noch ausschließlich an chines. Vorbildern orientierte „indianische“ Blumendekore verwendete. Der Ablauf seines Privilegiums und seine Schulden aufgrund mangelnden Absatzes und fehlender finanzieller Zuschüsse durch die Landesherrin zwangen P. 1744, das Unternehmen Kaiserin Maria Theresia zu überlassen und das Fabrikationsgeheimnis preiszugeben; dafür erhielt er ein Jahresgehalt von 1500 fl. Die Manufaktur wurde 1864 wegen der böhm. Konkurrenz aufgelassen. Ihre Tradition wird jedoch seit 1923 in der „Wiener Porzellanmanufaktur Augarten“ weitergepflegt.

  • Literature

    J. Mentschl u. G. Otruba, Österr. Industr. u. Bankiers, 1965, S. 28 ff.;
    R. Groner, Wien wie es war, 1965, S. 448 f.;
    W. Neuwirth, Die Wiener Porzellanmanufaktur, in: Keramos 44.1969, S. 63 f.;
    ders., Porzellan aus Wien, 1974, S. 24 ff.;
    A. Wolf, Alsergrund-Chronik, 1981, S. 79 f., 84;
    E. Sturm-Bednarczyk (Hg.), C. I. d. P., Wiener Porzellan d. Frühzeit|1718-1744, 1994;
    Du P. contra Meißen, Frühe Wiener Porzellanservice, Ausst.kat. München 1994;
    Wurzbach;
    ThB;
    Hist. Lex. Wien;
    Österr.lex., 1995, I, S. 243, II, S. 210.

  • Author

    Josef Mentschl
  • Citation

    Mentschl, Josef, "Du Paquier, Claudius Innocentius" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 60-61 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd129064505.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA