Lebensdaten
1900 – 1973
Geburtsort
Wien
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Pädagoge
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 118591614 | OGND | VIAF: 3263247
Namensvarianten
  • Pek, Ernst (Pseudonym)
  • Papanek, Ernst
  • Pek, Ernst (Pseudonym)
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Papanek, Ernst, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118591614.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johann Alexander (1872–1934), Geschäftsreisender;
    M Rosa Spira (1874–1961);
    Schw Olga Norkin (* 1904), Fotografin in New York;
    Wien 1925 Helene (* 1901), Dr. med., Psychiaterin (s. BHdE II), T d. Samuel Goldstern (1866–1939, jüd.), aus Odessa, Dr. med., Arzt in W., u. d. Marie Bernstein (1876–1967);
    2 S Gustav Fritz (* 1926, Hanna Kaiser, * 1927, aus Berlin, Ph. D., Prof. f. Soziol. an d. Boston Univ.), Ph. D., Prof. f. Wirtsch.wiss. an d. Boston Univ. (s. BHdE II), Georg O. (* 1931), Dr. med., Psychiater.

  • Biographie

    P.s Aktivitäten während der Gymnasialzeit im sozialdemokratischen „Verband jugendlicher Arbeiter Österreichs“ führten 1918 wiederholt zu kurzzeitiger Inhaftierung. Seit 1919 im „Verband der Sozialistischen Arbeiterjugend Deutschösterreichs“ (SAJDÖ), studierte P. in Wien zunächst Medizin, vor allem Kinderheilkunde, sowie Psychiatrie und Psychologie, dann Pädagogik und Soziologie. Nach dem Lehrerexamen 1925 setzte er sein Studium bis 1927 am Pädagogischen Institut fort. Er unterstützte Otto Glöckel (1874–1935), den Präsidenten des Stadtschulrates für Wien, bei der Einrichtung von Kindergärten und -horten und unterrichtete an Schulen des sozialistischen „Reichsvereins Kinderfreunde“ und an Volkshochschulen. 1930-33 leitete P. den Reichsbildungsausschuß des SAJDÖ, 1931 wurde er Landesobmann für Wien und fungierte 1933/34 als Vorsitzender des SAJDÖ. Seit 1932 vertrat er die Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SDAP) bis zu deren Verbot im Februar 1934 im Wiener Gemeinderat. P. floh in die Tschechoslowakei, von wo aus er die illegale „Revolutionäre Sozialistische Jugend“ in Österreich unterstützte. Seit 1938 leitete er in Montmorency bei Paris im Auftrag des Œuvre de Sécours aux Enfants (OSE) Heime für (meist jüd.) Flüchtlingskinder, von denen er einen Großteil vor der deutschen Besatzung in die USA retten konnte, wohin er 1940 ebenfalls floh. Hier schloß er sich sozialistischen Exilgruppierungen an und trat schließlich der American Socialist Party bei. Er arbeitete für verschiedene Kinderhilfswerke, leitete 1949-58 eine Knabenschule in New York und studierte daneben an der Columbia University Sozialwissenschaften und Pädagogik (Ph. D. 1958). 1959 wurde er Professor für Pädagogik am Queens College der New York University und 1971 an der New School for Social Research New York. Seinen ursprünglichen Plan, nach Österreich zurückzukehren, um – in Anknüpfung an die Zeit vor 1934 – am Neuaufbau des Schulwesens mitzuarbeiten, hatte er inzwischen aufgegeben.

    P., der von der sozialistischen Jugendbewegung und den sozialistischen Schulreformplänen der 20er Jahre geprägt war, plädierte|für eine Art Gesamtschule, die die individuellen kindlichen Entwicklungsstufen berücksichtigt, da nur so eine freie Entfaltung der unterschiedlichen Begabungen und der jeweiligen Persönlichkeit ermöglicht werde. Weitere Schwerpunkte seines Wirkens galten der Resozialisierung gefährdeter und in die Kriminalität abgeglittener Jugendlicher sowie internationalen Kinderhilfswerken.

  • Werke

    u. a. Die Idee steht mir höher als d. Leben, Ein Ber. üb. Josef Gerl u. seine Freunde, 1935;
    Social Services for European Jewish Children, 1948;
    Re-Education and Treatment of Juvenile Delinquents, 1958;
    The Austrian School Reform, Its Bases, Principles and Development, 1962;
    The Montmorency Period of the Child-Care Program of the OSE, 1968;
    Some Psycho-Social Aspects of Crime and Delinquency, 1971. – Hg.: Internat. Pedagogical Information, 1936-38;
    Youth in Danger becomes a Danger, 1956. |

  • Nachlass

    Nachlaß: Archiv f. Gesch. d. Arbeiterbewegung, Wien.

  • Literatur

    H. Fischl, Wesen u. Werden d. Schulreform in Österr., 1929;
    J. Buttinger, Am Beispiel Österreichs, Ein geschichtl. Btr. z. Krise d. Sozialist. Bewegung, 1953;
    F. Patzer, Der Wiener Gemeinderat 1918-1934, 1961;
    W. Neugebauer, Bauvolk d. kommenden Welt, Gesch. d. Sozialist. Jugendbewegung in Österr., 1975;
    Widerstand u. Verfolgung in Wien 1934-1945, 1, 1975;
    BHdE I;
    Hist. Lex. Wien.

  • Autor/in

    Franz Menges
  • Zitierweise

    Menges, Franz, "Papanek, Ernst" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 44-45 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118591614.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA